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MELDUNG/270: Zu den Urteilen gegen sechs Journalisten in der Türkei


Amnesty International - Pressemitteilung vom 16. Februar 2018

Urteile gegen Ahmet Altan, Mehmet Altan und Nazli Ilicak zeigen erneut, dass die unabhängige Presse in der Türkei Opfer von Willkür und Repression bleibt


Sechs Angeklagte, unter ihnen die drei Journalisten, sind am Freitag in der Türkei zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Dazu äußert sich Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland:

BERLIN, 16.02.2018 - "Heute, am Tag der Freilassung von Deniz Yücel, sind die Journalisten Nazli Ilicak und die Brüder Ahmet und Mehmet Altan von einem türkischen Gericht zu lebenslangen Haftstrafen unter verschärften Bedingungen verurteilt worden. Diese Urteile verhöhnen rechtstaatliche Prinzipien und die Europäische Menschenrechtskonvention. Erst vor wenigen Wochen hatte das türkische Verfassungsgericht die Haft von Mehmet Altan für verfassungswidrig erklärt, untergeordnete Gerichte haben diese Entscheidung aber missachtet."

"Die heutige Freilassung von Deniz Yücel ist ein positives Zeichen, doch die Urteile gegen die Journalisten am selben Tag erinnern auf dramatische Weise daran, dass es in der Türkei keine Presse- und Meinungsfreiheit mehr gibt. Die mehr als 100 weiteren inhaftierten Journalisten zeigen: Wer offen und kritisch berichtet, ist der Willkür der türkischen Behörden ausgesetzt und kann in keinster Weise auf faire Verfahren vertrauen."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Februar 2018
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2018

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