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MELDUNG/245: No Border Camp gegen Sammelabschiebungen und Antizigamismus (No Border Camp)


No Border Camp Köln/Düsseldorf 2012 - Pressemitteilung vom 18. Juli 2012

+++ No Border Camp gegen Sammelabschiebungen und Antizigamismus +++ Kundgebung am Düsseldorfer Flughafen am Mittwoch 14.00 - 17.00 Uhr +++ Protestaktion vor Ausländerbehörde in Köln Kalk am Donnerstag ab 9.30 Uhr +++



Nachdem am Sonntag die Auftaktaktion in Düsseldorf stattgefunden hat, zeigt das Camp die nächsten Tage Präsenz am Düsseldorfer Flughafen und in der Kölner Innenstadt.

Mit der Kundgebung am Düsseldorfer Flughafen, die für Mittwoch, den 18.07. zwischen 14.00 und 17.00 Uhr an Terminal B angemeldet ist, sollen Stimmen wie die von Ivana aus Köln (20) lauter werden. Ivana läuft seit dem Rückübernahmeabkommen 2009 ständig Gefahr, in den Kosovo abgeschoben zu werden und muss seit 20 Jahren alle 3 Monate hoffen, dass ihre Duldung beim Ausländeramt verlängert wird.

"Seit zwanzig Jahren muss ich mit den rassistischen Gesetzten wie Residenzpflicht, Duldung und der Bedrohung, jeden Tag unangekündigt und gewaltvoll abgeschoebn zu werden, leben. Aufgrund von strukturellem Rassismus werden uns Zugänge zu Bildung, Arbeit und Wohnungen verwehrt und dann wundert ihr euch, warum wir uns nicht integrieren wollen! Ihr lasst uns nicht Teil dieser Gesellschaft werden, sondern presst uns weiterhin in eure rassistischen, antiziganistischen Bilder, die ihr seit Jahrhunderten konstruiert und tradiert. Alltäglich bin ich damit konfrontiert, aufgrund meines äußeren Erscheiungsbildes rassistischen Kontrollen ausgesetzt zu werden und laufe immer Gefahr, ohne Grund aufs Revier mitgenommen zu werden. Als junger Mensch wird mir in diesem Land jede Perspektive genommen. In euren Augen bin ich nichts wert außer putzen zu gehen."

Vor Ort wird es eine Austellung von "Alle Bleiben" geben, die die Lebenssituation von Abgeschobenen in Bildern dokumentiert, verschiedene Theaterinszenierungen wie beispielsweise die "Asylmonologe" (16 Uhr) sowie ein offenes Mikrofon.


Am Donnerstag, den 19.07. ruft das Bündnis "Yag Bari", das Teil der Vorbereitungsgruppe des No Border Camps ist, zur Protestaktion vor der Ausländerbehörde in Köln Kalk auf. Los geht der Protestzug um 9:30 Uhr am Camp. Mit der Aktion sollen die Forderungen auf den sofortigen Stopp der Sammelabschiebungen vom Düsseldorfer Flughafen und das Nein zu den rassistischen Gesetzen der Residenzpflicht und Duldung transportiert werden, die von der "deutschen Täter_innengesellschaft" mitgetragen werden. Gefordert wird die Gewährung des Menschenrechts zu bleiben, sowie der Zugang zu Arbeit, Bildung, Wohnungsmarkt und Krankenversorgung für alle.
Das Bündnis "Yag Bari" ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Roma-Initiativen, die sich wehren gegen die diskriminierenden Stereotype, Vorurteile und Bilder, Abschiebungen und rassistischen Gesetzgebungen, mit denen Roma in Deutschland alltäglich konfrontiert sind.

Mehr Informationen zum Camp allgemein unter:
http://noborder.antira.info/de/
Mehr Informationen zu Antiziganismnus in der BRD und in der EU unter:
http://noborder.antira.info/de/press/#HGA

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Juli 2012
Pressegruppe des No Border Camps Köln/Düsseldorf 2012
E-Mail: media-nbc@riseup.net
Internet: http://noborder.antira.info/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2012