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MELDUNG/315: Survival geht gerichtlich gegen Versteigerung heiliger Hopi-Objekte vor (Survival)


"Survival International" - Deutsche Sektion - 9. April 2013

Survival geht gerichtlich gegen Versteigerung heiliger Hopi-Objekte vor



Im Namen von Survival International haben Anwälte heute vor Gericht einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung eingereicht, um den Verkauf heiliger Objekte der Hopi zu stoppen, der für Freitag in einem Pariser Auktionshaus geplant ist.

Die Hopi aus Arizona (USA) haben sich zuvor schriftlich an das Auktionshaus Neret-Minet Tessier & Sarrou gewandt und um die Absage der Auktion gebeten. Sie argumentierten, dass die Objekte Teil des kulturellen Erbes ihres Volkes sind und dass ihre öffentliche Darstellung und ihr Verkauf ein gravierender Affront sind. Doch das Auktionshaus scheint weiterhin entschlossen, mit dem Verkauf wie geplant fortzufahren.

Der Anwalt Pierre Servan-Schreiber der Kanzlei Skadden, Arps hat heute von einem Pariser Richter die Genehmigung bekommen, das Auktionshaus am 11. April vor Gericht zu laden. Dort soll Survivals Antrag zur Suspendierung der Versteigerung - bis eine angemessene Bewertung der Rechtmäßigkeit der Sammlung und ihres Verkaufes vorgenommen werden kann - dargelegt werden.

Die Hopi haben ihre "vehemente Ablehnung" der Auktion erklärt und die unverzügliche Rückgabe der Objekte gefordert.

"Das Volk der Hopi muss seine kulturellen Vorstellungen, die wir für Jahrhunderte genutzt haben und noch heute nutzen, schützen", erklärte LeRoy N. Shingoitewa, der Vorsitzende des Hopi-Rates. "Wir glauben, dass diese heiligen Objekte von den Hopi geraubt wurden und dass sie ihren eigentlichen Beschützern und Bewachern, den Kachina-Anführern, in ihren jeweiligen Hopi-Dörfern zurückgegeben werden müssen."

Leigh Kuwanwisiwma, Direktor des Hopi Cultural Preservation Office, sagte: "Allein die Tatsache, dass ein Preisschild an diese kulturell bedeutenden und religiösen Objekte geheftet wurde, ist jenseits von empörend. Sie haben keinen Marktwert. Punkt."

Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute: "Es sollte dem Auktionshaus klar sein, dass der Verkauf dieser Objekte den Hopi erhebliche Kränkung und Trauer zufügen würde. Für die Hopi gehören diese Objekte nicht in ein Museum, sondern sie sind Teile ihrer lebendigen und aufstrebenden Kultur, die mit Respekt behandelt werden sollten. Die Versteigerer sollten nochmals in sich gehen und die Auktion absagen."


Survival International setzt sich weltweit für die Rechte indigener Völker ein und pflegt Kontakte zu Hunderten indigenen Gemeinden und Organisationen. Survival ist Träger des Alternativen Nobelpreises.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 9. April 2013
Survival Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2013