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VERLAG/153: Verlagsbranche bemängelt Zugang zu Kapital (idw)


Johannes Gutenberg-Universität Mainz - 25.11.2014

Verlagsbranche bemängelt Zugang zu Kapital

Zugang zu Kapital ist das größte Hindernis für Innovation in der europäischen Verlagsbranche



Innovation ist von großer Bedeutung für europäische Verleger: Drei Viertel von über 120 Befragten einer europaweiten Umfrage gaben an, dass sie gerade dabei sind, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Allerdings gibt es verschiedene Hindernisse, die die Innovationsmöglichkeiten der Verlage einschränken. Der Zugang zu Kapital wurde von fast der Hälfte der Befragten als die größte Hürde für Innovation angesehen, gefolgt von fehlender Größe der Unternehmen und mangelnder Infrastruktur. Rechtliche Aspekte wurden als weniger entscheidend wahrgenommen. Ein Teil der Befragten wies darauf hin, dass auch eine auf dem Status Quo beharrende Mentalität ein Hindernis für Innovation in der Branche sei.

Dies sind einige der Hauptergebnisse einer qualitativen Umfrage, die unter europäischen Verlegern durch das EU-geförderte Netzwerk Technology and Innovation for Smart Publishing (TISP) durchgeführt wurde. Univ.-Prof. Dr. Christoph Bläsi von der Mainzer Buchwissenschaft, die Mitglied des TISP-Netzwerkes ist, war an der Konzeption und Auswertung der unter Federführung der Frankfurter Buchmesse entstandenen Studie maßgeblich beteiligt. Über 1.000 ausgewählte Verlage waren angesprochen worden. 360 zeigten Interesse und 120 Verleger aus ganz Europa sandten einen vollständig ausgefüllten Fragebogen zurück. Die Befragten kommen aus allen Bereichen der Verlagsbranche, angefangen von Bildung und Wissenschaft über Belletristik und Sachbuch bis zum Bereich Kinder- und Jugendbuch. Vertreten sind sowohl kleine und mittelständische Unternehmen als auch große Unternehmen sowie Startups.

"Besonders interessant ist es, dass sich die Bereiche, in denen Verlage die Notwendigkeit von Forschung und Entwicklung besonders deutlich sehen, zwischen mittelständischen und großen Verlagen kaum unterscheiden", kommentiert Bläsi die Ergebnisse. Mittelständischen Verlagen seien lediglich Fragen um das Digital Rights Management und um die Barrierefreiheit sowie um das Self-Publishing wichtiger.

Das Institut für Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist eines von 25 Mitgliedern des TISP-Netzwerks, das von der EU-Kommission finanziert wird und insbesondere die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen europäischen mittelständischen IT- und Verlagsunternehmen fördert. Das Institut für Buchwissenschaft bringt in das Netzwerk insbesondere auch seine wissenschaftliche Expertise mit ein.


Weitere Informationen:
http://www.buchwissenschaft.uni-mainz.de/fileadmin/Dokumente/PM_Blaesi_TISP_Studie_Verlage_Nov_2014.pdf
(Umfrage zu Forschungs-und Entwicklungsbedarf in der europäischen Verlagsbranche)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution218

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Petra Giegerich, 25.11.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2014


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