Schattenblick → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → AMNESTY INTERNATIONAL


ASIEN/286: Afghanistan - Das riskante Leben von Frauenrechtlerinnen


Amnesty International - Mitteilung vom 7. April 2015

Afghanistan - Das riskante Leben von Frauenrechtlerinnen


07. April 2015 - Frauen leben in Afghanistan gefährlich - umso mehr, wenn sie sich für Frauenrechte engagieren. Die Gewalt reicht von Drohungen über sexuelle Übergriffe bis hin zum Mord. Ein neuer Bericht von Amnesty International dokumentiert die Situation anhand von neun Fallstudien.

In den vergangenen 14 Jahren haben sich Frauen in Afghanistan einiges an gesetzlichen Verbesserungen erkämpft. Auch der Westen hat viel unternommen und viel Geld investiert, um ihr Los zu verbessern. Doch die Gewalt gegen diejenigen, die sich für Frauenrechte einsetzen, hat in letzter Zeit in erschreckendem Maß zugenommen.

In einem neuen Bericht zu Frauenrechtsverteidigerinnen in Afghanistan dokumentiert Amnesty International, wie Ärztinnen, Lehrerinnen, Anwältinnen, Journalistinnen, Aktivistinnen, ja sogar Polzeibeamtinnen nicht nur von den Taliban, sondern auch von Kriegsherren und Regierungsbeamten ins Visier genommen werden. Ihre Autos werden bombardiert, ihre Häuser mit Granaten beworfen, Familienmitglieder werden getötet, und etliche Frauen haben ihr Engagement mit dem Leben bezahlt.

Solche Verbrechen werden jedoch kaum je ernsthaft untersucht, noch weit seltener wird jemand dafür zur Rechenschaft gezogen und verurteilt. Frauenrechtsverteidigerinnen werden nicht unterstützt und nicht wirksam geschützt, wie dies das internationale Recht verlangen würde. Amnesty International appelliert dringlich an die neue Regierung wie auch an die internationale Gemeinschaft, Frauen in Afghanistan nicht weiter im Stich zu lassen.


Lesen Sie mehr im Bericht "Their lives on the line: women human rights defenders under attack in Afghanistan"
http://www.amnesty.ch/de/laender/asien-pazifik/afghanistan/dok/2015/afghanistan-frauenrechtlerinnen-in-gefahr/their-lives-on-the-line-bericht-engl

*

Quelle:
ai-Mitteilung vom 7. April 2015
http://www.amnesty.de/2015/4/7/das-riskante-leben-von-frauenrechtlerinnen?destination=node%2F2817
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Kampagnen und Kommunikation
Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306, Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang