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ENGLISCH/732: Lehrmittel (18) Lexika im Zigarettenetui (SB)


→  Casio, Elektronisches Wörterbuch Ex-word EW-G3500

→  Hexaglot, Attaché - Komplexer Sprachübersetzer

→  Franklin LDE 1900 - Sprachenstudio Englisch



Sprachenstudio, Sprachübersetzer oder elektronisches Wörterbuch - Authentische Sprachkompetenz auf kleinstem Raum oder Reduktion auf sprachliche Überschaubarkeit?

Da stehen sie nun, drei kleine Minilaptops, wie aus einer Puppenstube geklaut, die es jedoch jeder für sich massiv in sich haben. Tatsächlich steckt in jedem von ihnen ein kleines Bücherregal kompakten Wissens und darüber hinaus noch etwas mehr. Es ist noch gar nicht lange her, da lächelte man allgemein darüber, als Langenscheidt in Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Sharp 1983 gewissermaßen den Traum ihres Seniors und vieler gleichgesinnter Science-Fictions Fans wahrmachte und eine Weltneuheit auf den Markt brachte: den elektronischen Sprachübersetzer "alpha 8". Ganze 8.000 Wörter - 4.000 englische und 4.000 deutsche Vokabeln - waren darin gespeichert, gemessen an einem gedruckten Wörterbuch ein Witz. Trotz seiner Schwächen, im Einsatz zu langsam, mit 159 DM viel zu teuer für ein Wörterbuch der "Liliput"-Kategorie, und eigentlich nur ein besseres Spielzeug für Liebhaber oder "Trekkies", die sich damit Raumschiff Enterprise ein Stückchen näher fühlten, wurde er immerhin 125.000 Mal verkauft.

Dagegen mußte sich 2005, etwa vier Generationen elektronischer Wörterbücher später, der inzwischen mit einem Wortschatz von 1,5 Millionen Stichworten aufgestockte LanguageMan(R) plus schon die kritische Frage gefallen lassen, ob ein Kleincomputer, der ausschließlich für eine Aufgabe konzipiert wurde, überhaupt noch zeitgemäß sei. Damals begann das Zeitalter der Multifunktionshandys und der elektronischen Organizer, die ebenfalls mit mehrsprachigen Wörterbüchern dieser Größenordnung bestückt werden konnten. Auch hier sprach letztlich die große Beliebtheit des verläßlichen Gerätes für sich, das auch noch nach zwei Jahren nicht auf den großen Handyfriedhof getragen werden muß, weil Hard- und Software schon damals vom neuesten Stand waren.

Inzwischen müssen die Superhandys oder Smartphones derart viel leisten, daß kein Speicherplatz mehr für wirklich nennenswerte Sprachkompetenz zur Verfügung steht. Und die Gruppe der Liebhaber von Übersetzungscomputern, die an Trekkie-Tricorder erinnern mußten, wurden durch die neue, mit starken, beweglichen Daumen und Zeigefingern bewehrte junge Generation der Handy- und Laptopnutzer ergänzt, die sich so an elektronische Informationsbeschaffung angepaßt hat, daß sie selbst einem 1.800 Seiten starken Wörterbuch nichts mehr abzugewinnen weiß. Möglicherweise deshalb erinnern die Miniübersetzer inzwischen eher an Laptops im Superkleinformat.

Daß sich gute Wörterbücher heute kaum noch verkaufen lassen, ist leider kein Scherz. Unabsichtlich, weil für uns kaum nachvollziehbar, haben wir unseren Kindern durch die Konfrontation mit Bildschirmen von frühester Jugend an eine vollständig andere Seh- und Lesegewohnheit antrainiert, die es ihnen teilweise unmöglich macht, die Konzentration über längere Fließtexte hinweg aufrechtzuerhalten. Anders gesagt, fällt es allen jungen und noch jüngeren Leuten schwer, ein einfaches Buch von vorne bis hinten durchzulesen. Dafür haben sie eine gegenüber uns Älteren unvergleichliche Fertigkeit entwickelt, mehrere Informationen am Bildschirm gleichzeitig mental zu verarbeiten. Diese besondere Anpassungsleistung sowie die daraus resultierenden veränderten Seh-, Wahrnehmungs- und Lerngewohnheiten erfordern letztlich auch neue Lehrmittel, weshalb gerade für diese Generation Computerlernprogramme und Lexika auf CD-ROM, aus denen sich unter diesen Voraussetzungen in sehr kurzer Zeit Wissen schöpfen läßt, zum Lehrmittel der Wahl geworden sind. Tatsächlich werden sogar Schulbücher nach diesem Vorbild verändert, d.h. viele auf prägnante Aussagen verkürzte Texte, viele zusätzliche Infofelder auf einer Buchseite sowie Graphiken oder als Comic verarbeitete Kurzinformationen prägen das Bild sorgfältig ausgearbeiteten Lehrmaterials.

Dieses Bild bestätigt auch einer der Hersteller elektronischer Wörterbücher, Casio, in einer Pressemitteilung:

CASIO hat seine elektronischen Wörterbücher bundesweit bereits in zahlreichen Schulprojekten erprobt. Dabei sind sich Schüler wie Lehrer einig: Die kleinen Geräte wecken das Lerninteresse. "Durch den spielerischen Umgang mit den kleinen Nachschlagewerken fällt Schülern das Lernen viel leichter", erklärt Dr. Mario Oesterreicher, Experte am Sprachenzentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. "Während die Nachschlage-Motivation bei der Arbeit mit verschiedenen Wörterbüchern schnell gegen Null geht, regen die Geräte zum Recherchieren und Nachschlagen an und steigern nachhaltig den Lernerfolg im Fremdsprachenunterricht."
(Pressemitteilung CASIO zur didacta 2007 in Köln 27.2.-3.3.2007)

Worüber man sich allerdings nichts vormachen sollte: Dem verbuchten Lernerfolg, erlebten Lernvergnügen und der geförderten Kompetenzerweiterung in dem zuvor erwähnten Sinne, Kurztexte auf mehreren Ebenen zu verarbeiten, werden auch einige klassische geistige wie körperliche Fertigkeiten geopfert. Der Schattenblick machte darauf schon in seiner Vorstellung des LanguageMan plus von Langenscheidt aufmerksam, als er die bekannten Kritikpunkte an digitalen Wörterbüchern wie folgt zusammenfaßte:

... computergestützte Wörterbücher lassen die eigene Phantasie verkümmern; lassen den Nutzer träge werden, nach weiteren oder besseren Übersetzungsmöglichkeiten zu suchen; sie geben eine stark reduzierte, an 1:1 angenäherte Übersetzung vor, die es im gewachsenen und sich ständig weiterentwickelnden Sprachgebrauch gar nicht gibt; durch begrenzte Speichermöglichkeiten beschränken sie sich nur auf die gängigsten und gebräuchlichsten Begriffe, und schließlich fördern sie die ohnehin auf dem Vormarsch befindliche Computersteifigkeit oder Bewegungsverarmung, denn das Nachschlagen in einem Wörterbuch ist für den Lesenden doch hin und wieder mit Wegen zum Bücherregal und zurück verbunden, was sich nicht ohne ein wenig Arm- und Beinarbeit bewerkstelligen läßt, während der Palm-Computer nur durch wenige leichte Knopfdrücke der äußersten Fingerkuppen die ganze Arbeit macht. Bewegungs- und Denkpausen können - richtig genutzt - ungeahnte Kapazitäten freisetzen, und das nicht nur in dem Sinne, daß nur in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnt.
(siehe Schattenblick →INFOPOOL →BILDUNG UND KULTUR → SPRACHEN
ENGLISCH/553: Lehrmittel (10) Langenscheidt · LanguageMan(R) plus (SB)
Schattenblick, 2004)

Dazu geht die graphische Aufteilung von Buchseiten oder Bildschirmen meist mit einer inhaltlichen Begrenzung einher. So bestehen die Lehrbücher z.B. in den Naturwissenschaften im wesentlichen aus sloganartigen Merksätzen und als Wahrheiten abgefaßten Schlußfolgerungen, deren längere wissenschaftliche Herleitung wie der manchmal spekulative Inhalt für den Leser nicht mehr erkennbar wird. Eigene Denkansätze bleiben daher immer häufiger auf der Strecke.

Das gleiche kann man jedoch von elektronischen Wörterbüchern, die letztlich das gesamte Wissen der gedruckten Version enthalten, nur etwas anders aufbereitet, nicht behaupten. Die Grenzen, auf die man hier aber unvermeidlich sehr viel schneller stößt, erklären sich entweder aus der eigenen dilettantischen Handhabung (indem man z.B. den Platzhalter vergißt oder zu viele Worte bei der Idiomsuche eingibt, sich vertippt u.v.a.m.) oder damit, daß man schneller zu der Erkenntnis gelangt, daß ein Wörterbuch im Vergleich zur real gesprochenen, lebendigen Sprache immer nur unzureichend sein kann.

Die erste, technische Grenze läßt sich durch häufige Anwendung und etwas Geduld am Anfang leicht in den Griff bekommen. Dagegen liegt die wörterbuchimmanente Unzulänglichkeit des Systems klar auf der Hand: ein gesprochenes oder auch geschriebenes Wort ist logischerweise nur in dem unmittelbaren und größeren Kontext verständlich und oft im Moment des Sprechens schon mit einer neuen Bedeutung belegt, die sich in keinem noch so aktuellen (oder schnellen) Wörterbuch oder Computer finden läßt. Was Wörterbücher zu bieten haben, ist schon längst Geschichte und manchmal bereits aus dem Sprachalltag verschwunden, ehe es darin erscheint. Das ist bei den Druckerzeugnissen keineswegs anders. Da man sich jedoch für das langsamere manuelle Nachschlagen in einem dicken Wörterbuch erst einmal Zeit nehmen muß, wobei man häufig von anderem zufällig Aufgeschlagenen abgelenkt wird, kommt einem die Recherche am Ende oft ergiebiger vor, als sie hinsichtlich des gesuchten Wortes eigentlich war.

Vom Hersteller unbeabsichtigt ist man über die elektronischen Versionen der Wörterbücher, die nicht über diesen automatischen Verschleierungsmechanismus verfügen, viel eher gezwungen, sich mit dem tatsächlichen Stand, der Qualität und damit auch mit dem Verfall der englischen Sprache auseinanderzusetzen. Und das kann man eigentlich nur begrüßen, zumal sich diese Sprache in unserem Land inzwischen ziemlich breit macht.

Heute wie vor drei Jahren spricht allerdings die meisten, die sich für ein elektronisches Gerät entscheiden, zunächst einmal das geringe Gewicht (180 - 245 Gramm), das kleine Format sowie die unvergleichbare Menge der darin enthaltenen, umfangreichen Wörterbücher an, die dem Nutzer eine 10 bis 20 Kilo schwere Bibliothek ersparen, und nicht zuletzt die hohe Geschwindigkeit, in der sich Begriffe auf kleinstem Raum und teilweise in mehreren Büchern gleichzeitig nachschlagen lassen. Wie oft gerät man, seit der Gebrauch der englischen Sprache international unverhältnismäßig zugenommen hat, in die Situation, schnell ein Wort nachschlagen zu müssen, in der eine kleine Bibiliothek und selbst ein aufgeschlagener Laptop nur stören würden?

Die Hersteller selbst legen darüber hinaus vor allem auf die Möglichkeit wert, daß junge Menschen über die leichte Handhabung und die Nutzung aller zur Verfügung stehenden Funktionen sogenannte Methodenkompetenz erlangen, die gemeinhin im Lehrplan in allen Fächern angestrebt wird. Das heißt auf deutsch: der Schüler soll lernen, seine Lehrmittel auch zu benutzen und bestens auszuschöpfen. Wie man es allerdings auch anstellen mag, jeder normale Schüler wittert solche Lehrpläne schon von weitem und reagiert darauf mit einem natürlichen Widerstandsreflex. Und das durchaus zu recht.

Methodenkompetenz heißt letztlich bestmögliche Anpassung an sowie maximale Ausnutzung von Gegebenheiten (im Falle der elektronischen Wörterbücher z.B. Querverweise, die mit wenigen Tasten aufrufbar sind) und damit nicht zuletzt ein Zugewinn an Zeit, der dann mit weiterem Lehrstoff oder anderen "sinnvollen" Tätigkeiten gefüllt werden kann.

Während der Nachschlagevorgang, das Umblättern der einzelnen Seiten in einem klassischen Wörterbuch, schlicht Zeit braucht, in der man seinen Gedanken nachhängen, im inneren Disput eine eigene Stellungnahme herausarbeiten oder vielleicht zufällig auf ein interessantes Wort stoßen kann, das gar nichts mit der aktuellen Recherche zu tun hat, kurz: in der man ganz von selbst Denkfähigkeiten oder -fertigkeiten ausbaut und entwickelt, ist die Antwort auf dem Display tatsächlich schon da, e h e man überhaupt mit der vollständigen manuellen Eingabe fertig ist. Ein Zufallsgenerator sorgt dafür, daß die nächst wahrscheinlichen Begriffe in einer Liste je nach Schriftgröße und Fabrikat von 5-15 Wortvorschlägen erscheint, so daß man den gesuchten Begriff durch das Wechseln auf die Cursertasten bei seinem Auftauchen sofort erfassen und unverzögert weiterbearbeiten kann. Das ist eine Qualifizierung der Technik gegenüber der Vorgängergeneration, in der man eine Eingabe noch vollständig durchführen mußte, um Antwort zu erhalten.

