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BERICHT/1030: BUKO News vom 21.09.09


BUKO News vom 21.09.09


Inhalt:

+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO UND DEN BUKO-MITGLIEDSGRUPPEN +++
1) BUKO braucht Kohle?
2) ASSÖ-Veranstaltung: Alle reden über's Klima..., 25.9. in Hamburg
3) Haben Hafen, BUKO-ASSR-Veranstaltung, 26.9. in Bremen
4) Einladung zur BUKO 33-Vorbereitung, 2.-4.10.09 in Tübingen
5) BUKO-Ratschlag, 30.10.-1.11.09 in Kassel
6) BUKO-Arbeitsschwerpunkt Bildung und Emanzipation in Gründung?
7) BUKO-Agrar: Film "Geraubte Zukunft" erschienen
8) Antimilitarismus braucht Analysen - IMI braucht Euch!

+++ TERMINE +++ TERMINE +++
9) Climate Justice Now!Aktionskonferenz zum Klimagipfel, 2.-4.10.,Berlin
10) Ausstellung: Grenzkontrollen und Migrationsmanagement der EU, 3.-13.10, Berlin
11) BdWi-Herbstakademie: Krise - Kapital - Kämpfe, 30.9-4.10, Werftpfuhl

+++ NEUERSCHEINUNGEN +++
12) Isw München zieht Bilanz der Großen Koalition
13) Neuerscheinung: "Halbinseln gegen den Strom"
14) PERIPHERIE 114/115 zum Thema "Sozialpolitik global" erschienen
15) Sammelband: Über Marx hinaus erschienen

+++ ZU GUTER LETZT +++

16) Film "Die YES MEN regeln die Welt" jetzt online


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1) BUKO braucht Kohle?

300 x 100 EUR - 2009 hat's geklappt

Mit Staunen und großer Freude kann die BUKO feststellen, dass Ihr für die Spendenkampagne "300 x 100 EUR - jetzt jedes Jahr!" im Kampagnenzeitraum vom Oktober 2009 bis Ende August 2009 32.0089,40 EUR gespendet habt. Seit 2005 verfügt die BUKO über keinerlei institutionelle Förderung mehr und seitdem ist auch die Arbeit der BUKO-Geschäftsstelle extrem gefährdet. Mittlerweile sind alle Reserven aufgebraucht, so dass wir wirklich existentiell auf das Geld angewiesen sind. Schön, dass so viele die Notwendigkeit unserer Arbeit sehen und für die BUKO spenden.

Die Spendenbilanz schlüsselt sich so auf: 24.464,40 EUR waren Einzelspenden, 5.416 EUR sind Dauerspenden, 1.704 EUR kamen von den Abonnent_innen der BUKO-News und 405 EUR kam über neue BUKO-Mitglieder dazu. Allen gilt unser herzlichster Dank.

Was wir alles damit angestellt haben, könnt ihr in unserem Jahresbericht auf www.buko.info/buko_dokumentiert nachlesen. Ab Oktober startet die Kampagne für das Jahr 2010 und wir würden uns natürlich freuen, wenn wir wieder eine so breite Unterstützung erfahren würden. Und wenn es mehr Dauerspender_innen werden, umso schöner!


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2) ASSÖ-Veranstaltung: Alle reden über's Klima..., 25.9. in Hamburg

Im Winter findet in Kopenhagen der UN Klimagipfel über das Kyoto-Nachfolgeprotokoll statt. Bevor die Mobilisierung nach Kopenhagen in die heiße Phase eintritt, wollen wir grundsätzlich hinterfragen ob und warum dies ein Thema für eine (radikale) Linke sein könnte. Unabhängig von der Mobilisierung nach Kopenhagen wollen wir die Formierung des hegemonialen Klimadiskurs thematisieren und seine Legitimierungsfunktion für einen "grünen" Umbau des Kapitalismus diskutieren. Aus antikapitalistischer Perspektive heraus werden wir die Besonderheiten des "Grünen Kapitalismus" beleuchten und dessen neue/alte Ausbeutungsverhältnisse benennen.

