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AKTION/1061: Urgent Action - Irak - Vier Häftlinge in das Tasfirat-Gefängnis verlegt


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-124/2012-2, AI-Index: MDE 14/007/2012, Datum: 25. Mai 2012 - gs

Irak
Vier Häftlinge in das Tasfirat-Gefängnis verlegt

Weitere Informationen zu UA-124/2012 (MDE 14/005/2012, 3. Mai 2012) und UA-124/2012-1 (MDE 14/006/2012, 11. Mai 2012)



Herr NABHAN 'ADEL HAMDI
Herr MU'AD MUHAMMAD 'ABED
Herr 'AMER AHMAD KASSAR
und ein weiterer namentlich nicht bekannter Gefangener

Vier männliche irakische Gefangene haben, nachdem sie zunächst ohne Kontakt zur Außenwelt in Haft gehalten worden waren, inzwischen Zugang zu ihren RechtsanwältInnen und Familien erhalten. Die vier Männer sind in das Tasfirat-Gefängnis nach Ramadi verlegt worden, einer Stadt westlich von Bagdad.

Der ehemalige Armeeangehörige Nabhan 'Adel Hamdi war am 20. März 2012 in der Gärtnerei eines Familienangehörigen in der 100 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Stadt Ramadi festgenommen worden. Die Verhaftung von Mu'ad Muhammad 'Abed hatte in der Mawarid-Grundschule in Fallujah stattgefunden, in der er als Lehrer Unterricht erteilt. Der Auszubildende 'Amer Ahmad Kassar war am 3. April 2012 in seiner Wohnung in Ramadi festgenommen worden. Das Alter der drei Männer liegt bei Ende 20 bis Anfang 30.

Seit dem 24. April strahlt der Fernsehkanal al-Anbar eine Sendung aus, in der die drei oben genannten Männer wie auch weitere Häftlinge der Mitgliedschaft in einer bewaffneten Gruppe und der Beteiligung an terroristischen Straftaten beschuldigt wurden. Während der Sendung wurden Interviews eingespielt, in denen die Häftlinge sich selbst belastende Aussagen machten. Familienangehörige, die sich die Sendung angeschaut hatten, berichteten Amnesty International, ihrem Eindruck nach hätten die Inhaftierten die selbstbelastenden Erklärungen unter Zwang abgegeben.

'Amer Ahmad Kassar, Mu'ad Muhammad 'Abed, Nabhan 'Adel Hamdi und ein vierter Gefangener, der ebenfalls in der Fernsehsendung gezeigt wurde, waren nach ihrer Festnahme zunächst von der Abteilung zur Verbrechensbekämpfung in Ramadi, westlich von Bagdad, festgehalten worden. Nach eigenen Angaben sind sie dort unter anderem mit Elektroschocks gefoltert und zu Aussagen gezwungen worden, mit denen sie sich der Beteiligung an terroristischen Straftaten bezichtigt hatten.

Amnesty International wird den Fall weiterhin genau verfolgen und gegebenenfalls erneut zu Aktionen aufrufen. Vielen Dank allen, die sich an dieser Eilaktion beteiligt haben. Derzeit sind keine weiteren Appelle des Eilaktionsnetzes erforderlich.

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Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-124/2012-2, AI-Index: MDE 14/007/2012, Datum: 25. Mai 2012 - gs
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2012