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MELDUNG/115: Gratulation zum Aachener Friedenspreis 2011 (ILMR)


Internationale Liga für Menschenrechte
Berlin/Bremen, 24.08.2011

Internationale Liga für Menschenrechte gratuliert Friedensaktivisten und Rüstungs(export)gegnern zum Aachener Friedenspreis 2011


Liga-Vizepräsident Rolf Gössner wird am 1. September 2011 während der Verleihungsfeier in der Aula Carolina zu Aachen die Laudatio halten auf die diesjährigen Aachener Friedenspreisträger

JÜRGEN GRÄSSLIN (Freiburg)

sowie die

INFORMATIONSSTELLE MILITARISIERUNG e.V. (IMI, Tübingen)

Jährlich zum Antikriegstag am 1. September findet die Verleihung des bundesweit und international renommierten Aachener Friedenspreises statt. Dieser Friedenspreis wurde 1988 als Bürgerinitiative aus der Aachener Friedensbewegung gegründet, um Einzelpersonen oder Gruppen zu würdigen und vorzustellen, die von "unten her" dazu beigetragen haben, der "Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu dienen" - eine Zielsetzung, der sich auch die Internationale Liga für Menschenrechte verpflichtet sieht.

Wie der Verein Aachener Friedenspreis zu seiner diesjährigen Entscheidung erklärt, arbeitet der Pädagoge und Buchautor Jürgen Grässlin (Freiburg) seit den 1980er Jahren "mit beeindruckender Energie und Unermüdlichkeit für den Frieden, vor allem für Verbote von Rüstungsproduktion und Rüstungsexporten". Die Informationsstelle Militarisierung e.V. (Tübingen) sei als "antimilitaristische Denkfabrik" seit 15 Jahren "Mittler zwischen Friedensforschung und Friedensbewegung", die mit Analysen und kritischen Hintergrundinformationen den Widerstand gegen die zunehmende Militarisierung Deutschlands und der EU unterfüttere und unterstütze.

Dazu Liga-Vizepräsident Dr. Rolf Gössner, der die Laudatio auf beide Preisträger halten wird:
"Es ist überaus bedeutsam und auch hochaktuell, dass dieses Jahr herausragende Rüstungsgegner und Friedensaktivisten mit diesem Friedenspreis geehrt werden - gerade in einer Zeit, in der wir eine fortschreitende Militarisierung der Außen- und Innenpolitik zu beklagen haben, gerade in einer Zeit, in der der deutsche Waffenhandel ungebremst floriert." Die skandalösen Genehmigungen von Rüstungs- und Waffenexporten an menschenrechtsverletzende Staaten und Regime des Nahen und Mittleren Ostens durch den regierungsamtlichen Bundessicherheitsrat zeigten, wie brisant diese Problematik sei, so Gössner, "aber auch wie existentiell für potentiell Betroffene, wie verhängnisvoll für Oppositionelle und die Demokratiebewegungen in den jeweiligen Zielländern. Besonders die ganz legalen Rüstungsexporte an diktatorisch regierte Staaten sowie in Krisen- und Kriegsgebiete sind Bombengeschäfte mit dem Tod und lassen die deutschen Waffenschmieden zu staatlich lizenzierten Konflikt- und Kriegsgewinnlern werden." Mit ihrem herausragenden Engagement gegen Waffenexporte und fortschreitende Militarisierung von Staat und Gesellschaft haben sich die Aachener Friedenspreisträger 2011 große Verdienste erworben.

Mehr zu den Preisträgern auf:
http://www.aachener-friedenspreis.de/preistraeger/pt-aktuell0.html

Bisherige Aachener Friedenspreisträger u.a.:
Women in Black, Gush Shalom mit Uri Avnery (Israel), Leyla Zana und Eren Keskin (Türkei), Petersburger Soldatenmütter (Russland), Peace Brigades International; Ludwig Baumann (Wehrmachtsdeserteur, Friedensaktivist), Andreas Buro (Politologe), Hanne Hiob (Schauspielerin), Pro Asyl mit Heiko Kauffman, Wanderkirchenasyl NRW, Hilfe für Menschen in Abschiebehaft e.V. (Büren)


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Quelle:
Pressemitteilung vom 24. August 2011
Internationale Liga für Menschenrechte
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
Tel.: 030 - 396 21 22, Fax: 030 - 396 21 47
E-Mail: vorstand@ilmr.de
Internet: www.ilmr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. September 2011