Daran anschließend stellt sich die Frage wie mögliche Interventionsformen aussehen könnten. Dazu werden lokale Praxen und Ansätze vorgestellt und diskutiert, ob sich Kopenhagen als Ort für eine globale Vernetzung eignet. Dabei stellt sich die Frage, wie eine Intervention in Kopenhagen aussehen kann, welche nicht bloß unkritisch das Klima retten will und damit ungewollt Teil einer marktorientierten Klimapolitik wird, die dabei unter anderem neo-koloniale Strukturen innerhalb der UN Klimavereinbarungen vorantreibt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Treffens des
BUKO-Arbeitsschwerpunktes Soziale Ökologie
(http://www.buko.info/buko_projekte/as-soziale-oekologie)
statt und wird organisiert von atmospheric_disorder.

"Alle reden über's Klima, wir nicht! Die hegemoniale Klimadebatte und mögliche Positionierungen und Interventionen aus herrschaftskritischer Perspektive"
Freitag, 25.09.09, 19 Uhr, Centro Sociale, Sternstr. 2, 20357 Hamburg


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3) Haben Hafen, BUKO-ASSR-Veranstaltung, 26.9. in Bremen

Im September findet die erste Veranstaltung der Reihe "Unternehmen Stadt übernehmen!" des BUKO-Arbeitsschwerpunkts Stadt Raum (ASSR) statt. Im Rahmen von "Me, Myself & the Media" (www.citydataexplosion.de), einem Öffentliches Labor zu Kontrolle, Selbstermächtigung und Hyperrealität im städtischen Raum, wird sich die Gruppe city.crime.control kritisch mit Stadtentwicklung und ihren Vermarktungskonzepten auseinandersetzen und hat dazu BUKO-AktivistInnen aus Hamburg und Berlin eingeladen. Am Samstag, 26.9. wird es zwei öffentliche Termine geben: einen Rundgang durch die Überseestadt sowie ein Gespräch zu städtischen Umstrukturierungen von Hafen- und Flussquartieren. Die Veranstaltungsreihe wird unterstützt von der Rosa Luxemburg Stiftung (Berlin). Weitere Informationen auch zu den Veranstaltungen in den anderen Städten finden sich hier:
http://www.buko.info/buko_projekte/as_stadt_raum/stadt-uebernehmen

Ein Artikel zur Reihe findet sich in der aktuellen ak:
http://www.akweb.de/ak_s/ak542/28.htm

"Haben Hafen", Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Unternehmen Stadt Übernehmen"
26.9., 15 Uhr Stadtspaziergang
Treffpunkt Spedition, Am Güterbahnhof, 28195 Bremen
20 Uhr Gespräch
Ort: Spedition


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4) Einladung zur BUKO 33-Vorbereitung, 2.-4.10.09 in Tübingen

In Tübingen hat sich eine Gruppe gegründet, die den 33. Kongress der Bundeskoordination Internationalismus - kurz BUKO33 - in dem Universitätsstädtchen 40 km südlich von Stuttgart austragen möchte. Dies resultierte u.a. aus dem Wunsch, den süddeutschen BUKO-Mitgliedsgruppen etwas entgegen zukommen und die süddeutschen Internationalismus-Strukturen zu stärken. Es resultierte aber auch aus dem Wunsch einiger Tübinger_innen, selbst einmal einen BUKO-Kongress zu organisieren bzw. sich stärker in die BUKO-Strukturen einzubringen. Nach einem Treffen mit der Geschäftsstelle besteht auch eine eindeutige Präferenz und eine realistische Option auf Räumlichkeiten.

