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MELDUNG/455: Deutschlandtour gegen Militarisierung der Außenpolitik (forumZFD)


Pressemitteilung des Forum Ziviler Friedensdienst e. V. - 25. August 2014

Friedenspolitik statt Waffenlieferungen und Militäreinsätze

Ein Paar protestiert mit Deutschlandtour gegen Militarisierung der Außenpolitik



Köln, 25.08.2014. Am heutigen Montag brechen Mareike Wingerath und Jochen Petzschmann in Köln zur letzten Etappe ihrer Deutschlandtour in Richtung Berlin auf. Mit seinem Friedensmobil ist das Paar seit dem 16. Juni unterwegs und besucht 20 Städte, um über die Aktion "Friedensband" des Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) zu informieren und 10.000 Unterschriften für einen 'Appell für mehr Friedenspolitik statt Militäreinsätze' zu sammeln.

Die Idee zu der Tour hatten Wingerath und Petzschmann nachdem Bundespräsident Gauck sowie die Minister Steinmeier und von der Leyen Ende Januar bei der Münchner Sicherheitskonferenz zu mehr auch militärischem Engagement Deutschlands in der Welt aufgerufen hatten. "Diese Reden haben uns sehr aufgeregt. Uns war klar, dass wir mit unserem Protest auf die Straße müssen. Wir wollen mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber diskutieren, dass es zivile Alternativen gibt, in der Welt Verantwortung zu übernehmen.", erklärt Mareike Wingerath.

Wingerath und Petzschmann wollen die Menschen auf der Straße überzeugen, dass Waffenlieferungen und Militäreinsätze der falsche Weg sind und dass es Zeit ist für mehr Investitionen in zivile Methoden der Konfliktbearbeitung. Zum Beispiel wurde in den Jahren 1999 bis 2013 mehr als 100 Mal so viel für Auslandseinsätze der Bundeswehr (32,5 Mrd. Euro) ausgegeben wie für den Zivilen Friedensdienst (0,25 Mrd. Euro).

Eine Mehrheit der Deutschen teilt jüngsten Umfragen zufolge die Meinung des Paares. Sie lehnen mehr Militäreinsätze und Waffenlieferungen in Krisengebiete ab. Im Rahmen ihrer Deutschlandtour haben Mareike Wingerath und Jochen Petzschmann mit sehr vielen Menschen darüber diskutiert. Über ihre Erfahrungen schreiben sie im Online-Tagebuch unter: www.bevor-es-zu-spät-ist.de/friedensmobil

Unterwegs sind sie mit einem bunt bemalten Wohnwagen, den Petzschmann mit Hilfe eines Graffitikünstlers zum Friedensmobil umgestaltet hat. Die Tour endet am 6. September in Berlin. Dort werden Petzschmann und Wingerath mit vielen weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern ein Friedensband mit allen unterzeichneten Postkarten vom bekanntesten deutschen Denkmal militaristischer Politik, der Berliner Siegessäule, zum Machtzentrum der Bundesrepublik, dem Kanzleramt, spannen.

Aktion Friedensband - Deutsche Politik muss Krieg und Gewalt verhindern, bevor es zu spät ist!

Die Aktion ist ein kritischer Beitrag zu der von Bundespräsident Joachim Gauck angestoßenen Debatte zur wachsenden Verantwortung Deutschlands in der Welt. Das forumZFD fordert dazu in dem Appell zur Aktion: "Im Jahr 2014 muss eine öffentliche Debatte über Deutschlands internationale Verantwortung die Lehre aus den Weltkriegen in den Mittelpunkt stellen: Deutsche Politik muss Krieg und Gewalt verhindern, bevor es zu spät ist!".

Die Tour endet am 6. September mit der Abschlusskundgebung in Berlin. Dort werden die beiden Friedensleute mit vielen weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern das bekannteste Denkmal militaristischer Politik, die Berliner Siegessäule, über ein "Friedensband" aus allen unterzeichneten Protestkarten mit dem Machtzentrum der Bundesrepublik, dem Kanzleramt, verbinden.


Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Das Forum Ziviler Friedensdienst e. V. wurde 1996 von Friedens- und Menschenrechtsgruppen als überparteilicher und überkonfessioneller Verein gegründet. Auftrag des forumZFD ist es, sich für die Verwirklichung der Idee eines Zivilen Friedensdienstes einzusetzen und einen Vorrang ziviler Mittel in der Konfliktbearbeitung durchzusetzen. Inzwischen gehört der Zivile Friedensdienst zu den wichtigsten Programmen der Friedens- und Entwicklungspolitik. Friedensfachkräfte des forumZFD sind in Projekten im westlichen Balkan, in Nahost, auf den Philippinen und in Deutschland tätig. In seiner Akademie für Konflikttransformation bildet das forumZFD Friedensfachkräfte aus, die weltweit in der Gewaltprävention und der Friedensförderung eingesetzt werden. Das forumZFD ist Träger des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises und des Göttinger Friedenspreises. Es ist Mitglied der Initiative "Transparente Zivilgesellschaft" und finanziert sich über Zuschüsse, Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. August 2014
Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Am Kölner Brett 8, 50825 Köln
Telefon: 0221 91 27 32 - 0, Fax: 0221 91 27 32 - 99
E-Mail: kontakt@forumZFD.de
Internet: www.forumZFD.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. August 2014