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MELDUNG/346: Rentner kämpft mit Roadshow gegen steigende Militärausgaben (forumZFD)


Pressemitteilung des Forum Ziviler Friedensdienst e. V. - 19. August 2013

Der Euro Hawk den Vogel zeigen

Rentner kämpft mit Roadshow gegen steigende Militärausgaben



Köln/Düsseldorf, 19. August 2013 - Der 600-Millionen-Euro-Skandal um die flügellahme Drohne Euro Hawk zeigt einmal mehr: Für fragliche Militärprojekte hat die Bundesregierung immer ein paar Hundert Millionen übrig. Wenn es aber um Investitionen in den Frieden geht, sitzen die Spendierhosen plötzlich nicht mehr so locker. Rentner Jochen Petzschmann (72) findet: So geht es nicht weiter. Er will die Menschen in Deutschland überzeugen, dass endlich Schluss sein muss mit ständig wachsenden Militärausgaben.

Am 24. Juni startete er seine große Deutschlandtour. Er fährt einmal quer durchs Land und macht in über 20 Städten von Überlingen bis Berlin Station. Das Gefährt: Sein Wohnwagen, mit Hilfe eines Graffitikünstlers umgerüstet zum Friedensmobil, samt Infostand und Sonnenschutz. Nachdem Petzschmann am 5. Juli die erste Hälfte seiner Tour und insgesamt über 2.200 Kilometer zurückgelegt hat, geht es nun am 19. August wieder los, diesmal in Düsseldorf.

Mit seiner Roadshow unterstützt der Rentner die Kampagne "20 Millionen Euro mehr vom Militär!" des Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD). Unter diesem Motto macht der Kölner Verein Druck auf die Politik, mehr Geld für zivile Konfliktbearbeitung aufzubringen. Zur Bundestagswahl 2013 fordert das forumZFD die neue Bundesregierung und den Deutschen Bundestag auf, drei Jahre lang je 20 Millionen Euro mehr für den Zivilen Friedensdienst bereitzustellen. Petzschmanns Tour endet am 30. August, zum Anti-Kriegstag, in Berlin.

Jochen Petzschmann: "Wir wollen 20 Millionen Euro mehr für Zivilen Friedensdienst!"

Auf seiner Fahrt wirbt Petzschmann für den Ausbau des Zivilen Friedensdienstes und sammelte bereits über 500 Unterschriften: "Jeder ist für den Frieden, aber wir haben mit dem Zivilen Friedensdienst eine ganz konkrete Alternative zu Krieg und Gewalt!", sagt Petzschmann. "Auf meiner Tour bin ich inzwischen schon mit den unterschiedlichsten Menschen in Gespräch gekommen. Alle ärgern sich, dass Krieg in Deutschland scheinbar automatisch finanziert wird, wir aber um Unterstützung für die Friedensarbeit betteln müssen."

20 Millionen Euro - 200 Friedensfachkräfte oder 250 Eurofighter-Flugstunden?

Seit 2011 fordert das forumZFD mit der Kampagne "20 Millionen mehr vom Militär!" mehr Geld für den Zivilen Friedensdienst. Denn zivile Friedensfachkräfte können Konflikte entschärfen, bevor sie zu Gewalt und Krieg führen, während militärische Einsätze meist zu spät kommen und enorm teuer sind. Doch obwohl die meisten Deutschen Kriegseinsätze ablehnen, investiert die Bundesregierung weiter in Militärinterventionen: Seit 1999 sind die deutschen Militärausgaben um etwa 40 Prozent gestiegen. Mit 20 Millionen Euro können weitere 200 Friedensfachkräfte dabei helfen, Krieg und Gewalt frühzeitig zu stoppen. 20 Millionen Euro - das sind 250 Flugstunden eines Eurofighters, sieben Tage Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr oder gerade mal 0,06 Prozent des deutschen Verteidigungsetats.

Wer die Kampagne unterstützen möchte, kann auf www.20millionen-mehr-vom-militaer.de online unterzeichnen.


Das Forum Ziviler Friedensdienst e. V. wurde 1996 von Friedens- und Menschenrechtsgruppen als überparteilicher und überkonfessioneller Verein gegründet. Auftrag des forumZFD ist es, sich für die Verwirklichung der Idee eines Zivilen Friedensdienstes einzusetzen und einen Vorrang ziviler Mittel in der Konfliktbearbeitung durchzusetzen. Inzwischen gehört der Zivile Friedensdienst zu den wichtigsten Programmen der Friedens- und Entwicklungspolitik. Das forumZFD ist Träger des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises und des Göttinger Friedenspreises. Es ist Mitglied der Initiative "Transparente Zivilgesellschaft" und finanziert sich über Zuschüsse, Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. August 2013
Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Am Kölner Brett 8, 50825 Köln
Telefon: 0221 91 27 32 - 0, Fax: 0221 91 27 32 - 99
E-Mail: kontakt@forumZFD.de
Internet: www.forumZFD.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. August 2013