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MELDUNG/102: Ausrichtung der Hochschulen ausschließlich an ziviler Forschung und Lehre gefordert (IALANA)


IALANA
Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen
Für gewaltfreie Friedensgestaltung
Deutsche Sektion der International Association Of Lawyers Against Nuclear Arms
Pressemitteilung vom 28. Mai 2011

Internationaler Kongress fordert Ausrichtung der Hochschulen ausschließlich an zivilen Forschung und Lehre. Netzwerk gegen Rüstungsforschung gegründet


Vom 27.05 bis 29.05.2011 fand an der TU Braunschweig der erste Kongress seit mehr als 20 Jahren gegen Rüstungsforschung und für die Etablierung von Zivilklauseln statt.

Mehr als 100 Studierende, Hochschulangehörige sowie Gewerkschaftler erklärten" Wir fordern friedliche und zivile Hochschulen, die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden Wir wollen sinnvolle Beiträge zur friedlichen Lösung der Probleme und Konflikte dieser Welt leisten."

Sehr bewusst als Ausdruck für die zivile und friedliche Orientierung haben sich Hochschulen in ihren Senaten und Selbstverwaltungsorganen für Zivilklauseln entschieden. Über Zivilklauseln verfügen Hochschulen in Bremen, Berlin, Dortmund, Konstanz, Oldenburg und Tübingen. An vielen anderen Hochschulen werden von Studierenden und Wissenschaftler/innen Zivilklauseln angestrebt oder eingefordert, wie z.B in Bochum. Der Kongress setzte sich für die Verteidigung der bestehenden Zivilklauseln ein und damit gegen die Versuche, diese zu unterlaufen oder abzuschaffen.

In der Erklärung, die die Veranstalter des Kongresses, zu denen neben dem FZS (Dachverband der Studierenden, Friedensorganisationen wie die Naturwissenschaftlerinitiative und die IALANA auch die Gewerkschaften ver.di und GEW gehörten, heißt es u.a.:

"Wir fordern Hochschulen, die in Wissenschaft, Forschung und Lehre ausschließlich dem Frieden verbunden sind. Dabei ist Frieden für uns mehr als Abwesenheit vom Krieg und Gewalt. Frieden beinhaltet die Einhaltung der Menschenrechte die Gestaltung von sozialen und ökologischen Lebensbedingungen für alle Menschen ohne Anwendung von Gewalt.

Wir fordern eine breite Diskussion um die gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaftlerinnen und des Wissenschaftlers aber auch der Institution Hochschule. Wissenschaft, Forschung und Lehre müssen dem Frieden und der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen verpflichtet sein. Wir stehen damit in der Tradition einer humanistisch verstandenen Wissenschaft eines Albert Einstein, Linus Pauling und Joseph Rotblat.

Unser Ziel ist eine breite gesellschaftliche Bewegung für den Frieden, für die Zivilklausel, für Friedensinhalte in Wissenschaft Forschung und Lehre an jeder Hochschule zu entwickeln und diese bundesweit zu vernetzen."

Auf dem Kongress wurde das Netzwerk "Hochschulen für den Frieden! - Nein zur Kriegsforschung! - Ja zur Zivilklausel!" von allen Veranstalter Organisationen gegründet. Dieses versteht sich auch als Partner des vor dem Kongress initiierten internationalen Netzwerkes "Network against military research".


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Mai 2011
IALANA Geschäftsstelle, Schützenstr. 6a , 10117 Berlin
Tel. (030) 20 65-48 57, Fax (030) 20 65-48 58
E-Mail: kongress@ialana.de
Internet: www.no-to-nato.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2011