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MELDUNG/112: Freiheitstheater Jenin - Protest gegen die Inhaftierungen (EJJP Deutschland)


Die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost (EJJP Deutschland)

Pressemitteilung vom 11. August 2011

Freiheitstheater Jenin


Innerhalb der letzten zwei Wochen wurden drei Mitglieder des Freiheitstheaters in Jenin von der israelischen Armee festgenommen: In der Nacht zum 27. Juli wurden Adnan Naghnaghiye, der Manager des Theaters, und Bilal Saadi, ein Vorstandsmitglied, sowie am 6. August der Student der Theaterschule Rami Awni auf seinem Wege nach Hause zur Ramadanzeit festgenommen. Zwei Wochen lang wurden Herrn Naghnaghiye und Herrn Saadi fundamentale Menschenrechte verwehrt, sie wurden inhuman behandelt und die Herstellung von Kontakten zu einem Rechtanwalt verhindert. Die administrative Haft wird ständig verlängert, da die Ermittler keine Anklage erheben können.

Das Freiheitstheater ist ein Kultur- und Theaterzentrum im Flüchtlingslager Jenin in der Westbank, das von dem ermordeten Juliano Mer-Kahmis und seiner verstorbenen Mutter Arna gegründet worden ist. Dort bekommen die von der anhaltenden brutalen israelischer Besatzung traumatisierten Jugendliche einen freien Raum, ihre belastenden Erfahrungen und ihre Kreativität mit künstlerischen Mitteln auszudrücken. Mehrmals wurde das Theater, das inzwischen zum Symbol für einen freien Geist unter der Okkupation geworden ist, Ziel der zerstörerischen Überfälle der israelischen Armee. Mehrmals wurde das Theater neu aufgebaut. Soll jetzt, mit den Inhaftierungen, der Geist des Theaters und seine wichtige Botschaft zum Schweigen gebracht werden?

Die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost protestiert gegen die Inhaftierungen und die Anschläge auf das Theater und fordert die israelische Armee auf, die Inhaftierten freizulassen.
Mit großer Sorge um das Weiterbestehen des Theaters appelliert die Jüdische Stimme auch an die Bundesregierung, sich für die Freilassung der Inhaftierten einzusetzen.


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Quelle:
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - EJJP Deutschland
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4, D-10405 Berlin
Telefax: +49 (0)30 396 21 47
E-Mail: mail@juedische-stimme.de
Internet: www.juedische-stimme.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. August 2011