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MELDUNG/279: Friedenskongress 2012 "Stoppt den Krieg - Wege zum Frieden in Afghanistan" (IALANA)


IALANA
Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen
Für gewaltfreie Friedensgestaltung
Deutsche Sektion der International Association Of Lawyers Against Nuclear Arms
Pressemitteilung vom 25. September 2012

Neuartige Kooperation zwischen deutschen und internationalen Friedensgruppen und afghanischen zivilgesellschaftlichen Organisationen - großer Afghanistan Friedenskongress wird gemeinsam vorbereitet



Der Kongress "Stoppt den Krieg - Wege zum Frieden in Afghanistan", organisiert von der "Kooperation für den Frieden" und erstmals unterstützt von mehr als 20 afghanischen Organisationen, ist der Versuch, die Diskussion über die Zukunft Afghanistans gemeinsam zu führen, partnerschaftlich und solidarisch mit Afghaninnen und Afghanen.
"50% der Referierenden sind AfghanInnen, sie kommen direkt aus Afghanistan oder sind seit Jahren in Europa gesellschaftlich engagiert. Der Zuspruch von AfghanInnen zu der Konferenz ist groß. Die Konferenz wird in Dari übersetzt", so Philipp Ingenleuf vom Netzwerk Friedenskooperative auf der Pressekonferenz am 24.09.2012 in Bonn.

"Die offizielle Politik hat die Menschen, die Demokratie und die so oft beschworenen Frauenrechte in Afghanistan abgeschrieben, sie interessieren nicht einmal mehr als Propagandainstrument", so Reiner Braun, der Geschäftsführer der IALANA.

"Der NATO und auch der Bundesregierung geht es nur noch um einen gesichtswahrenden Teilabzug der Truppen und um die Sicherung des politischen Einflusses durch die Fortsetzung der Politik der Zusammenarbeit mit den Warlords und der korrupten Karsai Führungsschicht. Jede öffentliche Aufmerksamkeit, sowie eine Diskussion um die Lehren der gescheiterten Regierungspolitik, soll vermieden werden", so der deutsch-afghanische Rechtsanwalt und Vertreter der Opfer von Kundus Karim Popal.
"Klammheimlich wird die vielbeschworene neue NATO Strategie geändert", so Reiner Braun. "Das 'Partnering', die gemeinsame Ausbildung und der gemeinsame Kampfeinsatz, wird eingestellt, die Opfer unter den Soldaten könnten ja öffentliche Aufmerksamkeit hervorrufen. Die in Petersberg so stolz verkündete Strategie ist schon wieder Makulatur. Ausgebaut wird nur das völkerrechtswidrige target killing besonders durch den Drohneneinsatz".

"Die Lüge von der Verbesserung der Lage der Frauen in Afghanistan wird auf der Konferenz mit neuen Zahlen der UN erneut demaskiert werden. Die Gewalt gegen Frauen - insbesondere Vergewaltigungen - nehmen dramatisch zu", so die Moderatorinnen der Frauen AG der Konferenz Wahida Kabir und Kristine Karch. "Alternativen im täglichen Leben, die gegen NATO und Warlords durchgesetzt werden müssen, werden von den Frauen aus Afghanistan vorgestellt werden".

"Gemeinsames Handeln aller Afghaninnen und Afghanen über ideologische und historische Grenzen und Denkschablonen hinaus sind auf der Konferenz genauso gefragt wie die Erarbeitung von zivilen und entwicklungspolitischen Alternativen. Der Abzug aller NATO Truppen und nicht nur eine Reduzierung ist dazu erste Voraussetzung", so Karim Popal.
"Wir können auf bewährte Zusammenarbeit bauen: Auf den Friedensplan mit der Friedensjirga, auf die Unterstützung der Klagen der Opfer von Kundus. Erfahrungen aus der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit liegen vor. Zivile Konfliktbearbeitung war und ist zentral und essentiell, aber auch für diese gibt es im Zusammenhang mit "2014" neue Aufgabenstellungen, die gemeinsam diskutiert und erarbeitet werden sollten." Der Kongress ist auch eine Zukunftswerkstatt für Frieden und gegen Krieg", so Reiner Braun.

Der kulturelle Höhepunkt des Kongresses ist das Konzert mit Delagha Surud, einer der bekanntesten und beliebtesten Volkssänger Afghanistans.
Weitere Informationen sowie das Kongressprogramm in Deutsch, Englisch, Dari und Paschtu unter www.afghanistanprotest.de

Information zum Kongress:
Wann: 13./ 14. Oktober 2012
Wo: LVR-LandesMuseum Bonn
Sprachen: Deutsch, Englisch, Dari
Alle Infos: www.afghanistanprotest.de
Anmeldung/ Fragen: per Email an info@afghanistanprotest.de oder per Tel. unter 0228/ 692904

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. September 2012
IALANA Geschäftsstelle, Schützenstr. 6a , 10117 Berlin
Tel. (030) 20 65-48 57, Fax (030) 20 65-48 58
E-Mail: info@ialana.de
Internet: www.ialana.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2012