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AKTION/730: Urgent Action - Russische Föderation - Menschenrechtler aus Haft entlassen


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-128/2009-7 AI-Index: EUR 46/035/2011 Datum: 11. August 2011 - gs

Russische Föderation
Menschenrechtler aus Haft entlassen


Weitere Informationen zu UA-128/2009 (EUR 46/011/2009, 18. Mai 2009,
EUR 46/020/2009, 19. August 2009, EUR 46/027/2009, 24. November 2009,
EUR 46/028/2009, 11. Dezember 2009, EUR 46/001/2010, 18. Januar 2010,
EUR 46/16/2010, 17. Mai 2010 und EUR 46/031/2010, 2. September 2010)

ALEKSEI SOKOLOV, Menschenrechtsverteidiger

Der russische Menschenrechtsverteidiger Aleksei Sokolov ist auf Bewährung aus der Haft entlassen worden. Er war nach Berichten zufolge in mehrerer Hinsicht unfairen Gerichtsverfahren schuldig gesprochen worden. Die gegen ihn erhobenen Anklagen, die auf Aussagen von Mitgefangenen beruhten, hatte er stets als nicht den Tatsachen entsprechend zurückgewiesen. Einige seiner Mithäftlinge hatten ihrerseits Beschwerde darüber geführt, auf sie sei Druck ausgeübt worden, gegen Aleksei Sokolow auszusagen.

Am 27. Juli ordnete ein Gericht in Krasnojarsk an, Aleksei Sokolov unter Auflagen aus der Haft zu entlassen. Der Menschenrechtsverteidiger war im Mai 2009 festgenommen und ein Jahr später wegen Diebstahl und Raubüberfall zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Anklagen scheinen nach verbreiteter Ansicht wegen seines Engagements für die Rechte von Gefangenen erhoben worden zu sein: So hatte er unter anderem Folterungen an Mithäftlingen angeprangert. Die ursprünglich gegen Aleksei Sokolov verhängte fünfjährige Freiheitsstrafe wurde im Berufungsverfahren auf drei Jahre verkürzt. Er verbrachte seine Haftzeit in Krasnojarsk, mehr als 2000 Kilometer von seiner Familie entfernt. Auf der Fahrt dorthin und im Gefängnis selbst ist er Berichten zufolge vom Wachpersonal geschlagen und schikaniert worden. Aleksei Sokolov ist nun wieder bei seiner Familie in Jekaterinenburg.

Aleksei Sokolov hatte bereits zuvor zwei Anträge auf Haftentlassung auf Bewährung gestellt, die jeweils unter fadenscheinigen Begründungen abgelehnt worden waren.

In einem Gespräch mit Amnesty International vom 27. Juli erklärte Aleksei Sokolov, er sei sehr froh, zu Frau und Kind zurückkehren zu können. Er bedankte sich bei Amnesty international und ihren Mitgliedern wie auch bei den vielen anderen Menschenrechtsorganisationen, die sich in den vergangenen zwei Jahren für ihn eingesetzt haben.

Vielen Dank allen, die für Aleksei Sokolov Appelle geschrieben haben. Weitere Aktionen sind zurzeit nicht erforderlich.


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Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-128/2009-7 AI-Index: EUR 46/035/2011 Datum: 11. August 2011 - gs
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. August 2011