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SPRACHE/677: Mit Hilfe von Französisch weitere romanische Sprachen lesen lernen (idw)


Universität des Saarlandes - 07.12.2009

Mit Hilfe von Französisch weitere romanische Sprachen lesen lernen

Saar-Uni übernimmt Sitz des deutschen EuroComCenters zum Erschließen und Lernen von Fremdsprachen


Europa ist einer der Schwerpunkte der Saar-Uni in Forschung und Lehre. Jetzt fördert die Uni auch die europäische Mehrsprachigkeit. Im November hat sie von der Goethe-Universität Frankfurt den Sitz des deutschen EuroComCenters übernommen. EuroCom steht für "Europäische Interkomprehension". Mit diesem Verfahren ist es möglich, sich effektiv Kenntnisse in nahverwandten Sprachen anzueignen. Wer beispielsweise Französisch spricht, kann mit Hilfe der EuroCom-Methode lernen, auch Texte und Gespräche in Sprachen wie Spanisch oder Italienisch zu verstehen.

Das EuroComCenter bietet umfangreiche Materialien zum Spracherwerb, darunter drei kostenlose interaktive Selbstlernkurse für Italienisch, Rumänisch und Spanisch. Der Ansatz funktioniert auch in der germanischen und der slawischen Sprachgruppe.

Die Leitung des romanistischen Zweigs von EuroCom hat im November die Saarbrücker Professorin Claudia Polzin-Haumann (Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sprachlehrforschung Französisch) von dem Frankfurter Sprachwissenschaftler Professor Horst G. Klein übernommen. Daneben plant sie auch den weiteren Ausbau des Angebotes. Die Weiterentwicklung der Arbeiten des EuroComCenters an der Universität des Saarlandes koordiniert die Sprachwissenschaftlerin Dr. Christina Reissner, die das Projekt schon lange betreut und dafür von der Goethe-Universität Frankfurt an die Saar-Uni gewechselt ist.

"Als Brückensprache in die Welt der romanischen Sprachen dient vor allem das Französische", erklärt Dr. Reissner. "Mit Hilfe von EuroCom trainiert ein Sprachenschüler in vergleichsweise kurzer Zeit und ohne große Mühe, wie er Texte aus Zeitungen oder dem Internet in weiteren romanischen Sprachen erschließen und verstehen kann. Später kommt noch das Hörverstehen hinzu. Mit dieser Methode können auch die so genannten "kleineren" Sprachen der romanischen Sprachfamilie, also beispielsweise Katalanisch, Rumänisch oder Portugiesisch, erschlossen werden."

Die Perspektiven von EuroCom sind vielfältig. "Die Einrichtung des EuroCom-Konzeptes an meinem Lehrstuhl bringt studiengangsübergreifend innovative Impulse in die romanistische Ausbildung", sagt Professorin Polzin-Haumann. "Auch im schulischen Fremdsprachenunterricht ist der EuroCom-Ansatz anwendbar und eröffnet neue Perspektiven für die saarländische Lehrerbildung. Im Rahmen der Universität der Großregion und weiterer grenzüberschreitender Kooperationen kann das Mehrsprachigkeitskonzept eine zentrale Rolle einnehmen. Nun gilt es, die Grundlagenforschung in den genannten Bereichen voranzutreiben."

Weitere Informationen unter:
http://www.eurocom.uni-saarland.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution8


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität des Saarlandes, Irina Urig, 07.12.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2009