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FILM/639: Comic-Film Highlight "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt!" ab 21.10.2010 (Panini)


Panini Verlags GmbH - Pressemitteilung vom 11. Oktober 2010

Comic-Film Highlight: "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt!"

Ein epochales Epos von epischer Epik!


Am 21. Oktober läuft der geniale Film "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt!" zur noch genialeren Scott Pilgrim-Comic-Reihe von Bryan Lee O'Malley in unseren Kinos an. Die Reviews aus den USA und auch in Deutschland für Comic und Film sind begeistert bis überschwänglich - trotzdem ist Scott Pilgrim nach wie vor eher ein Geheimtipp, was bei der Qualität und dem Witz, den die Story besitzt, unsagbar schade ist ...

Scott Pilgrim, Anfang zwanzig, lebt nur so in den Tag hinein. Bestenfalls interessiert er sich für seine (nur "verhalten" gute) Indie-Rockband "Sex Bob-omb" und geht ansonsten allen seinen Freunden ziemlich auf die Nerven, außer vielleicht seinem schwulen Mitbewohner Wallace Wells, der selbst alle noch mehr nervt ... Doch dann verliebt Scott sich von einer Sekunde auf die andere in die geheimnisvolle Ramona Flowers. Von nun an setzt Scott alles daran, das Mädchen mit den lila Haaren für sich zu gewinnen und muss sich alsbald mit ihren teuflischen sieben Ex-Lovern auseinandersetzen, die sich als "Liga der teuflischen Ex-Liebhaber" zusammengeschlossen haben, um ihn zu vernichten. Nur wenn Scott sie besiegt, kann er Ramona weiter daten. Dabei hilft ihm auch nicht wirklich, dass auch seine beiden eigenen Ex-Lover, die zum Star aufgestiegene Envy Adams und die 16-jährige Ninja-Göre Knives Chau, mitmischen ...

Das klingt schon leicht abgefahren und schräg. Und sieht, bzw. liest man es, ist es noch schräger, aber genial! So genial, dass der inzwischen nach L.A. übergesiedelte Kanadier Bryan Lee O'Malley mit seiner sechsteiligen, Manga angehauchten Scott Pilgrim-Comic-Reihe (drei Bände sind inzwischen auch auf Deutsch erschienen) in Windeseile in Nordamerika eine Millionen-Leserschaft für sich gewinnen konnte, zum Amazon-Dauerbrenner und -Bestseller wurde, und die Story zu einer Top-Film-Property avancierte.

Dass der Film "Scott Pilgrim vs. The World", der im August in den USA anlief, trotz großen Lobes und vieler Vorschusslorbeeren dann letztlich nicht ganz die erhofften Besucherzahlen am Box-Office brachte, ist möglicherweise recht einfach zu erklären: Scott Pilgrim ist einfach zu gut für die Masse!

Das Team um Regisseur Edgar Wright, das auch schon die großartig-schrägen Film-Kanonen "Shaun of the Dead" und "Hot Fuzz" in Szene setzte, schaffte es, die Geschichte vom Abhänger Scott und seinem Kampf für die Liebe - gegen die bösen Ex-Liebhaber - perfekt zu inszenieren und einen wahnsinnig komischen und wahnsinnig schrägen Teen-Trash-Movie zu drehen, der ganz sicher Kultstatus erlangen wird.

Bestechend ist die Leichtfüßigkeit, mit der zwischen Teenie-Liebeskomödie und Fantasy-Action-Trash-Klamotte im Stil eines überdrehten Computerspiels hin und her gesprungen wird. Tauchen die bösen Ex-Freunde auf, ist es, als würde "Ferris macht blau" plötzlich in "Mortal Combat" übergehen ... um hier den Versuch eines holprigen Vergleichs zu bemühen. Aber niemals wird erklärt, woher die Akteure ihre unglaublich abgedrifteten Kräfte haben, warum es in den Hirnen kanadischer Teenager Hyperraum-Wurmlöcher gibt oder warum Ramonas Handtasche einen endlosen Fundus von großformatigen Waffen bereitstellt ... muss es auch nicht - es ist eben einfach so! Genau das sorgt für einen großen Teil des unterhaltsamen Gag-Feuerwerks, weil der Zuschauer nie weiß, was ihn als nächstes erwartet. Den Rest machen die großartigen Dialoge und völlig abgefahrenen Charaktere, die sich sehr nah und gekonnt an der mehrfach ausgezeichneten Comic-Vorlage orientieren, und ein genialer Soundtrack. Zwar musste der Storylauf der Comics für den Film leicht verändert und etwas gekürzt werden, aber im Wesentlichen folgt der Film dem Comic, ohne seine genretypische Eigenständigkeit aufzugeben.

Scott Pilgrim wird in Deutschland bislang noch immer als Geheimtipp gehandelt: Die inzwischen drei (von sechs) beim Panini Verlag erschienenen Comic-Bände ernten höchstes Lob (unter anderem für die stimmige Übersetzung durch Sandra Kentopf (die auch bei der Comic Action in Essen, die parallel zum Filmstart stattfindet, die Scott-Bände signieren wird), sind aber noch überwiegend nur bei Eingeweihten begehrtes Lesegut.

Bleibt die Hoffnung, dass die Deutschen Kino-Fans diese Leinwandperle für sich entdecken und dann auch zum Comic greifen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Oktober 2010
Herausgeber:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Oktober 2010