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MELDUNG/234: Fortsetzung des wöchentlichen Protestes gegen die Haftbedingungen der Palästinenser (EJJP)


Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost (EJJP Deutschland)
Presseerklärung Berlin vom 25. Juni 2012

Fortsetzung des wöchentlichen Protestes gegen die Haftbedingungen und die allgemeinen Lebensbedingungen der Palästinenser vor der israelischen Botschaft am Dienstag, den 26.06., dem internationalen Tag gegen Folter der Vereinten Nationen.

26.06.12, 16:00 bis 18:00 Uhr
Adresse: Auguste-Viktoria-Straße 74, 14193 Berlin



Am 14. Mai 2012 befanden sich ca. 2000 palästinensische Gefangene im Hungerstreik. Sie kämpften gegen die inhumanen und gesetzwidrigen Bedingungen ihrer Haft, u.a. gegen die Administrativhaft, wobei sie ohne Anklage oder Prozess für immer wieder verlängerte Fristen im Gefängnis gehalten werden, gegen die Isolationshaft, und dafür, daß sie Familienbesuch und adäquate medizinische Behandlung bekommen dürfen.

Am 14. Mai wurde ein Abkommen mit den israelischen Gefängnisbehörden getroffen, worauf die meisten Gefangenen wieder angefangen haben, Nahrung zu sich zu nehmen. Am 31. Mai starb Zuhair Lubada als Folge der Schaden, die seine Gesundheit durch den Streik erlitten hat. Einer der zwei, die weiter gehungert haben, war Mahmoud Sarsak, ein prominenter palästinensischer Fußballer, der als solcher viele internationale Unterstützung bekam. Als Folge des Versprechens, daß er am Ende seiner gegenwärtigen Administrativhaft am 10. Juli freigelassen wird, hat auch er am Montag wieder angefangen zu essen.

Am Donnerstag begab sich aber erneut Hassan Safadi in den Hungerstreik, der am 14. Mai nach 71 Tagen ebenfalls seinen Hungerstreik aufgegeben hatte. Er nahm nun seinen Hungerstreik wieder auf, weil das Versprechen, ihn aus der Administrativhaft zu befreien, nicht eingehalten wurde. Als 'Strafe' dafür ist er jetzt in Isolationshaft.

Dies läßt befürchten, daß Ähnliches öfters der Fall sein wird.

Der Mangel an Interesse seitens der internationalen Presse trägt dazu bei, daß Israel eine Carte Blanche dafür bekommt, aus eigenen Interessen Abkommen zu treffen, die es dann nicht einhält.

Deshalb stehen wir weiter wöchentlich vor der israelischen Botschaft in Berlin, um gegen die Haft- und gegen die allgemeinen Lebensbedingungen der Palästinenser zu protestieren. Diese Woche werden wir am Dienstag, dem 26. Juni zwischen 16.00 und 18.00 dort sein, um uns den Aktivitäten am internationalen Tag gegen Folter der Vereinten Nationen anzuschließen.

Bitte kommen Sie, um mit uns zu sprechen! Bitte berichten Sie über diese Umstände!

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Quelle:
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - EJJP Deutschland
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4, D-10405 Berlin
Telefax: +49 (0)30 396 21 47
E-Mail: mail@juedische-stimme.de
Internet: www.juedische-stimme.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2012