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BERICHT/1136: Na'vi aus "Avatar" sagen in der Vedanta-Mine den Kampf an (Survival)


"Survival International" - Deutsche Sektion - 28. Juli 2010

Na'vi aus "Avatar" sagen in der Vedanta-Mine den Kampf an


Die Jahreshauptversammlung des britischen Bergbauunternehmens Vedanta Resources [1] in London hat heute Besuch von zwei Na'vi aus James Camerons Film "Avatar" erhalten.

Die Na'vi schlossen sich einer Demonstration der Menschenrechtsorganisation Survival International gegen Vedanta an. Diese richtete sich gegen den umstrittenen Plan des Unternehmens, auf dem heiligen Berg der indischen Dongria Kondh [2] eine Mine zu errichten.

Martin Horwood, britischer Parlamentsabgeordneter der Liberaldemokraten und Vorsitzender der parteiübergreifenden parlamentarischen Gruppe für indigene Völker, verfolgte ebenfalls die Jahreshauptversammlung.

Die Dongria Kondh wurden als "die wahren Avatar Indigenen" bezeichnet, da ihre Notlage [3] jener der Aliens in James Camerons Erfolgsfilm sehr stark ähnelt.

Vedanta Resources gehört mehrheitlich dem Milliardär Anil Agarwal [4], der im exklusiven Londoner Stadtteil Mayfair residiert.

Im vergangenen Monat hatten die Pläne Vedantas [5], auf der Berg der Dongria einen Tagebau zu errichten, drei herbe Rückschläge erhalten. Der indische Minister für Umwelt und Wälder ordnete eine Untersuchung der Rechte der Dongria an ihren Wald an; der Chefsekretär des indischen Bundesstaates Odisha ordnete eine weitere, hiervon getrennte Untersuchung zu der Angelegenheit an; und schließlich gab der große niederländische Finanzdienstleister PGGM bekannt, dass er seine Anteile an Vedanta Resources in Höhe von 13 Millionen Euro, aufgrund von Bedenken wegen der Einhaltung der Menschenrechte, verkauft habe.

Zu den ehemaligen Aktionären, die ihre Anteile verkauft haben, zählen auch die norwegische Regierung [6], die Church of England und der Joseph Rowntree Charitable Trust.



Hintergrundinformationen:

Die Jahreshauptversammlung von Vedanta fand am gleichen Tag statt, an dem der britische Premierminister David Cameron von der konservativen Partei Indiens Premierminister Manmohan Singh traf. Martin Horwood, britischer Parlamentsabgeordneter der Liberaldemokraten und Vorsitzender der parteiübergreifenden parlamentarischen Gruppe für indigene Völker, mahnte David Cameron in einem Schreiben, die Notlage der Dongria Kondh bei dem Treffen zu thematisieren.
Michael Palin, früherer Star der Komikergruppe Monty Python, schickte eine Unterstützungsbotschaft. In dieser heißt es: "Ich bin in den Nyamgiri-Bergen in Orissa gewesen und habe gesehen, welche Mengen an Geld und welche Macht gegen die Dongria in Stellung gebracht werden. Diese Menschen haben seit Jahrtausenden auf ihrem Land gelebt, bewirtschaften den Wald nachhaltig und stellen keine großen Anforderungen an die Regierung ihres Bundesstaates. Das Volk, das ich besucht habe, will ganz einfach weiter in den Dörfern leben, in denen sie und ihre Vorfahren schon immer gelebt haben."

Survival International ist eine weltweit aktive Nicht-Regierungsorganisation, die sich für die Rechte von indigenen Völkern einsetzt.

[1] http://www.survivalinternational.de/about/vedanta
[2] http://www.survivalinternational.de/indigene/dongria
[3] http://www.survivalinternational.de/nachrichten/5752
[4] http://www.survivalinternational.de/about/anilagarwal
[5] http://www.survivalinternational.de/nachrichten/6223
[6] http://www.survivalinternational.org/news/5563


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Juli 2010
Survival Deutschland
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalderstr. 4, 10405 Berlin
Telefon: 49 (0)30 72 29 31 08, Fax: 49 (0)30 72 29 73 22
E-Mail: info@survival-international.de
Internet: www.survival-international.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2010