Diese Räumlichkeiten gehören nicht zur Universität, sondern zu einem sozio-kulturellen Zentrum. Das deutet schon mal an, dass dieser Kongress anders werden könnte als die früheren Kongresse, obwohl sich auch diese immer deutlich voneinander unterschieden haben. Wie der Kongress aussehen wird, welche Themenschwerpunkte er haben wird, ob er sich eher aus vielen kleinen Seminaren oder großen Diskussionsrunden zusammensetzen wird, kopf- oder aktionslastig wird - all das ist noch völlig offen. Das können und wollen wir nicht alleine entscheiden, sondern gemeinsam mit euch diskutieren. [...]

Der gesamte Einladungstext und die Tagesordnung finden sich hier:
http://www.buko.info/aktuelles/single_news/?tx_ttnews[tt_news]=25&tx_ttnews[backPid]=11&cHash=82fb7bfc88

BUKO-Vorbereitung, 2.-4.10.09 in Tübingen
Infos: mail@buko.info oder
Tel.: 040/393156


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5) BUKO-Ratschlag, 30.10.-1.11.09 in Kassel

Es sind noch gut acht Wochen bis zum BUKO-Ratschlag vom 30. Oktober bis 1. November und wir wollen euch herzlich dazu einladen. Wir tagen in der Kommune "Locomuna" in Kassel. Ab sofort könnt ihr Euch anmelden. Es wäre schön, wenn ihr das möglichst frühzeitig macht. Es lässt sich so besser planen. Ihr könnt Euch wie immer telefonisch oder per Mail: mail@buko.info anmelden.

Wie einige vielleicht gesehen haben, ist in der August-Ausgabe der "Analyse und Kritik" ein Artikel zum Thema "Eine andere Welt war möglich", der sich mit der Korrelation der Weltwirtschaftskrise und, ihr ahnt es, dem "(Still-)Stand" der globalisierungskritischen Bewegung beschäftigt (http://www.akweb.de/ak_s/ak541/43.htm). Ein Thema, das auch für die BUKO interessant sein sollte, wie wir finden. Deswegen schlagen wir vor, dass wir uns am Samstag mit dem Artikel, seinen Annahmen und Schlussfolgerungen beschäftigen.

Eine genauere Skizze, einige Thesen und wen wir für diesen Block als Input-Geber_innen einladen werden, das erfahrt ihr in der nächsten Zeit. Ebenfalls noch Details zum Anfahrtsweg, Unterbringung, Telefonnummer usw. Wir freuen uns schon auf den Ratschlag und sehen uns hoffentlich zahlreich in Kassel.

Die Ratschlagsvorbereitungsgruppe


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6) BUKO-Arbeitsschwerpunkt Bildung und Emanzipation in Gründung?

Wie bereits auf dem BUKO32-Kongress in Lüneburg von vielen bekundet und von einigen angedacht, soll im Rahmen der BUKO versucht werden, einen Arbeitsschwerpunkt zum Bereich Bildung - Partizipation - Transnationalismus - Protest - Emanzipation zu gründen. Mit welchen Themen, (Umgangs-)Formen und Intensitäten dieses passieren könnte, das möchten wir mit allen Interessierten im Rahmen eines offenen Seminars vom 6. bis 8.11.2009 auf der Wewelsburg in der Nähe von Paderborn besprechen und entwickeln. Bitte melde doch - idealerweise, wegen der Knappheit der Zeit, auch gerne darüber hinaus - bis zum 25.9. zurück, ob Du Zeit und Lust hast zu diesem Treffen zu kommen, damit wir dies besser abschätzen und die Unterkunft buchen können. Melde Dich bitte bei ennojanssen@hotmail.com, wenn Du daran teilnehmen möchtest. Die Teilnehmer_innenzahl ist auf 20 begrenzt. [...]