Gleichzeitig bedeutet dies aber auch eine zusätzliche Anforderung an die Konzentrationsfähigkeit des Nutzers. Zunehmende Nervosität, motorische Aussteuerungsschwierigkeiten und Jugendliche, die kaum noch ohne Psychopharmaka auskommen, sind nur wenige Folgen einer solch hektischen Lebenswirklichkeit und die zunehmenden Unfälle im Alltag, die durch steigende Unkonzentriertheit auftreten, lassen sich wohl kaum noch mit der gern belächelten Zerstreutheit des Professors entschuldigen, der das Frühstücksei küßt und dem Baby mit dem Eierlöffel auf den Kopf schlägt...

Aller verständlicher Kritik gegen den Mißbrauch solcher Medien und Geräte zum Trotz löst die derzeitige Generation kleiner Sprachübersetzer, die in Form und Größe an elegante Zigarettenetuis aus früheren Tagen erinnern, nicht nur den bekannten "Sammel-" oder "Haben-Reflex" aus, sondern ist, um es einmal mit dem Zitat eines jungen Menschen der heutigen Generation beim Anblick der drei Beispielgeräte wiederzugeben, "einfach ziemlich cool". Richtig und mit Verstand genutzt, können sie für jeden, der mit Sprache zu tun hat, eine echte Hilfe sein.

Bei der Qual der Wahl, sich aus der Reihe elektronischer Helferlein den geeignetsten herauszupicken, sind das zukünftige Einsatzgebiet wie persönliche Vorlieben entscheidend. Denn obwohl die Geräte sich äußerlich nur wenig unterscheiden und sich an die gleiche Zielgruppe richten (Schule, Studium und Beruf), sind die Schwerpunkte der einzelnen Hersteller oft recht verschieden. Zudem ist die Auswahl größer als man denkt, selbst in der mittleren Preiskategorie von rund 250 Euro, in der wir die folgenden Beispielgeräte ausgewählt haben:


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CASIO EW-G 3500 Solide "Wordpower"
für Sprachinteressierte und Sprachexperten

Allein der Hersteller Casio, bekannt für viele elektronische Handheld-Anwendungen, bietet dem potentiellen Nutzer elektronischer Wörterbücher drei neue Modelle in seiner jüngsten Reihe an. Darüber hinaus sind aber immer noch drei weitere Geräte einer früheren Reihe lieferbar. Den Unterschied macht, neben wenigen kleineren Funktionseinschränkungen bei der älteren Serie, die Zusammenstellung der Wörterbücher aus, die das jeweilige Gerät beinhaltet.

So läßt sich aus dem CASIO-Angebot ab 150 Euro aufwärts quasi die individuell für den eigenen Bedarf beste Wörterbuchbibliothek zusammenstellen.

Der EX-WORD G3500 besitzt mit seinen sechs Wörterbüchern die größte sprachliche Kompetenz im Vergleich zu den Geräten anderer Hersteller. Das in einem soliden Aluminiumgehäuse verpackte Gerät wird jeden begeistern, der eine einfache, selbstverständliche Handhabbarkeit, d.h. ein großes, hochauflösendes Display mit Hintergrundbeleuchtung, eine großzügig angelegte Tastatur, leichtgängige Tasten, eine hervorragende und übersichtliche Bildschirmaufteilung, eine gut gesicherte und schnelle Datenbank und Funktionstasten, die man auf den ersten Blick erkennt, anderem spektakulären Schnickschnack vorzieht.

Zwar können Adreßbücher Memofunktionen/Organizerfunktionen oder Spiele und sogar Sprachausgabefunktionen, über die die anderen Geräte meist verfügen, das Laptop im Zigarettenetui zu einem vielseitig einsetzbaren und unentbehrlichen Begleiter werden lassen, wenn sich der Anwender mit der regelmäßigen Nutzung dieser Hilfsfunktionen vertraut macht und sie auch wirklich verwendet. In der Regel hat er dafür allerdings schon andere Lösungen (Taschenrechner, Palmcomputer, Handy usw.), so daß der eingesparte Speicherplatz in den CASIO-Geräten den wesentlich umfangreicheren Wörterbüchern zugute kommt, sowie der mit 1000 Worten längsten Verlaufsliste (auf der man seine letzten Wort-Recherchen schnell noch einmal aufrufen kann) und dem mit 1.500 Begriffen, Wendungen und Beispielsätzen größten persönlichen Wörterbuch (hier: Favoritenliste genannt), das aus den vorhandenen Wörterbüchern dauerhaft zusammengestellt werden kann.

Besonders sympathisch wurde uns das Gerät, weil es als einziges auch über ein deutschsprachiges Nachschlagewerk (Duden "Deutsches Universalwörterbuch") verfügt, das selbst beim Nachschlagen englischer Begriffe ausgesprochen nützlich werden kann. Man denke an die vielen anglifizierten Begriffe, die mit einem gleichlautenden Begriff übersetzt werden und bei denen einem die englischsprachige Erklärung des Oxford "Advanced Learner's Dictionary" auch nicht unbedingt weiterhilft.

So ergibt die Suche nach "anthroprocentric" (aus einer amerikanischen Pressemitteilung der Associated Press) in den drei Wörterbüchern jeweils die deutsche Übersetzung "anthroprozentrisch", die sich ein Sprachgewandter schon aus dem englischsprachigen Begriff ableitet. Mit einem einfachen "Sprung" in den Text, läßt sich dann mit zwei weiteren Tastenbetätigungen der Duden aufrufen, der sofort den Querverweis zum gesuchten Wort liefert: "anthropozentrisch (Adj.): den Menschen in den Mittelpunkt stellend".

Ebenfalls einzigartig in unserer kleinen Auswahl vergleichbarer Geräte sind außerdem im CASIO noch zwei umfangreiche französische Wörterbücher von entsprechendem Format (PONS "Handwörterbuch Französisch" und das monolinguale Lexikon PONS "Micro Robert") enthalten.

