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MELDUNG/197: Hungerstreik palästinensischer Gefangener - Westerwelle soll sich einsetzen (IPPNW)


IPPNW-Presseinformation vom 8. Mai 2012
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Hungerstreik von palästinensischen Gefangenen

Westerwelle soll sich für Ende der Haftbedingungen einsetzen



Die deutsche Sektion der IPPNW hat sich heute in einem Brief an Guido Westerwelle äußerst besorgt über die Lage der etwa 2.000 hungerstreikenden palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen geäußert. Der deutsche Außenminister solle sich für ein Ende der unzumutbaren Haftbedingungen einsetzen und auf ein Ende der inhumanen Praxis der Verwaltungshaft drängen, fordert der IPPNW-Vorsitzende Matthias Jochheim.

Sechs palästinensische Gefangene befinden sich nach Angaben der Physicians for Human Rights Israel (PHR) inzwischen in derart schlechter gesundheitlicher Verfassung, dass sie in das Gefängniskrankenhaus von Ramleh verlegt werden mussten. Keiner der sechs hungerstreikenden Häftlinge habe bislang Zugang zu unabhängigen Ärzten erhalten.

Die zwei Gefangenen Tha'er Halahleh und Bilal Diab verweigern bereits seit dem 29. Februar 2012 aus Protest gegen ihre Verwaltungshaft die Nahrungsaufnahme. Ihre Gesundheit ist laut Physicians for Human Rights Israel inzwischen schwer angegriffen. Sie litten unter anderem an starkem Gewichtsverlust, Nervenschwäche, Dehydration und niedrigem Blutdruck. Abgesehen von einer Ausnahme, als am 9. April 2012 ein Mediziner von PHR die zwei Gefangenen aufsuchen konnte, blieben Tha'er Halahleh und Bilal Diab ohne Betreuung durch einen unabhängigen Arzt. Die Physicians for Human Rights Israel haben eindringlich an die israelischen Behörden appelliert, beide Gefangene in ein ziviles Krankenhaus zu verlegen, damit sie dort fachärztlich behandelt werden können.

Der Oberste Gerichtshof Israel hat die Haftentlastung der hungerstreikenden Palästinenser gestern abgelehnt.

Den Brief der deutschen Sektion an Außenminister Guido Westerwelle finden Sie unter:
www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/brief_westerwelle_hungerstreik_palaestina_2012.pdf

und im Schattenblick unter:
www.schattenblick.de → Infopool → Bürger und Gesellschaft → Meinungen
OFFENER BRIEF/024: Hungerstreik - Westerwelle soll sich für Ende der Haftbedingungen einsetzen (IPPNW)

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Quelle:
Pressemitteilung vom 8. Mai 2012
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2012