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SPRACHE/896: Internationale Konferenz zur Sprachvariation an der Universität Leipzig (idw)


Universität Leipzig - 22.05.2015

Internationale Konferenz zur Sprachvariation an der Universität Leipzig


Eine der wichtigsten Tagungen zur sprachlichen Variation, die International Conference on Language Variation in Europe (ICLaVE), findet vom 26. bis 29. Mai an der Universität Leipzig statt. Sie wird von Isabelle Buchstaller, Professorin für Varietäten des Englischen, und Beat Siebenhaar, Professor für Germanistische Linguistik mit dem Schwerpunkt Varietätenlinguistik, organisiert. Für die Tagung haben sich etwa 200 Wissenschaftler aus ganz Europa, teilweise auch aus Übersee, angemeldet.

In über 170 Präsentationen werden verschiedene Aspekte sprachlicher Variation und deren Ursachen untersucht: Sprache in neuen Medien, Sprachwandel, Dialektgebrauch, Spracherwerb, Sprachgrenzen, Spracheinstellungen und vieles mehr. Dabei geht es um nahezu alle europäischen Sprachen - von Isländisch und Finnisch im Norden über Litauisch, Englisch, Dänisch, Niederdeutsch, Ungarisch bis hin zu süditalienischen Dialekten und zypriotischem Griechisch, vom westlichen Portugiesischen über das Spanische, Baskische, Französische, Deutsche, Sorbische, Polnische bis zum Russischen.

"Für jeden Bereich konnten namhafte Wissenschaftler gewonnen werden", sagt Siebenhaar. Einen Schwerpunkt auf das Deutsche legt Prof. Dr. Jürgen Erich Schmidt, der die Forschungsstelle Deutscher Sprachatlas an der Universität Marburg leitet. Er spricht in seinem Vortrag "Dynamics, variation and the brain" darüber, wie im Gespräch von Sprechern unterschiedlicher regionaler Varianten neuronale Prozesse ausgelöst werden und wie diese zur Erklärung von Sprachwandel beitragen können. Dr. Susanne Michaelis und Prof. Dr. Martin Haspelmath vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie beobachten anhand der großen europäischen Sprachfamilien Prinzipien, wie sich Sprachen im Sprachkontakt grammatisch verändern. Sie zeigen so, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesem kontaktinduzierten Sprachwandel durch die einzelsprachlichen Strukturen erklärt werden können.

Den Blick von der anderen Seite der Welt bringt Prof. Dr. Miriam Meyerhoff von der Victoria University of Wellington in Neuseeland. Sie behandelt ein generelles Problem, das die empirische Sprachwissenschaft bei der Untersuchung kleinerer Sprachen hat, von denen nicht viele Daten vorhanden sind: Wie kann aus wenig Daten ein systematisches Wissen über Grammatik und mögliche Variation innerhalb der Grammatik gewonnen werden?

Weitere Informationen:
www.uni-leipzig.de/~germ

Zum Programm der Konferenz:
http://conference.uni-leipzig.de/iclave8/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution232

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Susann Huster, 22.05.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2015

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