Keines der anderen Geräte verfügt über die durchaus sinnvolle Hintergrundbeleuchtung, die den CASIO auch für schlechtbeleuchtete Ecken einsatzfähig macht. Keines der anderen Geräte ist so schnell, weil sein Arbeitsspeicher vermutlich nicht mit anderen Funktionen besetzt ist. Und schließlich verfügt keines der anderen Geräte über eine derart übersichtliche Bildschirmaufteilung, bei der man schon während der Eingabe der ersten Buchstaben des Suchbegriffs in einem Extra-Fenster den jeweiligen Eintrag für den ersten Begriff der Vorschlagliste einsehen kann. So vermißt man hier nicht einmal unbedingt spannende Vokabellernkonzepte, weil sich das Lernen beispielsweise über die umfangreiche Verlaufs- oder Favoritenliste selbst organisieren läßt.

Allerdings hat der CASIO auch ein paar Eigenheiten, z.B. eine Vorliebe für Abkürzungen, die man erst kennenlernen muß. Nachdem wir "somebody's" in der Idiomsuche erst finden konnten, als wir zufällig eine deutsche Entsprechung eingaben und dann zu dem Deutsch-Englischen Ergebnis kamen: "The apple of sb's eye", fielen uns quasi besagte Schuppen von den Augen. Eine erneute Idiomsuche, in der wir nur "sbs" eingegeben haben, brachte dann eine, nicht enden wollende Liste von Redewendungen heraus. "Somebody" allein bringt nur "keinen Treffer".

So zeichnet den Kleinen von CASIO ein beinahe australisches Gemüt aus, mit seiner Vorliebe für Abkürzung und klaren wie erschöpfenden Auskünften über den gesuchten Begriff.

Abgesehen von der sehr gut verständlichen Bedienungsanweisung, was man übrigens über alle der von uns getesteten Geräte sagen kann, lohnt es sich, mittels des praktischen Wegweisers, den Casio für die Nutzung der Geräte im Schulunterricht herausgibt ("Look it up, der praktische Wegweiser zum effektiven Einsatz der elektronischen Wörterbücher von CASIO im Unterricht", von Dr. Mario Oesterreicher und Dr. Peter Tischer), die Anwendung des Geräts zu üben.

Darin wird mit zahlreichen Bedienungsanwendungen und Testbeispielen sowie Übungen zum eigenen Nachvollzug Schritt für Schritt erklärt und trainiert, wie man das Gerät am sinnvollsten für das Schreiben eines englischen Textes oder das Sprechen einsetzt.

Auf diese Weise wurde uns auch bei den Geräten der anderen Hersteller manches wesentlich verständlicher und zugänglicher.

Da sich besonders Jugendliche nach unserer Umfrage zu Geräten mit Sprachausgabe hingezogen fühlen, eine der wenigen Funktionen, über die der CASIO EX-word EW-G3500 nicht verfügt, möchten wir fairerweise sagen, daß der Hersteller durchaus auch ein Gerät herausgibt, das einen Audio-Ausgang hat, mit dem sich einzelne Wörter und Sätze über Lautsprecher oder Kopfhörer in 5 verschiedenen Sprachen vorsprechen lassen. Das EW-G5500V, das vom Hersteller eigentlich für Geschäftsleute konzipiert wurde, die in verschiedenen Ländern zu tun haben, verfügt außerdem über einen USB-Anschluß und einen SD-Kartenslot zur Speichererweiterung. Zulasten der Vielsprachigkeit geht allerdings dann die englische Sprachkompetenz. Das darin enthaltene "Business-Wörterbuch-Englisch", PONS 2006, verfügt nur noch über 345.000 Stichwörter und Wendungen im Vergleich zum PONS Großwörterbuch Englisch (390.000 Stichwörter und Wendungen). Dafür kostet die aufgerüstete Businessversion auch noch einmal 50 Euro mehr. Anders als die beiden Geräte von Hexaglot und Franklin, zu denen wir im folgenden kommen, läßt sich auch dieser Super-Casio nicht mit weiteren Wörterbüchern aufrüsten, was aber bei sechs schon vorhandenen Wörterbüchern sowie der "Multilingual Word and Phrasebank" für die parallele Wörterbuchsuche auch nicht unbedingt erforderlich scheint.

Alles in allem hat uns aber gerade die schlichte Version sowohl durch ihre hohe Sprachkompetenz, vor allem aber wegen ihrer zuverlässigen Handhabung überzeugt.


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Hexaglot ATTACHÉ
Wissenschaftler mit ausgezeichnetem Vokabellehrvermögen

Der elegante Attaché sticht unter den vergleichbaren Geräten anderer Hersteller durch seine Zierlichkeit hervor, die seiner großen Sprachkompetenz (insgesamt mehr als 5 Millionen Einträge) keinen Abbruch tut. Er kann also mit den englischen Wortdatenbanken des CASIOs durchaus mithalten. Bei der Übersetzung wissenschaftlicher und politischer Presseberichte sowie Fachliteratur, d.h. englische Sprachanforderung auf höchstem Niveau, wurde das 180 Gramm-Leichtgewicht unter den Testgeräten ebenso wie zuvor das CASIO-Modell allen Anforderungen gerecht, und ist mit diesem sogar bei einigen angebotenen Übersetzungen zum jeweiligen Stichwort identisch einer Meinung, obwohl Hexaglot für seinen "Sprachübersetzer" ein anderes Wörterbuch, das Collins "German Dictionary", Complete & Unabridged, 5th Edition 2004, Harper Collins Publishers nämlich, ausgewählt hat.

Das Gehäuse wird durch eine besondere Führung des Öffnungsmechanismus in eine stabile Position gebracht, in der der Bildschirm automatisch in einem optimalen Arbeitswinkel steht, so daß die Angaben auf dem Bildschirm für den Nutzer gut sichtbar werden und der Deckel nicht unnötig hin und her bewegt werden muß. Leider verfügt das Display, das von seiner Größe und der verwendeten Software an den LanguageMan plus erinnert, nicht mehr über eine Hintergrundbeleuchtung, die bei LC-Bildschirmen manchmal durchaus sinnvoll wäre.

Auch die vermeintlich große "ergonomische" Tastatur, die zwar in ihrer Aluminiumverpackung und der hübschen Facettenform einen ausgesprochen soliden und sehr formschönen Eindruck macht, hat uns häufiger geärgert.

Durch die "konkave" Rundung der dicht beieinanderstehenden, doch ziemlich kleinen Tasten, vermittelt sich manchmal der haptische Eindruck, man hätte schon eine Taste gedrückt, ohne daß das wirklich geschehen ist. Auf diese Weise läßt das Gerät bei der Eingabe Buchstaben aus, die bekanntlich wesentlich sind, zumal bei in dieser Hinsicht unbestechlichen und ausgesprochen sturen digitalen Wörterbüchern.

