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BERICHT/858: Friedenswerkstatt Linz - Rundbrief 1/2009


Werkstatt Frieden & Solidarität

Werkstatt-Rundbrief Nr. 1/2009 - 7. Januar 2009


Themen:

(1) Stoppt das Blutbad in Gaza I:

Die Plattform "Für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen und Mittleren Osten!" ruft zu einer ONLINE-Unterschriften-Aktion auf, damit sich die österreichische Regierung endlich für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzt. Außerdem findet am Do, 8.1. eine Mahnwache "Stoppt das Blutbad in Gaza!" statt.

(2) Stoppt das Blutbad in Gaza II:

Dossier der Werkstatt Frieden & Solidarität zu Massaker und Krieg in Gaza (20 Seiten) über die Hintergründe dieses Krieges und Stimmen der Friedensbewegungen. Zu bestellen bei office@werkstatt.or.at

(3) Stoppt das Blutbad in Gaza III:

Israelischen Friedensbewegung: Zehntausende demonstrierten in Tel Aviv gegen den Krieg der eigenen Regierung. Die zentralen Forderungen: "Stoppt das Töten! Stoppt die Belagerung! Stoppt die Besetzung!" Rechtsextremisten attackieren die Friedensdemonstration. Die - ungehaltene - Rede von Uri Avneri (Gush Shalom)

(4) Das 100-Milliarden Bankenpaket: Die Republik als Cerberus.

Mit dem sog. "Bankenpaket" wird der Staat zum klassischen Shareholder: kurzfristiger Anlagehorizont bei hoher Eigenkapitalrendite. Eine demokratische Alternative sieht anders aus. Nächste Treffen und Aktivitäten der Initiative für eine demokratische Wende, die für einen demokratischen und solidarischen Ausweg aus der Krise mobilisieren will.

(5) Werkstatt-Veranstaltungen im Jänner:

Wien: Do, 15. Jänner 2009: Ist Engagement strafbar? Mit den Paragrafen 278 ff gegen kritische Mitmenschen und soziale Bewegungen? Diskussionsveranstaltung mit einem Einleitungsreferat von Martin Balluch (VGT)
Ort: Amerlinghaus (Stiftgasse 8, 1070 Wien), 19 Uhr.

Linz: Mi, 21. Jänner 2009: Experiment Kosovo. Die Rückkehr des Kolonialismus , Buchpräsentation mit dem Autor Hannes Hofbauer (Promedia-Verlag)
Ort: Linz, Ernst-Koref-Heim (Prunerstraße 3a, 4020 Linz, Nähe Musikschule), 19 Uhr

(6) Termine

(7) Bücher und Broschüren


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(1) Stoppt das Blutbad in Gaza I:

Die überparteiliche Plattform "Für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen und Mittleren Osten", die sich vor kurzem in Linz gegründet hat, hat eine ONLINE-Unteschriftenaktion an Bundeskanzler und Außenminister mit folgendem Text gestartet:

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrter Herr Außenminister!

Wir fordern die österreichische Bundesregierung auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand einzusetzen und eine aktive friedenspolitische Rolle in der EU und im UNO-Sicherheitsrat einzunehmen, um so ernsthaft eine politische Lösung des Konflikts zu erreichen!

Dieser Aufruf kann online unterstützt werden über
http://www.werkstatt.or.at/Forum/Gaza.php

MAHNWACHEN
Die Plattform wird jeden Donnerstag eine Mahnwache veranstalten, solange Krieg und Massaker in Gaza andauern. Die erste Mahnwache beginnt am kommenden Donnerstag, 8. Jänner 2009
Ort: Taubenmarkt/Linz, 17 bis 18 Uhr. Bitte hinkommen und weiterverbreiten!


Forderungen der Plattform "Für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen und Mittleren Osten!"

Stoppt das Blutbad in Gaza!

Für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen und Mittleren Osten!

Bereits über 500 Menschen sind dem Krieg in Gaza zum Opfer gefallen, Tausende wurden verwundet. Die Leidtragenden auf beiden Seiten sind in erster Linie die Zivilbevölkerungen. Die humanitäre Situation in Gaza ist katastrophal. Es gibt keine militärische Lösung für diesen Konflikt. Der Teufelskreis der Gewalt muss durchbrochen werden!

