Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → FAKTEN

MELDUNG/122: Wer Leben rettet, gehört nicht auf die Anklagebank! (Komitee SOS Mittelmeer)


Komitee SOS Mittelmeer - Lebensretter in Not
Berlin, 19.09.2011

Wer Leben rettet, gehört nicht auf die Anklagebank !


Am 21. September 2011 beginnt in Palermo die Berufungsverhandlung für die beiden tunesischen Fischerkapitäne Bayoudh und Jenzeri. Beide waren im November 2009 von einem Gericht in Agrigento zu 2,5 Jahre Haft verurteilt worden. Die damalige Anklage wegen "Beihilfe zur illegalen Einreise" wurde erhoben, weil die beiden Kapitäne, gemeinsam mit fünf weiteren tunesischen Fischern 44 Flüchtlinge im August 2007 aus Seenot gerettet und nach Lampedusa gebracht hatten. Ihre Boote wurden konfisziert, auf Lampedusa trockengelegt und sind dabei zerstört worden. Die Existenzgrundlagen der Fischer und ihrer Familien wurden damit ruiniert. Die Anwälte der Fischer hatten Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Das Komitee SOS Mittelmeer hat die beiden Kapitäne und die anderen beteiligten Fischer seit ihrer Verurteilung materiell unterstützt und gegen diese Kriminalisierung von Lebensrettern gemeinsam mit vielen Unterstützer_innen protestiert.

Wir fordern für diese Berufungsverhandlung:
Freispruch für die Kapitäne!
Schadensersatz für die zerstörten Boote!
Haftentschädigung für die mehrwöchige Inhaftierung!

Die Abschottung der EU und ihre tödlichen Folgen sind eindeutige Menschenrechtsverletzungen und verlangen unser Eingreifen und unsere Solidarität!

Weitere Informationen:
http://www.sos-mittelmeer.de
http://www.borderline-europe.de


*


Quelle:
borderline-europe - Menschenrechte ohne Grenzen e.V.
Rudolf-Breitscheid-Str. 164, 14482 Potsdam
Vorstand: Elias Bierdel, Harald Glöde, Kristina Nauditt
Geschäftsführerin: Judith Gleitze
Telefon: 0176 / 420 276 55
E-Mail: mail@borderline-europe.de
Internet: http://www.borderline-europe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2011