Es erscheint dann auf dem Bildschirm:

xxy nicht gefunden!
Meinen Sie vielleicht ...

Und dann folgt eine Reihe von Vorschlägen, bei denen zwar Korrekturen vorgenommen wurden, die jedoch weit über das Ziel hinausschießen und selten das tatsächlich gesuchte Wort treffen. Das ist zwar ganz lustig, aber meist nicht sehr hilfreich und kostet Zeit. Fairerweise sei angemerkt, daß alle drei der uns zur Verfügung gestellten Übersetzer an dieser Stelle im wahrsten Sinne des Wortes völlig ausflippen, und recht skurrile Lösungsvorschläge bis zur Totalverweigerung anbieten, wenn sie ein Wort nicht im Verzeichnis haben.

Beim CASIO bleibt die Vorschlagliste einfach auf dem nächst wahrscheinlichen Wortbucheintrag stehen, der ebenfalls keinerlei Beziehung zum Gesuchten haben muß. Beim Franklin (zu dem kommen wir noch) sieht die Fehleranzeige ähnlich wie beim Attaché aus. "Sorry, ich kann leider nicht helfen" sagt dieser dann "cool".

Kurzum, an dieser Stelle sind offenbar die zuvor erwähnten Grenzen des Systems erreicht, die für alle elektronischen Wörterbücher gleichermaßen bestehen: Denn was ins Wörterbuch nicht eingegeben wurde, und demzufolge nicht drin ist, kann auch nicht gefunden werden. Die kleinen Teufel geben das nur offensichtlich nicht so gerne zu!

Mit zunehmender Übung wurden unsere Eingaben bezüglich der heiklen Attachétastatur immer besser und damit auch die Zuverlässigkeit des Geräts. Personen, die über starke Körpermaße verfügen, können den Gebrauch des Geräts allerdings vergessen, denn wenn man mit der Radiergummiseite eines Bleistifts zielgenau tippen muß, kommt man einfach nicht auf die notwendige Geschwindigkeit.

Ansonsten hat uns das Gerät ausgesprochen gut gefallen. Das im Vergleich zum CASIO etwas kleinere Display und die etwas weniger komfortable Suchenführung reicht vollkommen aus, um alles zu finden, was man braucht.

Neben dem Collins verfügt dieses Instrument über einen gastronomischen Spezialwortschatz in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch), der bei jeder (Geschäfts-)Reise rund um den Globus gute Dienste leisten kann, außerdem über Fachwörterbücher der Bereiche Wirtschaft und Technik (von Langenscheidt).

Allerdings muß man über gewisse Feinheiten bescheid wissen, wie sich diese sprachliche Vielfalt nutzen läßt. Denn so einfach ist das nicht: So lassen sich z.B. fremdsprachige Speisekarten nur im "Trans"-(Übersetzungs-)Modus von englisch nach deutsch übersetzen.

zum Beispiel suchen: Vinacciolo - finden: Traubenkern

Dann spricht das Gerät sogar italienisch oder spanisch oder französisch und das gegebenenfalls sogar in ganzen Sätzen. Sucht man hingegen Traubenkern, so gibt das Gerät unter den gastronomischen Begriffen nur ein zweites Mal Traubenkern an, was den Benutzer, der nicht die 43 Seiten starke Bedienungsanleitung gründlich gelesen hat, durchaus etwas verwirren kann.

Zusätzlich läßt sich der Wortschatz des Geräts über seinen SD-Kartenslot aufrüsten. Wie uns der freundliche Hotline-Berater mitteilte, darf diese aber nur bis zu 2 Gigabyte Speicherkapazität besitzen, mehr schafft der Kleine leider nicht. Allerdings lassen sich schon auf 1 GB (= 1000 MB) sämtliche 32 von Hexaglot derzeit angebotenen Zusatzwörterbücher unterbringen, deren Dateigröße etwa 10 bis höchstens 30 MB umfassen. Diese erhält man aus dem Internet bei entsprechender Vergütung durch Herunterladen auf den eigenen PC, der dann ebenfalls über einen SD-Slot verfügen muß. Sie kosten je nach Größe 19,90 oder 29,90 Euro und sind in fast allen europäischen Sprachen und sogar in arabisch verfügbar.

Frosch im Hals

Die Sprachausgabe, die inzwischen bei Sprachübersetzern beinahe ein Muß ist, läßt beim Hexaglot Attaché etwas zu wünschen übrig. Kurz gesagt, er hat 'nen Frosch im Hals und für die heisere, blecherne Aussprache muß man erst mal ein Ohr entwickeln. Mit guten Kopfhörern (allerdings nicht denen mit der gerade mal bis zum Ohr reichenden Schnur, die mit dem Gerät mitgeliefert werden) geht es dann schon wesentlich besser.

Um sich von Lautschriftzeichen unabhängig zu machen und um bei unbekannten Vokabeln die richtige Betonung zu lernen, reicht das aber allemal aus, selbst, wenn der Attaché sich häufiger uneins darüber ist, ob er britisches und amerikanisches Englisch sprechen soll.

Toll zum Lernen und deshalb unbedingt empfehlenswert für Schüler der Sekundarstufe!

Besonders begeistert hat uns die ausgeklügelte Vokabellernstrategie des Attaché, mit der mühsam selbstgeschriebene Vokabelkärtchen überflüssig werden. Und das macht dieses Gerät wiederum einmalig. Der Englischlernende kann im Menü unter dem Stichwort "Lernen" zwischen 14 unterschiedlichen Lernkategorien wählen, wozu auch die eigenen Favoriten, d.h. sein selbst angelegtes Wörterbuch, gehören. Sehr komfortabel ist die Abfrage der 50 zuletzt nachgeschlagenen Begriffe, mit der ein regelmäßiger Nutzer des Attaché genau die Begriffe auswendig lernen kann, die er am häufigsten für Arbeit oder Studium benötigt.

Darüber hinaus kann er sich aber auch nach dem gleichen Abfragesystem mit Zufallsgenerator den Wortschatz in verschiedenen Schwierigkeitsgraden oder für bestimmte Aufgabenbereiche (Business oder akademische Wörter) eintrichtern. Besonders sinnvoll für ein Gerät mit Sprachausgabe fanden wir die Kategorie "Aussprachefallen", mit der sich schwierig zu sprechende Worte üben lassen.

Was allerdings unter der Rubrik "Schreibfallen" geübt werden soll, da das schwierig zu schreibende englische Wort dabei schon im Bildschirm steht, fragen wir uns heute noch.