Wir fordern daher:

a) Von beiden Seiten den sofortiger Waffenstillstand!
b) Rückzug der israelischen Armee aus Gaza und Westjordanland!
c) Einhaltung aller einschlägigen UNO-Resolutionen bezüglich Israel/Palästina!
d) Sofortige Aufhebung der Blockade des Gaza!
e) Sofortige humanitäre Versorgung der notleidenden Bevölkerung!
f) Stopp aller Waffenlieferungen in den Nahen und Mittleren Osten!
g) Wir fordern die österreichische Bundesregierung auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand einzusetzen und eine aktive friedenspolitische Rolle in der EU und im UNO-Sicherheitsrat einzunehmen, um so ernsthaft eine politische Lösung des Konflikts zu erreichen.

Werden wir aktiv, dieses Blutbad muss sofort beendet werden! Folgende Nachricht erreichte uns vor Kurzem:

Sie haben vor zwei Stunden den zentralen Gemüsemarkt von Gaza bombardiert. 80 Verletzte, 20 Tote, alle kamen hierhin nach Shifa. Wir waten im Tod, Blut und Amputationen. Viele Kinder. Schwangere Frau. Ich habe noch nie etwas so Schreckliches erlebt.
Jetzt hören wir Panzer.
Erzähl es weiter, sende diese Meldung weiter, ruf es weiter.
MACH ETWAS!
MACH MEHR!
Wir leben jetzt im Geschichtsbuch!

SMS von Mads Gilbert, norwegischer Arzt im Gaza-Streifen, Palästina, 3.1.2009


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(2) Stoppt das Blutbad in Gaza II:

"Stoppt die Gewalt!" - Dossier der Werkstatt Frieden & Solidarität zu Massaker und Krieg in Gaza (20 Seiten) über die Hintergründe dieses Krieges und Stimmen der Friedensbewegungen.

Inhalt:

Erste Stellungnahmen gegen den Krieg:

Stoppt die Gewalt! Stellungnahme der Werkstatt Frieden & Solidarität (sh. dazu auch www.werkstatt.or.at)
Stoppt Massaker und Krieg! Von Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung, Tübingen)

Stimmen der israelischen Friedensbewegung

Unmenschlich, überflüssig und schädlich
"Geschmolzenes Blei", von Uri Avnery (Gush Shalom, Tel Aviv)
Zehntausende marschierten in Tel Aviv gegen den Krieg
"Ihr seid die wahren Helden" (Rede von Uri Avnery)
Israel hat den Waffenstillstand gebrochen
Krieg seit langem vorbereitet?

Aus der Sicht des Völkerrechts

- Von "Notwehr" keine Rede, Kommentar des Völkerrechtsexperten Manfred Rotter

Großmachtsstrategien und Naher Osten

Exporteure des Todes, von Gerald Oberansmayr (Werkstatt Frieden & Solidarität)
"Vielleicht werden wir als erste Atomwaffen einsetzen" - EU- und US-Generäle plädieren für den atomaren Erstschlag

Dieses Dossier kann entweder in Print oder auch per Mail als pdf angefordert werden (auf Spendenbasis).
Bestellung: office@werkstatt.or.at, oder Tel. 0732/771094


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(3) Stoppt das Blutbad in Gaza III

Israelische Friedensbewegung

Zehntausende demonstrieren in Tel Aviv gegen den Krieg

Gush Shalom und 20 weiter Friedensorganisationen organisierten in Tel Aviv am 3. Jänner eine Großdemonstration für den Frieden . Ihre zentrale Forderung: Sofortiger Waffenstillstand und das Ende der Blockade des Gaza-Streifens. Die Demonstranten wurden von rechtsextremen Randalierern attackiert.
Im folgenden ein Bericht, der der Web-Page von Gush Shalom entnommen wurde
(http://www.gush-shalom.org/)

Zur selben Zeit als Ehud Barak der Armee befahl, die blutige Bodenoffensive gegen Gaza zu starten, marschierten einige Zehntausend aus ganz Israel in Tel Aviv gegen den Krieg. Alle vier Fahrspuren der Ibn Gvirol St, einer der größten Durchfahrtsstraßen, waren voller Demonstranten, die die zwei Kilometer von der Rabin Square zum Cinemateque mit Sprechchören und Transparenten marschierten.

"Man baut keinen Wahlkampf auf den toten Körpern von Kindern!"

