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ASIEN/313: Myanmar - Amnesty dokumentiert Verbrechen gegen die Menschlichkeit


Amnesty International - Pressemitteilung vom 17. Oktober 2017

Myanmar: Amnesty dokumentiert Verbrechen gegen die Menschlichkeit


BERLIN, 17.10.2017 - Der neue Amnesty-Bericht "My World Is Finished": Rohingya Targeted in Crimes against Humanity in Myanmar" dokumentiert mit Augenzeugenberichten, Satellitenbildern, Foto- und Videomaterial die brutalen ethnischen Säuberungen gegen die Rohingya-Minderheit in Myanmar.

"Die Sicherheitskräfte in Myanmar führen ihre Gewaltkampagne gegen die Rohingya fort, die Hunderttausende Männer, Frauen und Kinder zur Flucht zwingt. Der neue Amnesty-Bericht dokumentiert detailliert eine Vielzahl von Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Tötungen, Deportationen, Vertreibungen, Folter, Vergewaltigungen und sexualisierte Gewalt", sagt Anika Becher, Asien-Expertin bei Amnesty International in Deutschland.

"Amnesty fordert die Regierung von Myanmar dazu auf, der UN-Mission und anderen unabhängigen Beobachtern unverzüglich uneingeschränkten Zugang zum Bundesstaat Rakhine zu gewähren. Oberbefehlshaber Min Aung Hlaing muss dafür sorgen, dass seine Truppen keine weiteren Gräueltaten begehen. Die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen müssen vor Gericht gestellt werden."

Der Bericht basiert auf den Zeugenaussagen von mehr als 120 Männern und Frauen der Rohingya, die in den vergangenen Wochen nach Bangladesch geflohen sind, sowie 30 Interviews mit medizinischem Personal, Mitarbeitern von Hilfsorganisationen, Journalisten und Vertretern der Behörden in Bangladesch. Ihre Berichte wurden durch die Analyse von Satellitenbildern und anderen Daten sowie Foto- und Videodokumenten aus Rakhine bestätigt.


Hintergrund: In nur wenigen Wochen sind mehr als 530.000 Männer, Frauen und Kinder der Rohingya aus dem Bundesstaat Rakhine im Norden Myanmars geflohen. Die Angriffe begannen, nachdem eine bewaffnete Gruppe der Rohingya am 25. August 2017 etwa 30 Sicherheitsposten angegriffen hatte.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Oktober 2017
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2017

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