Im Abfragemodus kann der Lernende nach Überprüfung seine Leistung mit richtig oder falsch beurteilen, womit diesem Begriff ein anderer Status im Zufallsgenerator zugeteilt wird. Auf diese Weise wurde das bewährte Karteikarten-Lernsystem digital umgesetzt und garantiert ein effektives Erweitern des persönlichen Wortschatzes. Das Gerät merkt sich den persönlichen Stand, genau wie ein Karteikasten, so daß man beim nächsten Vokabellerngang wieder dort anfängt, wo man zuvor aufgehört hat.

Vokabeln lassen sich allerdings auch noch spielerischer in der Spieleabteilung des Hexaglot Attaché lernen, die das gleiche Vokabellernspiel wie der LanguageMan enthält, wobei die neue Version im Vergleich zur früheren weniger mogelt, d.h. ein besserer Verlierer geworden ist, der sogar Pokale verteilt.

Der Spieler erhält eine Vokabel und acht Versuche, diese nach dem Galgenmännchen-Vorbild Buchstabe für Buchstabe richtig zu übersetzen. Hat man achtmal den falschen Buchstaben getippt, erscheint nicht - wie früher im LanguageMan - ein schadenfrohes dickes VERLOREN, sondern ausnahmsweise und ganz automatisch der richtige Begriff mit ausführlichem Wörterbucheintrag.

Ein weiteres Lernspiel bietet dagegen einen Buchstabensalat ("Wortmix") an, den man zu einem deutschen oder einem englischen Begriff zusammenpuzzeln darf. Auch hierfür stehen 8 Versuche, aber kein weiterer Wörterbuchhinweis zur Verfügung.

All das läßt den Hexaglot Attaché zu einem sinnvollen Begleiter, Unterhalter und - sorgfältige Behandlung vorausgesetzt - zu einem langjährigen Freund werden, auf den man sich in Schule und Beruf verlassen kann.


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Franklin LDE 1900
Motivationskünstler und Sprechtrainer

Aussehen, Form, Größe und Aufteilung der Tastatur erinnern stark an das zuvor besprochene CASIO Gerät, mit kleinen Unterschieden. Das Gehäuse ist trotz der schweren Minion (AA) Batterien etwas leichter (210 Gramm), was auf einen höheren Kunststoffanteil schließen läßt, und auch sonst wirken Gehäuse und Gerät nicht ganz so stabil wie die beiden Vorgänger. Diese Hardware-Einsparungen sind dafür in die umfangreiche, zusätzliche, technische Ausstattung gegangen, die diesen kleinen Übersetzer zu einem Multimedia-Sprachlabor werden läßt. Allein schon die Tatsache, daß er einen MP3-Player enthält, macht den Franklin zum Favoriten unter den "Kids", d.h. Jugendlichen im problematischen Alter ab 14 Jahren, die für Wörterbücher oder Lernspiele normalerweise nur ein mitleidiges Lächeln haben. Diesen kann der Franklin allerdings ein echtes "Wow", "Uff" oder gar "Cool" entlocken.

Kurzum, die eingangs erwähnte Methodenkompetenz, d.h. der häufige und sinnvolle Gebrauch eines Wörterbuchs, der es geradezu zu einem Teil des Lernenden werden läßt, wie das die Lehrer so gern im Unterricht erreichen wollen, läßt sich mit diesem Gerät mit Sicherheit am leichtesten erzielen.

Dabei ist es beim Aufrufen des Systems und Wechseln in die einzelnen Wörterbücher ein wenig langsamer als die anderen beiden zuvor beschriebenen Systeme. Es erscheint dann die bekannte Sanduhr, die ihre Kreise dreht.

Die Sprachausgabe ist dafür ausgesprochen zufriedenstellend, da die Begriffe und Texte offenbar von native Speakern (vorzugsweise und bedauerlicherweise allerdings amerikanischen Ursprungs) gesprochen werden.

Dafür weicht der Franklin LDE manchmal in der Aussprache von der im Wörterbuch angegebenen Lautschrift ab. So spricht er das schwierige Wort "onomatopoeia" ganz souverän -poja am Ende aus, während in der Lautschrift -pija vorgesehen wäre.

Bei der britischen Betonung von ad'dress auf der zweiten Silbe, wie im Hauptwörterbuch vorgesehen, bleibt er sich selbst nicht ganz treu, wenn er in den Travelers' Phrases breit amerikanisch fragt: "Do you have an e-mail 'address (Betonung auf der ersten Silbe)". Aber das sind wohl Spitzfindigkeiten.

Der Franklin verfügt ebenfalls über vier Nachschlagewerke. Vergleichbare Sprachkompetenz, zumindest in der englischen Sprache, erhält er durch das umfangreiche Langenscheidt Handwörterbuch deutsch- englisch und englisch-deutsch, das allein 500.000 Stichworte und Wendungen enthält. 183.500 englische Wörter, Wendungen und Bedeutungen und 85.000 Beispiele kommen darüber hinaus aus der vollständigen Ausgabe des Oxford Advanced Learner's Dictionary, 7th Edition dazu, so daß er in punkto englischer Vokabelschatz nur haarscharf hinter dem CASIO zurücksteht.

Bei zuvor erwähnten Suchen wie nach "anthroprocentric" bleibt er allerdings nicht nur die deutsche Antwort schuldig, er korrigiert das Fremdwort schlicht zu "anthromorphous", um letztlich doch das letzte Wort und eine Erklärung zu haben.

Ein besonderes Plus macht beim Franklin der große Speicherplatz (50 MB) aus, der dem Benutzer zum Aufbau eines persönlichen Wörterbuchs zur Verfügung steht, neben der Möglichkeit, Favoritenlisten (d.h. der persönliche Wortschatz in englisch oder deutsch) aus den vorhanden Wörterbüchern zusammenzustellen. Anders als bei den zuvor besprochenen Geräten kann dieser Speicherplatz auch für das Downloaden weiterer Nachschlagewerke eigener Wahl verwendet werden.

Einzigartig bei diesem Gerät ist die Einflußnahmemöglichkeit des Nutzers: Ist man mit einem Eintrag im Wörterbuch nicht einverstanden oder findet ihn nicht aufschlußreich genug, so steht ihm mit Drücken der Entertaste, Markieren und Aufrufen des Untermenüs, kurz, mit wenigen Tastenbetätigungen, die Option zur Verfügung, eigene Änderungen vorzunehmen oder Kommentare hinzuzufügen. Weiterhin erhält der kommentierte Begriff eine dauerhafte Markierung, unter der man dann seine persönliche Notiz lesen kann.