"Man baut keinen Wahlkampf auf den toten Körpern von Kindern!", riefen die Demonstranten in Hebräischen Rhythmen. "Waisen und Witwen sind keine Wahlwerbung!", "Olmert, Livni und Barak - Krieg ist kein Spiel!" "Alle Kabinett-Minister sind Verbrecher!", "Barak, Barak, sorg Dich nicht - wir werden Dich in Den Haag wieder treffen!", "Genug, genug - sprecht mit Hamas!"

Die Botschaften auf den Transparenten waren ähnlich. Einige formulierten Baraks Wahlslogans um: "Barak ist nicht freundlich, er ist ein Mörder!" (Der ursprüngliche Barak-Slogan: "Barak ist nicht freundlich, er ist ein Führer!") Auch: "Nein zum Wahlkampfkrieg 2009!" und "Der Sechs-Knesset-Sitze-Krieg!" - eine Anspielung auf die Umfragen, die zeigten, dass in den ersten Tagen des Krieges Baraks Arbeitspartei sechs zukünftige Sitze hinzugewonnen hat.

Die Demonstration fand nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei statt, die versuchte, diesen Aufmarsch zu verhindern oder zumindest zu beschränken, mit der Begründung, dass sie nicht in der Lage wären, rechtsgerichtete Randalierer davon abzuhalten, die Demonstranten zu attackieren. Unter anderem forderte die Polizei, dass die Organisatoren sich verpflichten müssten, das Hissen der Palästinensischen Flagge zu unterbinden. Die Organisatoren riefen den Obersten Gerichtshof an, der entschied, dass die palästinensische Flagge ein legal ist und wies die Polizei an, die Demonstration von Randalierern zu schützen.

Die Demonstration wurde von Gush Shalom und 20 weiteren Friedensorganisationen beschlossen, u.a. die Women's Coalition for Peace, "Anarchists Against the Wall, Hadash, the Alternative Information Center und New Profile. Meretz und Peace Now nahmen offiziell nicht teil, aber viele ihrer Miglieder marschierten mit. Einige tausend arabische Bürger aus dem Norden kamen in 20 Bussen direkt von der Großdemonstration der arabischen Öffentlichkeit, die in Sakhnin stattgefunden hatte.

"Stoppt das Töten! Stoppt die Belagerung! Stoppt die Besetzung!"

Opposition gegen den Krieg diesmal stärker. Die Organisatoren selbst waren überrascht von der großen Zahl der Demonstranten. "Eine Woche nach dem Beginn des Libanon-Kriegs II schafften wir es nur 1.000 Demonstranten auf die Füße zu bringen. Dass heute Zehntausende kamen, zeigt, dass die Opposition gegen diesen Krieg diesmal viel stärker ist. Wenn Barak mit seinen Plänen weiter fortfährt, kann sich die öffentliche Meinung in wenigen Tagen vollständig gegen den Krieg wenden."

Das riesige Gush Shalom Transparent sagte auf Hebräisch, Arabisch und Englisch: "Stoppt das Töten! Stoppt die Belagerung! Stoppt die Besetzung!" Der zentrale Slogan der Demonstration forderte das Ende der Blockade und einen sofortigen Waffenstillstand.

Rechtsextreme attackieren Friedensdemonstranten.

Am Tag des Protests mobilisierte die extreme Rechte ihre Kräfte, um die Demonstration mit Gewalt auseinanderzubrechen. Die Polizei bemühte sich sehr, die Krawalle zu verhindern, und der eine Meile lange Marsch vom Rabin Square zum Cinematheque Square verlief relativ ruhig. Aber als sich die Demonstranten in Absprache mit der Polizei zu verteilen begannen, startete eine Gruppe von Rechtsextremen eine Attacke auf sie. Die Polizei, die bis dahin die beiden Lager auseinander hielten, verschwand von der Szene. Die Randalierer umzingelten die hinteren Demonstranten, beschimpften und bedrängten sie, und ab einem bestimmten Punkt begannen sie das Cinematheque Gebäude zu belagern, wo einige der letzten Demonstranten Zuflucht gefunden hatten. Sie versuchten in das Gebäude einzudringen und drohten, die Demonstranten abzumurksen. Erst im letzten Moment erschien Polizei, die den Eingang schützte. Die Randalierer blieben noch eine lange Zeit.