Den Text haben wir als erste Verständigung geschrieben, um mögliche Annäherungen an einen Arbeitsschwerpunkt Bildung & Emanzipation (ASBiEm) - so der momentane Arbeitstitel - zu erleichtern. Wir verstehen ihn zum einen als einen Text mit offenem Quellcode und zum anderen als eine Einladung zur Partizipation am Ganzen: jedeR kann also Veränderungen vornehmen, solange diese als solche auch gekennzeichnet sowie für alle nachvollziehbar sind. Darüber hinaus würden wir uns auch im Sinne eines call for papers über weitere Beiträge sehr freuen. [...]

Die komplette Einladung und Verständigungstext finden sich hier:
http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/doc/allgemein/AS_Bildung___Emanzipation-2.0.pdf


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7) BUKO-Agrar: Film "Geraubte Zukunft" erschienen

Unsere Nahrungsproduktion ist vom Öl abhängig, unsere Ernährungssicherheit wird durch den Klimawandel bedroht und wir verlieren die Kontrolle über unsere Ernährung. Multinationale Konzerne kontrollieren das Öl, den Agrarhandel, die Ernährungsindustrie und patentieren Sorten und monopolisieren die Züchtung.

Geraubte Zukunft beschreibt die Gefahren für die Welternährung. Dabei ist die Rolle der Bauern und Bäuerinnen weltweit von größter Bedeutung. Behalten sie die Kontrolle über ihr Saatgut? Welcher Gefahr liefern wir uns aus, wenn wir uns auf immer weniger Sorten verlassen? Warum wird im norwegischen Permafrost eine Genbank gebaut, die die gesamte landwirtschaftliche Vielfalt der Welt schützen soll? Wie können wir die Kontrolle über die Nahrung auf unseren Tellern zurückerlangen? Am Ende des Films betrachtet man die kleinen Körner in einer Samentüte mit neuer Ehrfurcht. Denn alles beginnt mit einem Samenkorn!

Geraubte Zukunft (Hijacked Future). Von der Kontrolle des Saatguts und der Zukunft unserer Ernährung
Ein Film von David Springbett, Asterisk Productions Productions
45 Min., Englisch mit deutschen Untertiteln

Der Film wird am 23.9. in München im EineWeltHaus gezeigt und am 28.9. im Rheinischen Landesmusuem in Bonn, jeweils um 19 Uhr.
Er kann bei der BUKO-Agrar Koordination bestellt werden (10 EUR plus 2 EUR Porto).
http://www.bukoagrar.de/


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8) Antimilitarismus braucht Analysen - IMI braucht Euch!

Die Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. arbeitet seit 1996 in einem breiten Spektrum friedenspolitischer und antimilitaristischer Themen mit einem starken Fokus auf Deutschland und die Europäischen Union. Die Arbeit der IMI besteht vor allem in der Bereitstellung von Hintergrundinformationen in Form von Artikeln, Studien und Vorträgen. Zudem engagiert sich die IMI in bundesweiten Bündnissen, in denen sie friedenspolitische und antimilitaristische Themen einbringt oder Schwerpunkte setzt. Die IMI gibt das Magazin "Ausdruck" heraus und veranstaltet jährlich einen Kongress zu einem aktuellen Thema.

IMI beobachtet und kommentiert kontinuierlich die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Militärmissionen der Europäischen Union, berichtet über Rüstungsprojekte, Sicherheitsforschung, Rekrutierungsprogramme und neue Formen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit sowohl im Inland als auch im Ausland. Dass diese Arbeit notwendig ist und von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird, erfahren wir dadurch, dass unser Material weite Verbreitung erlangt.

