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MELDUNG/241: No Border Camp Köln/Düsseldorf - Auftaktaktion am 15.7.12 (No Border Camp)


No Border Camp Köln/Düsseldorf 2012 - Pressemitteilung vom 12. Juli 2012

+++ No Border Camp Köln/Düsseldorf startet am Samstag +++ Auftaktaktion am Sonntag, 15. Juli +++ Solidarität mit den Protesten in Würzburg, Bamberg, Aub, Berlin, Osnabrück und Düsseldorf +++



Zum Start des No Border Camps am kommenden Samstag werden in Köln/Poll am Rhein mehrere hundert Menschen erwartet. Die für Sonntag den 15.07.2012 geplante Auftaktaktion wird ganz im Zeichen der Solidarität mit dem Protest von Geflüchteten stehen, der sich zur Zeit rasant ausbreitet und nun auch das Rheinland erreicht hat.

Seit Dienstag, dem 10. Juli protestieren auch in Düsseldorf Geflüchtete mit einer Mahnwache am Rheinufer auf dem Johannes-Rau-Platz gegen die deutsche Asylpolitik. In Osnabrück besetzten ebenfalls am Dienstag Geflüchtete den Schlossgarten unter dem Motto: "Lieber im Zelt als im Lager!" Das No Border Camp solidarisiert sich mit den Forderungen und der Aktion der Flüchtlinge in Würzburg, Bamberg, Aub, Berlin, Osnabrück und Düsseldorf. Ort und Uhrzeit der Auftaktaktion werden kurz vorher über unsere Website bekannt gegeben.

Zum Hintergrund:
Mitte März begann eine Gruppe iranischer Flüchtlinge in Würzburg mit einem öffentlichen Protestcamp gegen Lagerunterbringung, Residenzpflicht, Abschiebung und für ein Bleiberecht. Mit kleineren Unterbrechungen sind sie seitdem im Hungerstreik. Nach zweieinhalb Monaten des öffentlichen Protestes haben einige Flüchtlinge sich in ihrem Würzburger Protestcamp die Lippen zugenäht mit der Begründung, dass "alles schon gesagt wurde".

Seit Ende Juni schließen sich nun bundesweit mehr und mehr Flüchtlinge der Aktion an. Seit dem 10. Juli gibt es nun eine Mahnwache in Düsseldorf sowie die Besetzung des Schlossgartens in Osnabrück.

Anna vom No Border Camp - Vorbereitungskreis dazu:

"Die Aktionsformen der Flüchtlinge sind so drastisch, weil ihre Lebensbedingungen in Deutschland noch viel zerstörerischer sind. Das deutsche Asylsystem selbst ist zerstörerisch und rassistisch: Bevor der Protest begann, hat sich der iranische Flüchtling Mohammad Rahsapar in Würzburg erhängt, weil er das Warten im Lager nicht mehr ertragen konnte. Und am 24. Juni hat ein junger afghanischer Flüchtling, Vahid Firouz, versucht, sich im niedersächsischen Landesaufnahmelager Bramsche-Hespe das Leben zu nehmen. Eben dieses Lager ist Ausgangspunkt für die Proteste in Osnabrück. In Deutschland werden Menschen seelisch zerstört, indem man sie in Lagern isoliert, wo sie oft über viele Jahr in Ungewissheit und ohne Chance auf ein 'normales' Leben in Würde und Selbstbestimmung ausharren müssen."

Martin von der Vorbereitungsgruppe ergänzt:

"Wir sind absolut solidarisch mit dem beeindruckenden Protest der Flüchtlinge und freuen uns, dass sich nun auch in anderen Städten Flüchtlinge angeschlossen haben. Genau diese Selbstorganisation möchten wir mit dem No Border Camp unterstützen, damit die Stimme der Geflüchteten unüberhörbar wird. Dafür hoffen wir auch auf eine starke Beteiligung von Flüchtlingen beim Camp."


Mehr Informationen zum Camp finden Sie unter:
http://noborder.antira.info/de/

Hintergrundartikel und ein Pressespiegel sind hinterlegt unter:
http://noborder.antira.info/de/press/

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Juli 2012
Pressegruppe des No Border Camps Köln/Düsseldorf 2012
E-Mail: media-nbc@riseup.net
Internet: http://noborder.antira.info/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2012