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MELDUNG/015: Start der Kampagne "Star of Apartheid" (medico international)


medico international - 14. April 2010

Start der Kampagne "Star of Apartheid" bei Daimler-HV in Berlin am 14.4.2010

Forderung nach Entschädigung von Apartheidopfern


"Es ist an der Zeit, dass Daimler Verantwortung für die Geschäfte übernimmt, die sie mit dem Apartheid-Regime in Südafrika betrieben haben", fordert Mpho Masemola.

Er war bereits in jungen Jahren als Aktivist gegen die Apartheid aktiv. 1984 wurde er verhaftet, gefoltert und zu fünf Jahren Haft auf Robben Island verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis organisierte er weiter Demonstrationen. Während eines Aufstandes 1991 wurde er von Scharfschützen der Polizei getroffen. Die Schrapnelle befinden sich noch immer seinem Kopf und beeinträchtigen seine Gesundheit.

Seine Rede während der Hauptversammlung (HV) der Daimler AG am 14. April in Berlin bildet den Auftakt der Unterschriftenkampagne "Daimler - Star of Apartheid, die gemeinsam von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika, der Koordination Südliches Afrika (KOSA), medico international und SODI getragen wird.

Gemeinsam mit Khulumani, einer südafrikanischen Menschenrechtsorganisation, die sich für Apartheidopfer einsetzt, kämpft Mpho Masemola um Wiedergutmachung und klagt seit 2002 in den USA auf Entschädigung. Im April 2009 hat ein US-Bundesbezirksgericht in New York die entsprechende Sammelklage der Apartheidopfer gegen Daimler und vier weitere Konzerne zugelassen.

"Daimler wird vorgeworfen, durch die Lieferung von Fahrzeugen und Maschinen an Polizei und Militär des südafrikanischen Apartheidregimes Beihilfe zu schweren Menschenrechtsverletzungen geleistet zu haben", so Dieter Simon von der KOSA. "Daimler steht hier in der Verantwortung und daher unterstützen wir das Anliegen der Apartheidopfer", ergänzt Simone Knapp von der KASA.

Forderungen der Kampagne sind die Öffnung des Daimler-Archivs und eine angemessene Entschädigung der Apartheidopfer.

"Die zunehmende Aufmerksamkeit durch die WM in Südafrika soll auch dazu genutzt werden den Druck auf Daimler in Deutschland zu erhöhen. Daimler ist Hauptsponsor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft", erläutert Bernd Eichner von medico international

Weitere Infos: www.star-of-apartheid.de, www.khulumani.net www.kosa.org/thema_entschaedigung.html, www.kasa.woek.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 14. April 2010
Herausgeber: medico international
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. April 2010