Auch dieses Gerät läßt sich über den MMC/SD-Kartenslot beliebig aufrüsten, womit man vor allem seine Speicherkapazität erhöht. Die verfügbare Speichergröße wird letztlich von der Größe der Karte (alle handelsüblichen SD/MMC-Karten lassen sich mit dem Gerät verwenden) bestimmt. Mit den Standardspeicherkarten ist so theoretisch eine Speichererweiterung bis zu 2 Gigabyte möglich.

Darüber hinaus lassen sich über Franklin weitere PONS Großwörterbücher in englisch-deutsch, französisch-deutsch, italienisch-deutsch und spanisch-deutsch als Bookman SD-Karten beziehen.

Man könne auch über das Internet im ebookportal.de weitere Bücher oder Wörterbücher erwerben, meinte hier der freundliche Mensch vom "technischen Support", der uns in wenigen Minuten kompetente Auskunft erteilte und darüber hinaus generell von größeren SD-Speicherkarten als 1 Gigabyte abriet: Die seien bei Conrad oder Saturn schon für 5 bis 10 Euro zu haben, das spräche ja schon dafür, daß die eine oder andere mal abstürzen würde. Überhaupt wurde uns dazu geraten, die Dateien aus dem Internet auch noch anderswo zu sichern, was wir sehr nett fanden, schließlich ist nicht jeder, der sich einen Sprachcomputer anschafft, auch gleich in Computer- und Internetfragen versiert.

Über den Kartenslot und über die Anbindung des Geräts an den Computer läßt sich das Sprachenstudio wie jeder MP3-Player auch mit Hörbüchern oder Musikbeiträgen bestücken. Selbst ganze Sprachkurse, z.B. PONS Aufbaukurs Französisch, PONS mobil oder Audiomagazine wie das vom französischsprachigen Magazin "ecoute" sind auf diesem Wege erhältlich. In einer weiteren Datei lassen sich außerdem sogenannte eNews kostenlos in der favorisierten Sprache lesen, die man allerdings zuerst über das eNews Angebot des Mobipocket Readers aus dem Internet holen muß. Diese Abonnements, die auch ohne das kleine Sprachlabor möglich sind, sind bekanntlich nicht immer kostenlos, so daß man aufpassen muß, daß einem durch das hier propagierte Versprechen nicht plötzlich Gebühren entstehen.

Gegenüber einem einfachen und meist kostengünstigeren MP3 Player hat das Franklin-Modell den Vorteil, daß man, während man sich von Hörspielen oder -büchern berieseln läßt oder anderssprachige Texte liest, Vokabeln, wie sie auftauchen, gleich in den Wörterbüchern nachschlagen kann, was einer ausgesprochen sinnvollen und angemessenen Beschäftigung mit einem Sprachenstudio gleichkommt.

Zugestehen muß man ihm dabei, daß er, durch das Sprechen abgelenkt, etwas mehr Zeit braucht, bis er die richtige Übersetzung findet.

Auch das Trainieren der eigenen Aussprache, die durch das eingebaute Mikrophon und die Aufnahmetaste möglich wird, ist zum Sprachenlernen essentiell notwendig, auch wenn es dafür sicher zahlreiche andere und einfachere Möglichkeiten gibt. Hier hat man alles vor Ort.

Daß das Gerät gerade für junge Leute konzipiert wurde, zeigt sich auch an der großen Auswahl an Spielen, die hier alle die Bezeichnung Lernspiele zu recht verdienen.

Neben dem bekannten Galgenmännchen (hier wird tatsächlich eins aufgehängt) und einem ziemlich schwierigen Buchstabenquiz, bei dem man wie beim Scrabble aus herabfallenden Buchstaben ein Wort bilden muß, gibt es Grammatikspiele und ein für die oft schwierige, richtige orthographische Umsetzung gedachtes Diktatspiel mit wirklich kniffligen Schreibfallen. Da Franklin im Originaltempo spricht, ist dies für Anfänger meist noch zu schwierig.

Durch die Anbindung an den Computer (USB-Port) läßt sich der Franklin auch als externes Medium von der Konsole des PC oder Laptop bedienen, so daß man z.B. beim Schreiben und Arbeiten an englischen Texten direkt auf das Wörterbuch zugreifen kann. Neben den zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten ergibt sich durch diese Vernetzungsmöglichkeiten, vor allem bei Computern mit Internetzugang, auch eine erhöhte Gefahr, von Viren oder externen Systemstörungen befallen zu werden.

Schlußendlich scheint uns aber der letzte Übersetzer der von uns getroffenen Vorauswahl eine runde Sache zu sein, mit der sich gut arbeiten und lernen läßt. Wobei der Franklin durch die Zusatzfunktion als MP3 Gerät sogar zum Allround-Begleiter werden dürfte, selbst wenn sein Besitzer gerade einmal nicht Sprachen lernt.


*


Nachdem sämtliche Vorzüge der einzelnen Geräte herausgearbeitet sind, fällt die Wahl immer noch erstaunlich schwer. Alle sind gleichermaßen solide gearbeitet und versprechen bei angemessener Behandlung über viele Jahre funktionstüchtig zu bleiben, was dann auch den hohen Preis rechtfertigt. Doch selbst, wenn man gewissermaßem seinem Herzen folgt, und sich für das Gerät entscheidet, dem man spontan den Vorzug gibt, kann man bei den hier vorgestellten Geräten sicher sagen, daß man es nicht bereuen wird. Mit der Zeit werden sich Mensch und Maschine zusammenraufen und jeder Nutzer seinem Gerät das beste abgewinnen, und dafür ist in jedem ausreichend Nützliches vorhanden.


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Elektronische Wörterbücher im Vergleich:


Wortschatz:
EX-word EW-G3500
Hexaglot ATTACHÉ
Franklin LDE 1900
 
Wörterbücher: 6
 
 
Wörterbücher: 4
 
 
Wörterbücher: 2
+ Grammatik
 
PONS Großwörterbuch
Englisch,
Ernst Klett Sprachen
GmbH, Stuttgart 2005
Stichworte: 390.000
 
 
 
Collins German
German
Dictionary,
Complete & Unabridged
Edition 5th,2004
 
 
 
Langenscheidt
Handwörterbuch
Deutsch-Englisch
Englisch-Deutsch
München, 2005
Stichworte: 500.000
 
 
Oxford Advanced
Learner's Dictionary
Edition 7th, Oxford
University Press 2005
Einträge: 183.500
 
 
nicht
enthalten
   
 
 
 
 
ebenfalls
enthalten
Einträge 183.500
 
 
 
 
PONS Handwörterbuch
Französisch,
Ernst Klett
Sprachen GmbH,
Stuttgart 2004
Stichworte 235.000
 
