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APPELL/017: Atomwaffeneinsatz auf der koreanischen Halbinsel verhindern (IPPNW)


IPPNW-Pressemitteilung vom 7. April 2013
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Atomwaffeneinsatz auf der koreanischen Halbinsel verhindern

Offener Brief an die Präsidenten Kim, Lee und Obama



Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete internationale Ärzteorganisation IPPNW appelliert an Nordkorea, Südkorea und die USA, weitere Provokationen und gefährliche Machtdarbietungen zu unterlassen und ruft zu diplomatischen Verhandlungen auf. "Unabhängig von den Gründen für die gegenwärtige Eskalation der Spannungen können die jüngsten Präsentationen atomarer Macht durch Nordkorea und die USA im Namen ihrer südkoreanischen Verbündeten nur zwei Ergebnisse zur Folge haben: entweder treten beide Seiten einen Schritt zurück vom Abgrund oder die Abschreckung versagt und Millionen von Menschen erleiden das Schicksal von Hiroshima und Nagasaki", heißt es in dem Offenen Brief an die Präsidenten Kim, Lee und Obama.

Die Ärzteorganisation verweist auf die verheerenden humanitären Folgen eines atomaren Angriffes, die wissenschaftliche Experten und Mediziner vor einem Monat auf einer Konferenz in Oslo erörtert hatten. Unabhängig davon, von wem oder wo Atomwaffen eingesetzt würden: Es gäbe Millionen Tote, Millionen würden an Verletzungen, Verbrennungen und der Strahlenkrankheit leiden - ohne Hoffnung auf medizinische Behandlung. Die Folge wäre der soziale und ökonomische Zusammenbruch der betroffenen Länder. Zudem kann es zu globalen Klimaveränderungen und in deren Folge zu Ernteeinbußen und Hungerkatastrophen kommen, womit nach neuen Berechnungen bereits nach dem Einsatz einer relativ geringen Anzahl von Atomwaffen zu rechnen ist. Die 122 teilnehmenden Staaten riefen auf der Konferenz zu verstärkten Anstrengungen auf, Atomwaffen zu ächten und abzuschaffen.


Die IPPNW ist eine berufsbezogene, friedenspolitische Organisation, die 1981 von einer Gruppe von Ärzten aus den USA und Russland gegründet wurde. Ihre Überzeugung: Als Arzt hat man eine besondere Verpfl ichtung zu sozialer Verantwortung. Daraus entstand eine weltweite Bewegung, die 1984 den UNESCO-Friedenspreis und 1985 den Friedensnobelpreis erhielt. Heute setzen sich Mediziner und Medizinerinnen der IPPNW in über 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten für eine friedliche, atomtechnologiefreie und menschenwürdige Welt ein.


Den vollständigen Offenen Brief an die Präsidenten von Nordkorea, Südkorea und den USA finden Sie unter:
www.ippnw.org/statements/2013-tension-in-korean-peninsula.pdf

Weitere Informationen zur Oslokonferenz unter:
www.regjeringen.no/en/dep/ud/selected-topics/humanitarian-efforts/humimpact_2013.html

Weitere Infos zum Thema Nordkorea unter:
www.atomwaffena-z.info/atomwaffen-glossar/n/n-texte/artikel/682/08fcb17992/index.html

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Quelle:
Pressemitteilung vom 7. April 2013
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2013