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MELDUNG/152: Gentechnikkritische Bewegung bleibt wachsam (AbL)


AbL - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Pressemitteilung, Berlin / Hamm, 17.01.2012

Nach dem geplanten Gentechnikrückzug von BASF in Europa:

Gentechnikkritische Bewegung bleibt wachsam

"Frau Merkel, Frau Schavan, Frau Aigner, Haben Sie Mut zum Umdenken!"


"Das ist ein schöner Tag für viele Bäuerinnen und Bauern, die auf die gentechnikfreie Erzeugung setzen, und für die gesamte gentechnikkritische Bewegung, deren Argumente in der Auseinandersetzung um die gentechnisch veränderten Pflanzen wie die BASF-Stärkekartoffel Amflora einfach stichhaltig sind", so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in einer ersten Stellungnahme zum Beschluss der BASF, ihr Gentechnikgeschäft nach Nordamerika zu verlagern und die Pläne zum kommerziellen Anbau von Gentechnikpflanzen in Europa aufzugeben.

Janßen weiter: "Die gentechnikkritische Bewegung wird sich nach dem BASF-Rückzug nicht zurückziehen. Wir halten fest: Wie die BASF wollen auch andere Gentechnikkonzerne wie Monsanto, Bayer, KWS, Pioneer an ihren Freisetzungen, Zulassungsverfahren und am Anbau für Gentechnik-Pflanzen festhalten. Solange die industriefreundliche Brüsseler Zulassungsbehörde EFSA, unterstützt von der Bundesregierung, diese Anträge einfach durchwinkt, solange sind die Weichen im Gentechnikstreit nicht umgestellt."

"Wir fordern die Bundesregierung auf, das Milliarden-Sponsoring über den Bioökonomierat an die Gentechnikindustrie zu stoppen. Mut zum Umdenken ist angesagt! Wo bleibt zum Beispiel die dringend benötigte Züchtungs- und Forschungsunterstützung für einheimische Eiweißpflanzen? Warum unterstützt man nicht das enorme Potential der konventionellen und ökologischen Züchtung und stellt sich auf die Seite der Züchter, Bauern und Verbraucher?", fragt Janßen.

Die AbL erinnert daran, dass die Gentechnik-Kartoffel Amflora von BASF es als erste Pflanze überhaupt bis in die Koalitionsvereinbarungen von CDU/CSU und FDP geschafft hatte. Ihr Anbau sollte unterstützt werden. "Es hat ihr nichts genützt", so Janßen, und weiter: "Das ist ein großer Ansporn für die gentechnikkritische Bewegung. Die Bäuerinnen und Bauern lehnen die Abhängigkeit von multinationalen Gentechnikkonzernen ab. In Deutschland haben wir mittlerweile 211 gentechnikfreie Regionen mit über 1,1 Millionen Hektar, wo sich über 30.000 bäuerliche Betriebe für die gentechnikfreie Erzeugung ausgesprochen haben (www.gentechnikfreie-regionen.de). Unterstützung finden sie bei 305 Kommunen und Städten, die auf ihren Flächen keine Gentechnik wollen. Mit vielen anderen Verbänden rufen wir deshalb auf, sich an der Demonstration "Wir haben es satt!" am Samstag in Berlin zu beteiligen." (www.wir-haben-es-satt.de)


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Januar 2012
AbL - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Bahnhofstraße 31, 590067 Hamm
Telefon: 02381/49 22 20, Fax: 02381/49 22 21
E-Mail: info@abl-ev.de
Internet: www.abl-ev.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Januar 2012