Auf Grund dieser Umstände konnte die Abschlusskundgebung nicht mehr durchgeführt werden. Die - nicht gehaltene - Rede von Uri Avneri von der Friedensorganisation GUSH SHALOM kann (gekürzt) im Dossier der Werkstatt Frieden & Solidarität (siehe oben) oder auf unserer Web-Page www.werkstatt.or.at in deutscher Übersetzung nachgelesen werden. In Englisch auf www.gush-shalom.com


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(4) Das 100-Milliarden Bankenpaket

Die Republik als Cerberus

Mit dem sog. "Bankenpaket" wird der Staat zum klassischen Shareholder: kurzfristiger Anlagehorizont bei hoher Eigenkapitalrendite. Eine demokratische Alternative sieht anders aus. Eine Analyse von Boris Lechthaler (Werkstatt Frieden & Solidarität).

Beim Bankenrettungspaket geht es - so wird uns versichert - nur vordergründig um die Rettung der Banken. Schon gar nicht gehe es dabei um die Sicherung des Vermögens der Reichen und Superreichen. Es gehe ausschließlich um die Aufrechterhaltung des Kreditmarktes, um die Sicherstellung der Liquidität und der Investitionen insbesondere von Klein- und Mittelbetrieben. "Uns geht es vor allem darum, eine Kreditklemme zu verhindern, von der sowohl private Häuslbauer, wie auch Klein- und Mittelbetriebe massiv betroffen wären." (Finanzminister Josef Pröll, 9.12.2008) Doch schon all die Monate seit Ausbruch der Immobilienkrise im Sommer 2007 haben die Notenbanken hunderte Milliarden in die Aufrechterhaltung der Liquidität gepumpt. Offensichtlich mit wenig Erfolg. Laut ÖNB haben sich die Unternehmenskredite bis 1 Mio. EUR im Oktober 2008 um 0,32% auf in Summe 5,99% verteuert. (Der Standard, 23.12.2008) Die Banken würden ihr Geld lieber horten oder niedrig verzinst bei der EZB parken, als es den Unternehmen zu geben. So sind die - niedrig verzinsten - Einlagen der europäischen Geschäftsbanken bei der EZB seit dem Ausbruch der Krise von etwa 20 auf rund 300 Mrd. EUR angestiegen. (Die Presse, 24.12.2008).

Austrocknung des Kreditmarktes: Angesichts EU und Wettbewerbsvorgaben - ein zwingendes Versagen. Kaum jemand stellt die Frage, ob die eingesetzten Instrumente - Haftungen, Kapitalspritzen - auch wirklich geeignet sind, das proklamierte Ziel - Aufrechterhaltung des Kreditflusses für die Wirtschaft - sicherzustellen. Noch weniger stellen die Frage, ob nicht andere - konkurrierende - Ziele mit den zur Verfügung gestellten Milliarden erreicht werden sollen.

Betrachten wir das Rettungspaket etwas genauer. Jenes Instrument, das zunächst eingesetzt wird, ist die 15 Mrd. Kapitalspritze für die heimischen Banken. Kommunalkredit, Erste Bank, und Hypo-Alpe Adria werden bereits aus diesem Topf bedient. Die anderen werden folgen. Damit soll die Eigenkapitalquote auf über 9% angehoben werden. Die Republik erwirbt Partizipationskapital (stimmrechtslose Aktien) und soll sich nicht in die Geschäftspolitik einmischen. Die EU-Kommission hat die geforderte Verzinsung von 8% auf 9,3% hinaufgeschraubt. In spätestens 3-4 Jahren sollen diese Staatsanteile wieder mit Gewinn veräußert werden, ohne dass die Eigenkapitalquote nach unten gedrückt wird. D. h. die Banken, die in den Genuss dieses Rettungspakets kommen, müssen diese Beträge auch in dieser kurzen Zeit verdienen. Damit wird der Staat zum klassischen Shareholder: kurzfristiger Anlagehorizont bei hoher Eigenkapitalrendite. Der Vergütungsmechanismus müsse laut EU-Kommission, geeignete Anreize bieten, das staatliche Engagement so gering wie möglich zu halten. Wie solcherart die heimische Kreditnachfrage belebt werden soll, erscheint jedoch schleierhaft? Dies gilt gleichermaßen für die Haftungen. 2006 übernahm die Republik im Zuge des Bawag-Skandals die Haftung über 900 Mio. EUR. Der ÖGB musste sich nicht nur von seiner Bank trennen, sondern auch von seinen Anteilen an der österreichischen Nationalbank. Die Bawag ging an den US-amerikanischen Investor Cerberus. Dieser will sich auch nach wenigen Jahren wieder von ihr trennen, natürlich mit Gewinn, erwirtschaftet über gesteigerte Erträge aus dem Kerngeschäft.