Unterstützt die Arbeit der IMI, sie ist dringend notwendig! Auch ein Blick auf die IMI-Seite lohnt sich: So gibt es eine Sonderseite zum Krieg in Afghanistan http://www.imi-online.de/2006.php3?id=1454 und eine aktuelle Studie zum "dubiosen Vorgehen der Bundeswehr in Somalia" http://www.imi-online.de/2009.php3?id=2022


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9) Climate Justice Now! Aktionskonferenz zum UN Klimagipfel, 2.-4.10., Berlin

Seit einem Jahr diskutieren KlimaaktivistInnen und linke Basisbewegungen, die sich im Klima!Bewegungsnetzwerk organisiert haben, auf bundesweiten Vorbereitungstreffen, wie wir von Deutschland aus im Dezember 2009 in Kopenhagen intervenieren können. Wir laden euch ein an einer Aktionskonferenz am ersten Oktoberwochenende in Berlin teilzunehmen. Dort wollen wir Aktionen und Konzepte für tatkräftige Interventionen bei der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen und darüber hinaus sprechen und weiterentwickeln. In mehreren parallel stattfindenden Workshops und Podiumsdiskussionen wird es neben der Kopenhagen-Planung auch die Möglichkeit geben, Basiswissen über die Klimakonferenzen und ihre (Aus)wirkungen zu erwerben oder zu vertiefen, herrschende Klimadiskurse und -politiken kritisch zu hinterfragen und unsere Alternativen zu diskutieren. [...]

Das bundesweite Klima!Bewegungsnetzwerk mobilisiert zu den Gegenaktivitäten zum UN-Klimagipfel nach Kopenhagen und lädt Anfang Oktober ein zur Aktionskonferenz nach Berlin.

Infos:
http://klima.blogsport.de/2009/09/03/climate-justice-now/#more-6
http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=19749&type=0


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10) Ausstellung: Grenzkontrollen und Migrationsmanagement der EU, 3.-13.10., Berlin

AUSSTELLUNG: Die Grenze verläuft nicht... Grenzkontrollen und Migrationsmanagement an den östlichen Außengrenzen der EU
| text | foto | film | installation | diskussion |

Eine kritische Ausstellung über Grenzkontrollen und das 'Migrationsmanagement' an den östlichen Außengrenzen der europäischen Union.

03.10.09 - 13.10.09 im Tacheles (Berlin).

Infos unter: www.dieGrenzeverlaeuftnicht.org


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11) BdWi-Herbstakademie: Krise - Kapital - Kämpfe, 30.9.-4.10., Werftpfuhl

Mit der Erschütterung des globalen Bankensystems ist die Krise in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Die Erfolgsrezepte neoliberaler Politik und Wertschöpfung, der Diskurs der Freiheit des Marktes vom Staat sind - zumindest zwischenzeitlich - auf dem Rückzug. Stattdessen wird nach der Finanzierung des Staates zu Gunsten von Banken und großen Unternehmen gerufen, Konjunkturprogramme und Konsumzuschüsse sollen "die Wirtschaft" ankurbeln. Keynesianische Konzepte scheinen aus den Hauptquartieren des Neoliberalismus zu tönen. ... Welche Szenarien der Krisenbearbeitung gibt es? Stehen wir am Anfang eines "Post-Neoliberalismus"? Welche Krisentheorien sind geeignet, die Situation zu analysieren? Welche Kapitalfraktionen liegen im Streit, welche Transformationskonzepte von Seiten der Gewerkschaften und der gesellschaftlichen Linken? Die "Rettungspakete" haben in den meisten Ländern demokratische Entscheidungsfindungen umschifft - gibt es Chancen für eine Ausweitung der Demokratie in der Krise? Werden die Subjektanforderungen des Neoliberalismus zurückgewiesen, lassen sich neue Solidaritäten bilden?

Herbstakademie von BdWi und Helle Panke in Werftpfuhl bei Berlin mit
Alex Demirovic, Frank Deppe, Christina Kaindl, Bernd Röttger und Frieder Otto Wolf
30.9. - 4.10.09, Kosten: 50 Euro

Weitere Infos, das Programm und ein Anmeldeformular finden sich hier:
http://www.bdwi.de/bdwi/termine/event_15037.html


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12) Isw München zieht Bilanz der Großen Koalition

Im Juni 1990 haben kritische Wirtschafts- und SozialwissenschaftlerInnen zusammen mit GewerkschafterInnen in München das isw - Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V. gegründet und seitdem weit über hundert Studien und Berichte veröffentlicht.

