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MELDUNG/014: Lüneburger Wagner gründen Verein (Leben(s)wagen e.V.)


Lüneburger Verein Leben(s)wagen e.V. - 12. April 2010

Leben(s)wagen: Lüneburger Wagner gründen Verein


Am 12.4.2010 wurde der Lüneburger Verein Leben(s)wagen e.V. gegründet. Als Reaktion auf die aktuelle Stadtpolitik die alternative Lebensformen wie Bauwagenleben schwierig macht. Zwei von drei bestehenden Wagenplätzen auf dem Stadtgebiet wurden gekündigt und sollen Neubauten weichen. Den PlatzbewohnerInnen ist keine Platzalternative angeboten worden. Die Forderung der WagnerInnen ist in die Stadtplanung miteinbezogen zu werden. Sie möchten sesshaft in ihren fliegenden Bauten anerkannt werden und nicht vor jedem Großprojekt weichen müssen.

Die Auflösung der Wagenplätze am Meisterweg und auf dem Gelände von Campus e.V. bringt die BewohnerInnen in akute Wohnungsnot. Der Verein soll eine Grundlage für eine nachhaltige Lösungsfindung schaffen. Der Verein setzt sich weiterhin zum Ziel, selbstbestimmtes, gemeinschaftliches Wohnen zu fördern, insbesondere ökologische alternative Wohnformen. Er dient der Realisierung und der Organisation von gemeinschaftlich verwalteten Wohnprojekten mit gesicherter Infrastruktur im Raum Lüneburg. Durch gemeinsame Verantwortung für Wohn- und Lebensräume soll das Entstehen gemeinschaftlicher, produktiver und kreativer Lebensformen unterstützt werden.

"Wir betrachten das Leben im Wagen als zeitgemäße ökologische Lebensform und bestehen auf unser Recht auf Stadt", erklärt Vereinsmitgründerin Cécile Lecomte. Die Lüneburgerin wohnt derzeit auf dem Wagenplatz bei Campus e.V. in der Nähe von der Uni. Obwohl der Vermieter Campus e.V. sich bei seiner Gründung die Förderung alternativer Lebensformen auf die Fahne geschrieben hat, wurde von der Geschäftsleitung beschlossen, den Wagenplatz ersatzlos aufzulösen. Die BewohnerInnen sehen darin einen Mangel an Anerkennung und Respekt für diese Lebensform und wollen verstärkt der Öffentlichkeit vermitteln, dass sie wie andere BürgerInnen sesshaft sind und nicht wie Nomaden behandelt werden wollen. Der Verein fordert von der Stadt, eine für alle akzeptable Lösung zu ermöglichen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. April 2010
Internet: www.lebenswagen.nirgendwo.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. April 2010