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ENGLISCH/854: Was tun sprach Zeus? (7) Wiederholung ohne Langeweile (SB)


Lerntips für Unverbesserliche


7. Selbstverführung für Spielernaturen



Wiederholung ja - Langeweile nicht

Das A und O beim Erlernen einer Sprache ist bekanntlich die ständige Praxis. Denn genau das bekommt der Sprachlernende immer wieder von seinem Lehrkörper zu hören, bis es ihm wie Petersilie aus den Ohren wächst. Doch was tun, wenn die eigene Sprachumgebung eine ganz andere ist?

Während es beim Erlernen der Muttersprache äußere Umstände und das eigene Interesse an Kommunikation notwendig werden lassen, das Erlernte immer wieder anzuwenden, kann man das bei einer Fremdsprache - solange man nicht das Privileg hat, sie in dem betreffenden Land zu lernen - nur schaffen, indem man sich selbst bzw. den eigenen Schweinehund mit eisernem Willen oder kleinen Tricks immer wieder überlistet.

Denn sinnloses Wiederholen von Vokabeln und Grammatik ist auf Dauer ebenso öde wie langweilig und stärkt nur den Widerstand, "sich das alles auch noch merken zu müssen".

Um sich selbst zu motivieren, sollte man einen Augenblick in sich hineinhorchen, ob das persönliche Interesse an der neuen Sprache wohl ausreicht, diesen Widerstand immer wieder zu überwinden, oder ob man zu jener Gattung Mensch gehört, die einen kleinen zusätzlichen Anreiz braucht.

Passionierte Leseratten haben es da am einfachsten, sie dürfen sich nämlich, um das Gelernte zu festigen, einfach durch die spannende, englischsprachige Unterhaltungsliteratur wühlen, die für jeden Geschmack viel zu bieten hat, und egalweg lesen, was das Zeug hält.

Auch Spielernaturen können im Buchhandel zahlreiche Lernspiele erwerben, die für ihren jeweiligen Stand passend sind. Man kann sich aber auch hier wieder sehr gut selbst behelfen, z.B. mit dem folgenden Vorschlag, der je nach Lerninhalt variiert werden kann.

Der Vorteil dieser Lernpraxis ist, daß man nicht allein davor sitzt und sich und andere möglicherweise sogar dazu verführen kann, über das Spiel hinaus die Auseinandersetzung mit der fraglichen Fremdsprache z.B. in Gesprächsgruppen, durch gemeinsames Lesen oder Fernsehen englischsprachiger Filme oder sogar durch Theaterspielen weiter zu pflegen. Im Grunde ist es ganz gleich, woran man sich die Zähne ausbeißt, wichtig ist allein, daß man es regelmäßig und mit Interesse tut.

Hier nun unser Vorschlag für das konkurrenzgestützte
Schlaubergerspiel:

Schneiden Sie aus grünem und rotem Karton handliche Kärtchen aus. Schreiben Sie auf die Vorderseite der grünen Kärtchen englische Vokabeln und auf die Rückseite ein englisches Wort mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung, ein sogenanntes Synonym. Auf die Vorderseite der roten Kärtchen kommen wiederum englische Vokabeln und auf die Rückseite ein englisches Wort mit gegensätzlicher Bedeutung. Möglicherweise kann man auch schon diese Vorbereitungen gemeinsam tun, dann geht es schneller. Hilfreiche Wörterbücher für diese Vorarbeit sind ein englischsprachiges Lexikon (d.h. mit Erläuterungen in englischer Sprache) und/oder ein englischsprachiger Thesaurus.

Spielregeln:

Die Kärtchen liegen zu Beginn auf einem Stapel. Reihum nennt jeder Spieler den Gegenbegriff (mit ähnlicher oder gegensätzlicher Bedeutung) zu dem sichtbaren Wort. Wer richtig liegt, bekommt die Karte. Bei falscher Antwort, oder wenn keiner eine Antwort weiß, kommt die Karte wieder unter den Stapel. Sieger oder Oberschlauberger bzw. "Clever Dick" ist, wer dann am Ende die meisten Karten gesammelt hat.

Viel Spaß


8. Juni 2009