Das isw versteht sich als Wirtschaftsforschungs-Institut, das alternativ zum neoliberalen "mainstream" Analysen, Argumente und Fakten für die wissenschaftliche und soziale Auseinandersetzung anbietet. Aktuell finden sich auf ihrer Internetseite viele Artikel und Studien, die sich mit der Bilanz der großen Koalition beschäftigen und einen Ausblick geben auf das, was uns nach dem Superwahljahr erwarten wird. "Nach den Wahlen" - so prognostiziert z.B. Fred Schmid "werden die regierungsamtlichen Sprech- und Versprechungsblasen platzen. Nach den Wahlen heißt es zahlen. Nach einem 'Kassensturz' werden die Krisenfolgen an die arbeitende Bevölkerung, an die Arbeitslosen und Rentner weitergereicht." Conrad Schuhler skizziert "Warum der Kapitalismus nicht am Ende ist, aber die Krise erst recht nicht".
http://www.isw-muenchen.de/


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13) Neuerscheinung: "Halbinseln gegen den Strom"

In ihrem Buch "Halbinseln gegen den Strom" lässt Friederike Habermann Menschen zu Wort kommen, die mit Lebensmitteln und Wohnformen, Kleidung und Gebrauchsgegenständen, aber auch mit Bildung oder Gesundheitsversorgung anders umgehen: jenseits kapitalistischer Verwertungslogik, als Geben und Nehmen, oft ohne Geld oder Zeit aufzurechnen. So entstehen unabgeschlossene Räume (,Halbinseln') anderer Wirklichkeiten und lebendige Ideen, die umsetzbar sind, die verändert und vernetzt werden können. Als Grundgedanken formuliert die Autorin: Neue Denk- und Handlungshorizonte entstehen nur im Zusammenspiel von verändertem materiell-ökonomischem Alltag und sich verändernden Identitäten, denn eine Veränderung von Strukturen und die Veränderung von Menschen bedingen und ermöglichen sich erst gegenseitig.

Friederike Habermann ist Historikerin, Volkswirtin und in der BUKO aktiv. Lebte sie 2002 und 2003 jeweils für einige Zeit bei den in ihrem Buch "Aus der Not eine andere Welt. Gelebter Widerstand in Argentinien" (Helmer 2004) dargestellten Bewegungen, so beschreibt sie mit dem vorliegenden Buch über Ansätze im deutschsprachigen Raum auch einen Teil ihrer eigenen Lebenswirklichkeit.

Friederike Habermann: Halbinseln gegen den Strom. Anders leben und wirtschaften im Alltag.
Paperback m. Abb., 228 Seiten, 19,90 EUR
www.ulrike-helmer-verlag.de


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14) PERIPHERIE 114/115 zum Thema "Sozialpolitik global" erschienen

In den meisten Staaten des Nordens werden Sozialleistungen und Errungenschaften des Wohlfahrtsstaats, die in der Phase des fordistischen Kapitalismus der Nachkriegszeit von starken Gewerkschaften und sozialdemokratischen Kräften ausgehandelt werden konnten, systematisch abgebaut, vorgeblich um die Konkurrenzfähigkeit der Standorte zu verbessern. Die Entwicklung in einer Reihe von Ländern des Südens und bei globalen entwicklungspolitischen Institutionen läuft angesichts wachsender sozialer Ungleichheit und neuer Armutsformen wie der working poor in die entgegen gesetzte Richtung. Hatte die neoliberale (neoklassische) Doktrin spätestens seit den 1980er Jahren soziale Sicherungssysteme als marktverzerrend kritisiert, machen sich nicht nur die ILO, sondern auch prominente Stimmen selbst aus der Weltbank dafür stark, eine neue Grundsicherungspolitik einzuführen. Das Prinzip der Zielgruppenorientierung und Bedürftigkeit (targeting) wird neuerdings zunehmend durch eine Rückbesinnung auf universalistische Prinzipien in sozialpolitischen Maßnahmen in der Entwicklungspolitik abgelöst. Kritische Stimmen sehen darin keineswegs eine Revision der neoliberalen Grundprinzipien, sondern primär Unterstützungs- und Entlastungsmaßnahmen für die krisenhaften Märkte.
http://www.zeitschrift-peripherie.de/


