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ANTIQUARIAT/084: "Die Chroniken des Schwarzen Mondes" von Froideval und Ledroit (SB)


F. Marcela Froideval, Ledroit


Die Chroniken des Schwarzen Mondes

Band 1 "Das Zeichen der Schatten"



Im Zentrum des Reiches lag der Sitz des Orakels. Die steinerne Maske sprach zu jedermann, doch nur einer bekam ihr wahres Gesicht zu sehen. Und an diesem Tag war er gekommen ...


Mit der Geschichte des jungen Halbelfen Wismerhill schuf F. Marcela Froideval eine der erfolgreichsten Fantasy-Serien Frankreichs, die zunächst von Ledroit und später von Pontet in Szene gesetzt wurde. Nach langer Pause legte der Carlsen Verlag ab 2001 die bereits in Deutschland erschienenen Bände in einer neu übersetzten und geletterten Neuausgabe nochmals auf und führt gleichzeitig die Reihe mit Neuveröffentlichungen fort. Bisher sind 13 Bände erschienen.


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Wismerhill und Pilou lernen sich unter Umständen kennen, die eigentlich nicht dazu geeignet sind, eine Freundschaft zu beginnen - glücklicherweise scheint Pilous Schwert den jungen Halbelfen jedoch zu mögen, so daß sein Besitzer davon absieht, Wismerhill zu töten. Die beiden tun sich zusammen und gehen von nun an ihren Weg gemeinsam. Als sie kurze Zeit später dem mächtigen Ghorghor ins Gehege geraten, sieht es zunächst so aus, als seien die Tage der beiden gezählt, doch Ghorghor, Anführer einer Horde blutrünstiger Krieger, findet Gefallen an dem unverfrorenen Auftreten der Gefährten und nimmt sie in seine Bande auf. Nach vielen erfolgreichen Schlachten erreicht die Truppe eines Tages die Große Schlucht, die die Grenze zum Reich des Kaisers Lhynn markiert. Ohne Wismerhill, der sich darauf versteht, die Sprache des Windes zu deuten, wären sie ahnungslos in den Hinterhalt kaiserlicher Soldaten geraten, der dort auf sie lauert.

Für dieses Mal sind sie zwar entkommen, doch der Kaiser, dem Ghorghor schon lange ein Dorn im Auge ist, entsendet ein gewaltiges Heer, die Ritter des Lichts, um ihn und seine Bande ein für allemal zu vernichten. Schon nähert sich das Heer der Festung Kendrhir, wo Ghorghor sich für den Winter eingerichtet hat, da wird an einem geheimnisvollen Ort ein mächtiger Dämon beschworen, um Wismerhill zu beschützen. Der Dämon kann - und will - jedoch nicht die Schlacht zwischen Ghorghor und den Rittern des Lichts verhindern, ihm geht es lediglich um das Überleben des mit zauberischen Kräften begabten Wismerhills, und so steht dieser am Ende eines Tages, dessen Geschichte mit Blut geschrieben wird, ganz allein in der Welt ...


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Ganz so schlimm kommt es nicht, denn wie durch ein Wunder überlebten Pilou und die schöne Freidreiva, ebenfalls ein Mitglied von Ghorghors Bande und seit einiger Zeit Wismerhills Geliebte, die Schlacht. Während die Feste Kendrhir in einem Feuersturm vergeht, entschwinden die drei Gestalten in der Dunkelheit.

"Und die Chroniken des Schwarzen Mondes erzählen, daß Wismerhill seiner endgültigen Bestimmung entgegenzog ..." endet der erste Band dieser gelungenen Serie, ein Ende, das den Leser so richtig gespannt macht auf die Fortsetzung. Mit fachlichem Können, aber auch viel Spaß an der Sache wurde das Szenario der "Chroniken" in mit großzügigem Strich inszenierten Zeichnungen, die, und das ist gerade das gute an ihnen, nicht bis in die allerletzte Kleinigkeit perfekt ausgestaltet wurden, umgesetzt. Wismerhill, Pilou und ihre Kampfgefährten sind echte Freaks, deren übersprühende Vitalität in dieser Umgebung überzeugend rüberkommt. Keine Frage, daß man - wie Wismerhill - Frater Sinister und seinen Rittern des Lichts von ganzem Herzen Rache wünscht!

20. Mai 2008


Die Chroniken des Schwarzen Mondes
Band 1 "Das Zeichen der Schatten"
von F. Marcela Froideval und Ledroit
Carlsen Verlag, Hamburg, November 2001
56 Seiten, farbig, 21,8 x 29,6 cm
Softcover: 10,- Euro, ISBN 3-551-75761-5
Hardcover: 16,- Euro, ISBN 3-551-76081-0