 
Hexaglot
Wörterbuch
Gastronomie
Hamburg, 2007
ital./franz/span./
deutsch/engl.
 
 
kein französisches
Wörterbuch
 
 
 
 
 
 
PONS Le Robert Micro,
Dictionnaires
Le Robert,
Paris 2006
Stichworte: 36.000
 
 
Langenscheidt Routledge
Fachwörterbuch Kompakt
Technik Englisch
München, 2003
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Englische sinn-
& sachverwandte Wörter
Oxford Thesaurus
of English
Edition 2nd,
Oxford University
Press 2004
Synonyme 600.000
 
 
Langenscheidt Routledge
Fachwörterbuch Kompakt
Wirtschaft
Englisch
München, 2003
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Deutsches Universal-
wörterbuch
Bibliographisches
Institut
& F. A. Brockhaus AG,
Mannheim 2007
Wörter 250.000
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Interaktive
Grammatik
Englisch
Interaktive
Grammatik
Deutsch
 
 


Produkteigenschaften und Technische Daten im Vergleich:
EX-word EW-G3500
Hexaglot ATTACHÉ
Franklin LDE 1900
 
Größe (B x H x T ):
(in mm): 144,5x19,9x99
 
(Gew. m. Batt.): 245 g
 
Aluminiumgehäuse
 
 
 
Größe (B x H x T ):
(in mm): 130x18x82
 
(Gew. m. Batt.): 180 g
 
Aluminium/Kunststoff-
gehäuse
 
 
Größe (B x H x T ):
(in mm): 146x17,5x96,7
 
(Gew. m. Batt.): 410 g
 
Kunststoffgehäuse
 
 
Menüsprache wahlweise:
deutsch/englisch
 
QWERTZ-Tastatur
 
Menüsprache wahlweise:
deutsch/englisch
 
QWERTZ-Tastatur
 
Menüsprache wahlweise:
deutsch/engl./
franz./ital./span.
QWERTZ-Tastatur
 
 
Energieversorgung:
zwei Micro (AAA/Alkali)
(im Lieferumfang)
(Akkus nicht mgl.)
 
 
Betriebsdauer:
c.a. 150 Stunden
 
 
Energieversorgung:
zwei Micro (AAA/Alkali)
(im Lieferumfang)
zwei AAA (NiMH-Akkus)
mgl.
 
Betriebsdauer:
weniger, da Audioausgabe
mehr Strom verbraucht
 
Energieversorgung:
zwei Mignion (AA)
(im Lieferumfang)
zwei x AA (NiMH-Akkus)
oder Netzgerät mgl.
 
Betriebsdauer:
weniger, da Audioausgabe
mehr Strom verbraucht
 
Audio-Ausgabe:
keine
 
 
 
 
Audio-Ausgabe:
Lautsprecher und
Ohrhörer (nur einseitig)
(im Lieferumfang)
 
 
Audio-Ausgabe:
Lautsprecher und
Stereoohrhörer  
(im Lieferumfang)
 
 
PC-Anschluß:
nein, (nur bei EW-G5500V)
 
 
PC-Anschluß:
nein, (nur SD-Karte)
 
 
PC-Anschluß:
ja, (mit Software für PC)
 
 
SD-Kartenschacht:
nein, (nur bei EW-G5500V)
 
 
 
 
SD-Kartenschacht:
ja, für Zusatzwörter-
bücher und persönliches
Wörterbuch
 
 
SD-Kartenschacht:
ja, Zusatzwörterbücher,
persönl. Wörterbuch,
Hörbücher und eNews
 


Bildschirmausstattung:
EX-word EW-G3500
Hexaglot ATTACHÉ
Franklin LDE 1900
 
LC-Display
 
Bilddiagonale: 12,7 cm
 
Auflösung:
HVGA 480 x 320 Pixel
 
Hintergrundbeleuchtung:
LED-Beleuchtung
 
Zoom (Lupenfunktion)
Schriftgrößen: 3
 
Vorschaufunktion:
ja
 
Zentrierungsfunktion:
ja
 
Splitt-Screen:
ja
 
Infofenster:
ja
 
 
LC-Display
 
Bilddiagonale: 10,5 cm
 
 
keine weiteren Angaben
 
Hintergrundbeleuchtung:
keine
 
Zoom (Lupenfunktion)
Schriftgrößen: 2
 
Vorschaufunktion:
ja
 
Zentrierungsfunktion:
ja
 
Splitt-Screen:
ja
 
Infofenster:
ja
 
 
LC-Display
 
Bilddiagonale: 11,5 cm
 
 
keine weiteren Angaben
 
Hintergrundbeleuchtung:
keine
 
Zoom (Lupenfunktion)
Schriftgrößen: 3
 
Vorschaufunktion:
ja
 
Zentrierungsfunktion:
ja
 
Splitt-Screen:
nein
 
Infofenster:
ja
 


Spezielle Wörterbuchfunktionen:
EX-word EW-G3500
Hexaglot ATTACHÉ
Franklin LDE 1900
 
Verlauf (Wörter):
letzte 1000 Recherchen
 
persönliche Wortliste:
Einträge: 1500
 
 
Eigenes Wörterbuch:
nein
 
 
Verlauf (Wörter):
letzte 50 Recherchen
 
persönliche Wortliste:
möglich
(keine weiteren Angaben)
 
Eigenes Wörterbuch:
unbegrenzt auf SD-Karten
 
 
Verlauf (Wörter):
letzte 100 Recherchen
 
persönliche Wortliste:
Einträge: 100
 
 
Eigenes Wörterbuch:
Einträge: 500
 
 
Taschenrechner
vorhanden
 
 
Taschenrechner
vorhanden
 
 
Taschenrechner
vorhanden
 
 
Sprachausgabe
nicht vorhanden
 
Sprachaufnahme:
nicht vorhanden
 
 
Sprachausgabe
vorhanden
 
Sprachaufnahme:
nicht vorhanden
 
 
Sprachausgabe
vorhanden
 
Sprachaufnahme:
vorhanden, MP3-Gerät
 
 
keine Spiele
 
 
 
 
Sprachspiele: 4
Zahlenspiele: 3
Geschicklichkeitsp.: 2
 
 
Sprachspiele: 5
 
 
 
 
Preis: 249,90 Euro
 
 
Preis: 249,90 Euro
 
 
Preis: 256,50 Euro
 
 
ISBN-13 978-3-9808720-3-4
EAN-Code 49-71850-17684-8
 
 
ISBN 978-3-935996-07-5
 
 
 
ISBN 1-59074-378-4
 
 

7. Mai 2007