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15) Sammelband: "Über Marx hinaus" erschienen

Die kapitalistische Weltökonomie befindet sich in einer Krise, deren Ausmaß an die 1930er Jahre erinnert und gesellschaftliche Umbrüche von großer Tragweite erwarten lässt. Nicht wenige greifen wieder zu den blauen Bänden des "Kapital", um zu verstehen, wie es dazu kommen konnte und womit in den nächsten Jahren zu rechnen sein wird. Doch die drei Bände des Marxschen Hauptwerks sind weitaus mehr als eine Krisen- und Konjunkturtheorie. Im Mittelpunkt der Marxschen Theorie steht die menschliche Arbeit, verstanden als unabdingbare und immer wieder neu zu unterwerfende Quelle des Reichtums. Marx hält seinen Zeitgenossen die blutige Geschichte der Auspressung von Arbeit entgegen, und doch meint er aus ihr auch ein Befreiungsversprechen herauslesen zu können.

Wie steht es heute um die Marxschen Geschichtsprognosen, und wie um sein Verständnis von Arbeit? Ist es nicht an der Zeit, die Beziehungen zwischen Arbeitsgeschichte und Arbeitsbegriff neu zu durchdenken und das begriffliche Instrumentarium zu erweitern?

Marcel van der Linden / Karl Heinz Roth (Hg.): Über Marx hinaus.
Arbeitsgeschichte und Arbeitsbegriff in der Konfrontation mit den globalen Arbeitsverhältnissen des 21. Jahrhunderts
608 Seiten, 29,80 Euro
http://www.assoziation-a.de/neu/Ueber_Marx_hinaus.htm


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16) Film "Die YES MEN regeln die Welt" jetzt online

Politaktivisten undercover unterwegs: Durch ihre investigative Recherche entlarven die Yes Men von der Industrie verursachte Umweltsünden und decken mit provokanten Parodien die negativen Folgen von Globalisierung und freiem Markt auf. Als Vertreter von Wirtschaftsunternehmen und Regierungen lassen sich Andy Bichlbaum und Mike Bonanno auf internationale Kongresse einladen und konfrontieren die Teilnehmer mit absurden Szenarien. Doch das Lachen bleibt einem so manches Mal im Halse stecken, wenn man realisiert, dass die zum Teil makaberen Projektvorschläge von vielen Kongressteilnehmern für bare Münze genommen werden. Der Kampf einer Spaßguerilla gegen Kumpanei, Lobbyismus und Korruption.

Die Yes Men regeln die Welt. Politaktivisten als Weltaufklärer
(Frankreich, 2009, 84mn), ARTE F
Regie: Andy Bichlbaum, Mike Bonanno.
Der Dokumentarfilm ist online verfügbar unter:
http://plus7.arte.tv/de/1697660,CmC=2848360,scheduleId=2809918.html

Weitere Infos zum Film gibt es hier:
http://www.arte.tv/de/2793192.html


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Grüße vom BUKO-Geschäftsstellen Team.

Anmerkungen, Lob, Kritik zu den BUKO News werden gerne entgegengenommen.


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Quelle:
BUKO News vom 21. September 2009
Geschäftsstelle der BUKO (Bundeskoordination Internationalismus)
Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg
Telefon: 040/393 156, Fax 040/280 55 122
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2009