Kollateralnutzen: Absicherung der Machtstellung. Der ÖGB war 2006 in einer - wenn auch selbstverschuldeten - Notlage. Wie aber kommen ansonsten des Altruismus unverdächtige Bankvorstände dazu, dem Staat ein einseitig gutes Geschäft zukommen zu lassen? Wie können sie Verpflichtungen zu 8 und mehr Prozent eingehen, um diese bei der EZB zum Leitzins von 2,5% zu veranlagen? Freilich, wo sollten sie auch anders hin mit dem Geld aus der Bankenrettung? Welcher Häuslbauer, welcher investitionswillige Kleinunternehmer würde bei Kreditzinsen von 9,3% und mehr zugreifen? Angst und Vorsicht zwingen Bankvorstände ins staatliche Rettungsboot. Die österreichischen Banken sind dick engagiert in Mittelost-, Ost- und Südosteuropa. Stolz verkündeten sie über Jahre bei ihren Bilanzpressekonferenzen, wie hoch der Anteil der Erträge aus diesem Raum in ihrer Gewinn- und Verlustrechnung ist. Die 50% Marke wurde vielfach übersprungen. Und die Vorstände werden nach wie vor nicht müde, dem Publikum zu erklären wie grundsolide ihr Engagement ist. Die Wachstumsindikatoren liegen nachhaltig über den westeuropäischen. Plötzlich notwendige dramatische Wertberichtigungen könnten aber die Bilanzen ordentlich in Turbulenzen bringen. Es wäre zuschade wäre man in einer solchen Situation gezwungen, die wertvollsten Assets abzustoßen. Vielleicht gerade jene, die Renditen von 9,3% und mehr versprechen.

Anders betrachtet: Trieben uns bisher Pensionsreformen und prämienbegünstigte Pensionssparpläne in die Komplizenschaft bei der Ausbeutung neuer Märkte, geschieht dies nunmehr über staatliche Verordnung. Geht's gut, bekommen wir ein paar Krümel, geht's schief, werden die Sozialbudgets den entsprechenden Sachzwängen angepasst. Das ist alles, zu dem die EU in der Lage ist. Sie diszipliniert nicht die Ansprüche der Eliten, sondern fördert ihre parasitierende Dynamik. Was für die österreichischen Banken in Bezug auf Osteuropa gilt, gilt insgesamt für Konzerne in Europa. Sie sollen durch die Krise nicht ins Hintertreffen geraten. Nötigenfalls mithilfe von Steuergeld.

Dieser Beitrag ist eine gekürzte Fassung des Artikels "Die Republik als Cerberus" in der guernica 5/2008.


Ein 10-Nummern-Abo der guernica kostet EUR 9,-; ein Schupperabo (5 Ausgaben) EUR 5,-; ein Probeexemplar der aktuellen Ausgabe schicken wir gerne kostenlos zu.
Bestellung: office@werkstatt.or.at


Am 6. Dezember 2008 hat in Salzburg ein erstes Treffen der Initiative für eine demokratische Wende stattgefunden, um zu diskutieren, wie ein demokratischer und solidarischer Ausweg aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ausschauen kann. Und wie wir von unten dafür Druck machen können.
(sh. auch http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=view&id= 131&Itemid=1)


Die Werkstatt-Verteilzeitung "Für eine demokratische Wende!" kann bei der Werkstatt (auf Spendenbasis) bestellt werden.
office@werkstatt.or.at
Unterstützen Sie uns bei der Weiterverbreitung!
(Ansichtsexemplar auch auf http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_docman&task= doc_download&gid=59&Itemid=49)


Die nächsten Treffen der Initiative für eine demokratische Wende

Mo, 12. Jänner 2009, 18 Uhr
OÖ-Regionaltreffen der Initiative für eine demokratische Wende
Linz (Saal, Landstraße 36, 4020 Linz)
(Aktuelle Infos zu dieser Initiative auch auf www.werkstatt.or.at)

Sa, 17. Jänner 2009, 14 Uhr
Bundesweites Koordinationstreffen der Initiative für eine demokratische Wende
Graz (Volkshaus, Lagergasse 98a, 8020 Graz)

Sa, 7. Februar 2009
Bundesweite Konferenz der Initiative für eine demokratische Wende
Linz, Volkshaus Franckstraße (Franckstraße 68, 4020 Linz)
(Aktuelle Infos auf www.werkstatt.or.at)


