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MELDUNG/226: Lautstarke Kochtopf-Demo gegen hohe Mieten in Kreuzberg am 9. Juni 2012 (kotti & co)


Pressemitteilung von Kotti & Co zur Kochtopf-Demonstration am 9.6.2012

Demonstration am Kottbusser Tor

Lautstarke Kochtopf-Demo gegen hohe Mieten in Kreuzberg

Am Samstag um 16.00 Uhr startete die zweite "Lärmdemo" vom seit zwei Wochen bestehenden Protestcamp gegen die hohen Mieten am Kottbusser Tor.

Demonstationszug - Foto: © 2012 kotti & co

Foto: © 2012 kotti & co

Mit ca. 400 hat sich die Zahl der Teilnehmenden (stellenweise bis zu 500 Teilnehmer) gegenüber der letzten Demo am 1.6.2012 mehr als verdoppelt. Viele Anwohner und Anwohnerinnen, viele Kinder und viele ältere Anwohner kamen mit Kochtöpfen und Trillerpfeifen auf die Strasse.

Demonstranten mit Töpfen, Pfannen, Schellen und anderen Lärminstrumenten - Foto: © 2012 kotti & co

Foto: © 2012 kotti & co

Leider hatte die Berliner Polizei mit ihrer überzogenen Präsenz den friedlichen Charakter der Demonstration von vorneherein konterkariert. In voller Kampfmontur mit mehreren Einsatztrupps wurde die Demonstration von Anfang an begleitet. Kurz nach Beginn provozierte die Polizei eine Eskalation, als sie versuchte, zwei Demonstranten festzunehmen. Die Demonstration wartete darauf, dass die Polizei die beiden wieder frei lässt, während die Anmelder versuchten mit der Einsatzleitung der Polizei zu kommunizieren.

Polizisten im Einsatz - Foto: © 2012 kotti & co

Foto: © 2012 kotti & co

Die Polizei setzte gleichzeitig Pfefferspray ein und prügelte auf Demonstranten ein. Eine ältere Frau im Rollstuhl wurde von einem Polizeibeamten rassistisch beleidigt. Der einsatzleitende Beamte erklärte sich für nicht zuständig, so dass alle Versuche der Demonstrationsleitung, sowie des Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele und der Berliner mietenpolitischen Sprecherin der Grünen, Katrin Schmidberger, zu vermitteln, von rabiat auftretenden Einsatzpolizisten beiseite geschoben wurden. Eine der Mütter vom Kottbusser Tor, welche die Demonstration anführten, sagte: "Die wollen unseren Protest kaputt machen, aber wir lassen uns nicht provozieren. Es ist toll, dass so viele Nachbarn mitgekommen sind."

Demonstrationszug - Foto: © 2012 kotti & co

Foto: © 2012 kotti & co

Die Berliner Polizei hat eine friedliche Mieter-Demonstration massiv behindert und provoziert und sich darüber hinaus nicht an Absprachen im Vorfeld der Demo gehalten. Dieser unprofessionelle Polizeieinsatz versucht, die Aufmerksamkeit weg von unserem Anliegen, von unserem Kampf gegen Verdrängung zu lenken.

Demonstranten mit Kochtopf und Schildern 'We love Kotti' und 'Steigende Mieten stoppen' - Foto: © 2012 kotti & co

Foto: © 2012 kotti & co

Trotz dieser Provokationen ging die Demonstration mit Entschlossenheit weiter die geplante Route durch Kreuzberg. Trotz der Eskalation durch die Polizei gelang es, das Anliegen der Demonstration, den Skandal der Mietentwicklung in Berlin, an die Öffentlichkeit zu tragen. Sie erhielt sehr viel Zuspruch von den Anwohner/innen und Gewerbetreibenden. Eine Sprecherin der Initiative sagte dazu: "Ungeachtet der Polizeigewalt und der noch ausbleibenden Antworten seitens der Politik, setzen wir als Mietergemeinschaft Kotti & Co unseren Protest am Kottbusser Tor fort. Wir werden nicht eher gehen, bis die Mieten gesenkt werden. Bis dahin organisieren wir weiter rund um die Uhr unser Protest-Gecekondu"(*). Die Mieterinitiative ruft für den kommenden Samstag wieder zu einer Demonstration gegen hohe Mieten in Berlin auf.

(*) Gecekondu, türk.: über Nacht erbautes Haus.

Demonstranten mit Transparent 'Kreuzberg biziz. kaliyoruz! Wir sind Kreuzberg. Wir Beiben! Gegen steigende Mieten und Verdrängung am Kotti! & Co'

Foto: © 2012 kotti & co

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Quelle:
kotti & co - Die Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor
Pressemitteilung vom 10. Juni 2012
E-Mail: kottico@gmx.net
http://www.facebook.com: Kotti Undco
http://kottiundco.wordpress.com/


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2012