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VERLAG/161: Wissenschaftskultur des Suhrkamp-Verlags (Universität Oldenburg)


Pressedienst der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg - 10. Januar 2017

Wissenschaftskultur des Suhrkamp-Verlags

Projekt untersucht Rolle der Theorie-Reihe im intellektuellen Diskurs der 1960er- und 1970er-Jahre


Oldenburg. Denker der Gegenwart wie Jürgen Habermas oder Niklas Luhmann haben sie herausgegeben - die Theorie-Buchreihe des Suhrkamp Verlags. Wie hat dieses fachübergreifende Programm die intellektuellen Debatten in Deutschland beeinflusst? Und wie kam dieser kulturelle Einfluss unter der Ägide des legendären Verlegers Siegfried Unseld und seiner Lektoren zustande? Diese und andere Fragen zur Wissenschaftskultur des Verlags stehen im Mittelpunkt eines Forschungsvorhabens, das der Philosoph Prof. Dr. Matthias Bormuth und der Soziologe Prof. Dr. Stefan Müller-Doohm von der Universität Oldenburg leiten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt für drei Jahre.

Für Generationen von Lesern war die legendäre Theorie-Buchreihe des Suhrkamp Verlages die eigentliche Universität. Die 1965 ins Leben gerufene Reihe galt als wichtiges Element der sogenannten "Suhrkamp Kultur". Neben Habermas und Luhmann dienten Intellektuelle wie Jacob Taubes, Hans Blumenberg und Dieter Henrich als Herausgeber. Titel wie "Identität und Lebenszyklus", "Orte des wilden Denkens", "Subjektivität und Selbsterhaltung", "Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie" haben die damalige Debattenkultur der akademischen und wissenschaftlichen Öffentlichkeit bestimmt. Um dieser Kultur auf die Spur zu kommen, werden die Oldenburger Wissenschaftler auf die im Deutschen Literaturarchiv in Marbach betreuten Korrespondenzen und Quellen des Verlags zurückgreifen und wissenschaftlich auswerten. Zudem werden sie Zeitzeugen interviewen. Das Projekt fügt sich in die ideengeschichtliche Forschungslandschaft, die am Institut für Philosophie der Universität um die Namen Hannah Arendt, Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas und Karl Jaspers etabliert ist. Ziel der Forscher ist unter anderem, eine Auswahl der wichtigsten Briefe herauszugeben sowie eine intellektuelle Biographie der Theorie-Reihe zu veröffentlichen.

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Quelle:
Pressemitteilung 006/18 vom 11. Januar 2018
Pressedienst der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Redaktion: Dr. Corinna Dahm-Brey
26111 Oldenburg
Telefon: (0441) 7 98 - 54 46, Fax: (0441) 7 98 - 55 45
E-Mail: presse@uni-oldenburg.de
Internet: www.uni-oldenburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2018

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