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(6) Termine:

Do, 8. Jänner 2009, 17 bis 18 Uhr
Mahnwache "Stoppt das Blutbad in Gaza! Für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen und Mittleren Osten!"
Ort: Taubenmarkt/Linz

Fr, 9. Jänner 2009, ab 17 Uhr bis So, 11. Jänner 2009, 14 Uhr
Arbeitsplanseminar der Werkstatt Frieden & Solidarität
Besprechung und Planung der Aktivitäten der Werkstatt im ersten Halbjahr 2009
Ort: Ernstbrunn im Weinviertel (2115 Ernstbrunn)
Anmeldung: Tel. 0732/771094, office@werkstatt.or.at

Mo, 12. Jänner 2009, 18 Uhr
OÖ-Regionaltreffen der Initiative für eine demokratische Wende
Linz (Saal, Landstraße 36, 4020 Linz)
(Aktuelle Infos zu dieser Initiative auch auf www.werkstatt.or.at)

Mi, 14. Jänner 2009, 19 Uhr
Treffen der Plattform gegen Kriminalisierung von politischem Engagement
Ort: Büro der Werkstatt Frieden & Solidarität (Waltherstr. 15, 4020 Linz)
Petition für eine Novellierung der Paragrafen 278 ff kann heruntergeladen werden von
http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_docman&task= doc_download&gid=54&Itemid=49

Do, 15. Jänner 2009, 19 Uhr
Ist Engagement strafbar? Mit den Paragrafen 278 ff gegen kritische Mitmenschen und soziale Bewegungen?
Diskussionsveranstaltung mit einem Einleitungsreferat von Martin Balluch (VGT)
Ort: Amerlinghaus (Stiftgasse 8, 1070 Wien)
Veranstalter: Werkstatt Frieden & Solidarität, Verein gegen Tierfabriken (VGT)

Sa, 17. Jänner 2009, 14 Uhr
Bundesweites Koordinationstreffen der Initiative für eine demokratische Wende
Graz (Volkshaus, Lagergasse 98a, 8020 Graz)

Mi, 21. Jänner 2009, 19 Uhr
Experiment Kosovo. Die Rückkehr des Kolonialismus
Buchpräsentation mit dem Autor Hannes Hofbauer (Promedia-Verlag)
Ort: Linz, Ernst-Koref-Heim (Prunerstraße 3a, 4020 Linz, Nähe Musikschule)
Gemeinsame Veranstaltung von Werkstatt Frieden & Solidarität mit DIDF und Südwind OÖ

Sa, 7. Februar 2009
Bundesweite Konferenz der Initiative für eine demokratische Wende
Linz, Volkshaus Franckstraße (Franckstraße 68, 4020 Linz)
(Aktuelle Infos auf www.werkstatt.or.at)

So, 8. Februar 2009, 8.30 bis 21.30 Uhr
Mädchen- und Frauenfußball-Hallenturnier
Nein zur Rassismus und Sexismus!
Rundturnhalle Steinergasse 22, 1230 Wien
Infos: http://mffv.free.pages.at

Do, 12. Februar 2009, 19 Uhr
Werkstatt-Film "Bahn unterm Hammer"
Film über die Auswirkungen der Bahnprivatisierung in der BRD
Ort: Amerlinghaus (Stiftgasse 8, 1070 Wien)

Fr, 27. Februar bis So, 1. März 2009
Deep in the Jungle - Hart an der Grenze
Der entwicklungspolitischer Grundkurs von Enchada
Ort: Haarberghof im Südburgenland
Infos & Anmeldung: Enchada Tel. 01/5121621-36
enchada@kath-jugend.at


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(7) Bücher und Broschüren:

Bücher und Broschüren, die bei der Werkstatt bestellt werden können. Informationen und Online-Bestellmöglichkeiten auf
http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task= blogcategory&id=30&Itemid=50


Das aktuelle Programm der Werkstatt Frieden & Solidarität "Friedensrepublik Österreich - für ein neutrales, solidarisches und weltoffenes Österreich!" findet sich auf
http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=view&id= 23&Itemid=51


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Quelle:
Werkstatt Rundbrief Nr. 1/2009 vom 7. Januar 2009
Werkstatt Frieden & Solidarität
Waltherstr. 15, 4020 Linz
Telefon 0732/771094, Fax 0732/797391
Mail: office@werkstatt.or.at
Internet: www.werkstatt.or.at


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Januar 2009