Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → FAKTEN

MELDUNG/396: Weltgemeinschaft diskutiert humanitäre Folgen von Atomwaffen (IPPNW)


IPPNW-Pressemitteilung vom 6. Februar 2014
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Weltgemeinschaft diskutiert humanitäre Folgen von Atomwaffen

IPPNW und ICAN bei Konferenz in Mexiko



Am 13./14. Februar treffen sich mehr als 120 Staaten gemeinsam mit UN-Organisationen und der Zivilgesellschaft in Nayarit (Mexiko) zur zweiten Konferenz über die humanitären Folgen von Atomwaffen. Als Vertreter der Zivilgesellschaft nehmen aus Deutschland Dr. med. Lars Pohlmeier von den Internationalen Ärzten für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Xanthe Hall, Abrüstungsreferentin der IPPNW sowie Martin Hinrichs von der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) teil.

Ziel der Konferenz ist es, Regierungsvertretern den fachlichen Austausch über die humanitären Folgen des Einsatzes von Atomwaffen zu ermöglichen. Bei der vorhergehenden Konferenz im März 2013 in Oslo wurde von den 128 teilnehmenden Staaten und dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes festgestellt, dass kein Staat oder internationales Organ in der Lage sei, adäquate humanitäre Hilfe nach einem Atomwaffeneinsatz zu leisten. Höchstes Gebot sei die Verhinderung eines Einsatzes von Atomwaffen.

Die humanitären Folgen von Atomwaffen sind in den letzten zwei Jahren ins Zentrum der Diskussion über nukleare Abrüstung gerückt. Bei der UNO-Generalversammlung im Oktober hatten zuletzt 124 Staaten gefordert, dass Atomwaffen aufgrund dieser Konsequenzen "nie wieder und unter keinen Umständen mehr eingesetzt" werden sollen. Deutschland verweigerte seine Unterschrift.

Die "Internationale Kampagne gegen Atomwaffen" (ICAN), die Ärzteorganisation IPPNW, das Internationale Rote Kreuz und eine wachsende Zahl von Staaten bezweifeln die Vereinbarkeit von Atomwaffen mit dem humanitären Völkerrecht. Auf dieser Grundlage fordern ICAN und IPPNW ein generelles Verbot von Atomwaffen. Xanthe Hall (IPPNW) fordert: "Auch die deutsche Regierung muss aus den horrenden Folgen und dem fortwährenden Risiko einer Nukleardetonation Konsequenzen ziehen und sich für Verhandlungen über ein Verbot von Atomwaffen einsetzen."

Weltweit existieren immer noch über 17.000 Atomwaffen, viele von ihnen binnen Minuten einsetzbar. Dennoch gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse über die humanitäre Katastrophe, die jeder Einsatz von Atomwaffen verursachen würde. Dabei würde eine solche Katastrophe auch jene Staaten schädigen, die selbst nicht im Besitz von Atomwaffen sind.

Mehr Informationen zur Konferenz auf der Website des mexikanischen Außenministeriums:
http://www.sre.gob.mx/en/index.php/humanimpact-nayarit-2014

Und auf der Seite von ICAN unter: www.goodbyenuk.es

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 6. Februar 2014
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2014