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FILM/603: "The Spirit" - Verfilmung von Frank Miller im Januar 2009 (Panini)


Panini Verlags GmbH, Pressemitteilung vom 11. Dezember 2008

The Spirit - Der Mann, der Verbrechensbekämpfung zum Kult erhob

Frank Miller macht Will Eisners legendären Detektiv vom Comic-Kult zum Leinwand-Helden


Nur kurze Zeit nach Batman nahm auch Will Eisners maskierter Detektiv The Spirit seinen Kampf gegen das Verbrechen auf. Und die beiden haben noch weitere Gemeinsamkeiten: Sie sind Wächter über Recht und Ordnung in Metropolen voll skurriler Meisterverbrecher, tragen Masken und begegnen der Unterwelt mit Geist, Witz und Faust, gänzlich ohne Superkräfte. Doch während Batman heute zu den bekanntesten Comic-Helden der Welt gehört, ist The Spirit außerhalb Amerikas eher ein Geheimtip - der für Januar 09 datierte Film von Frank Miller (300, Sin City), mit Gabriel Macht und Samuel L. Jackson, soll dies ändern, zusammen mit der neuen The Spirit Comic-Reihe, die schon jetzt beim Panini Verlag erschienen ist.

Der große Will Eisner (1917-2005) hat mit seinem Schaffen das Comic-Genre in den USA und darüber hinaus geprägt wie kaum ein Zweiter. Unter anderem ist er der "Vater" der "Graphic Novel". Comic-Legenden wie Jack Kirby und Bob Kane geleitete er ins Business; Frank Miller, Neal Adams, Alan Moore und viele mehr, oft selbst Idole, nennen Will Eisner als Inspiration auf ihrem Weg in die 9. Kunst. Kein Wunder also, dass bereits zu Eisners Lebzeiten der wichtigste Preis, den die Comic-Industrie zu vergeben hat, der "Comic-Oscar", nach ihm benannt wurde und die Vergabe des Eisner Awards jährlich an seine Verdienste erinnert.

Wenn man von Will Eisners Werk spricht, spricht man auch von seinen Lehrbüchern zum Thema Comic-Kunst und von seinem Wirken als Dozent an der School of Visual Arts in New York. Vor allem aber spricht man von The Spirit; der Figur, mit der 1940 alles begann:

Will Eisner erdachte die Figur des Detektivs als Comic-Sonntagsbeilage für verschiedene Zeitungen. Mit Cary Grant im Kopf schuf er einen Verbrechensbekämpfer, der hart, smart und witzig war und den er ursprünglich nur mit Hut, Anzug und dunklem Trenchcoat durch die Schatten schleichen lassen wollte. auf Anraten seines Verlegers verpasste er ihm noch eine Augenmaske und eine geheimsvolle Origin.

Der Polizist Denny Colt wurde im Dienst getötet - soweit die offizielle Version. In Wirklichkeit täuschte er seinen Tod vor, um fortan als Renegat gegen Verbrecher und korrupte Polizisten vorzugehen.

In seiner Art erinnert The Spirit an eine Mischung aus Dick Tracy und Batman. Sein smartes Auftreten, der Erfolg beim "schwachen Geschlecht" (das beim Spirit in der Regel alles andere als schwach ist) und die skurrilen Charaktere in seinem Umfeld, sowie die markigen Dialoge geben den Geschichten einen heiteren Ton, der teilweise im krassen Widerspruch zu den düsteren Settings und der harten Action steht.

Es ist die zu dieser Zeit völlig unkonventionelle Art des Comic-Erzählens, die den Spirit so einzigartig und richtungweisend machte. Eisner orientierte sich als Erster am Film und an den Erzählstrukturen des Romans, um Comics zu erstellen - ohne ihn würde es die heutigen "Graphic Novels" und die zahlreichen Filme, die sich an Comics orientieren, vielleicht nicht geben, denn er bereitete den Weg für diese Erzählformen.

Dementsprechend ist eine Verfilmung von The Spirit fast nur eine logische Konsequenz und natürlich eine Verbeugung von Frank Miller vor seinem Idol. Auch in der neuen The Spirit Comic-Serie, die bei Panini erscheint (eingeleitet mit dem Batman/The Spirit-Crossover) und derzeit zwei Bände umfaßt, verneigt sich ein Künstler vor dem großen Mann der Comic-Szene: Darwyn Cooke, selbst Träger des Eisner Awards, hat sich des schweren Erbes angenommen und schaffte es, unterstützt von J. Bone und Dave Stewart, die neuen Abenteuer von The Spirit ganz im Geiste von Will Eisner darzustellen: Intelligent witzige, actionreiche Detektiv-Geschichten, mit vielen herrlich schrägen Gestalten und einem nicht gänzlich unfehlbaren Helden, die perfekt auf einem schmalen Grad zwischen modern und retro balancieren und dem Original huldigen, ohne es zu kopieren.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Dezember 2008
Herausgeber:
Panini Verlags GmbH
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Januar 2009