Schattenblick → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → FAKTEN


MELDUNG/625: CODEPINK-Deutschland-Tour wirft Schlaglicht auf Deutschlands Beteiligung an den US-Drohnen-Tötungen (CODEPINK)


CODEPINK - Pressemitteilung vom 5. April 2016

CODEPINK-Deutschland-Tour wirft Schlaglicht auf Deutschlands Beteiligung an den US-Drohnen-Tötungen

Sieben US-Aktivistinnen in sieben deutschen Städten im April 2016


(05.04.2016, Washington, DC & Berlin) Sieben Vertreterinnen der mehrmals ausgezeichneten US-Friedensorganisation CODEPINK werden im April auf Vortragsreise in Deutschland sein. Hauptziel der Reise ist, mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die deutsche Beteiligung an den tödlichen US-amerikanischen Drohnenangriffen herzustellen.

Die Gruppe wird auch den Fliegerhorst Büchel besuchen, wo die US-Regierung die noch verbliebenen US-Atomwaffen modernisieren will.

Vor einem Jahr enthüllten deutsche und amerikanische Journalisten Dokumente, aus denen hervorgeht, dass die US-Luftwaffenbasis Ramstein praktisch an jedem US-amerikanischen Drohnenangriff beteiligt ist. In Ramstein befindet sich die größte US-amerikanische Militärbasis außerhalb der USA und das Hauptquartier der US-Luftwaffe in Europa (USAFE). Der Spiegel schrieb damals (Rückübersetzung aus dem Englischen): Selbst wenn die Piloten in Luftwaffenstandorten in Nevada, Arizona oder Missouri sitzen und selbst wenn die Ziele sich am Horn von Afrika oder auf der arabischen Halbinsel befinden, sind die USAFE-Hauptquartiere in Ramstein fast immer beteiligt. Ein Glasfaserkabel verbindet die US-Luftwaffenbasis Ramstein mit der Luftwaffenbasis Creech in Nevada. Creech ist die wichtigste US-Militärbasis für Drohnenkriegsführung.

Fünf der sieben CODEPINK-Delegierten waren letzte Woche an Protesten und Blockaden der Creech-Airbase beteiligt. Nach Ansicht von CODEPINK ist der illegale Drohnenkrieg der USA eine wichtige Ursache des weltweit eskalierenden Terrorismus und der massenhaften Flucht von Menschen aus ihrer Heimat.

CODEPINK ist eine von Frauen initiierte basisdemokratische Bewegung für Frieden und soziale Gerechtigkeit, die am 2. Oktober 2002, dem Geburtstag Mahatma Gandhis, in den USA gegründet wurde. Kreative Kampagnen und das Bekenntnis zur Gewaltfreiheit kennzeichnen die Arbeit von CODEPINK. Ernste Themen werden oftmals mit Humor angepackt. Die Arbeitsmethoden sind vielfältig. So gibt es eine eine breite Lobbyarbeit beim US-Kongress, spektakuläre Medienauftritte und friedliche Aktionen des zivilen Ungehorsams. Der Name CODEPINK ist eine Anspielung auf das Farbcodesystem, das von der Bush-Regierung nach dem 11.09.2001 in den USA im Krieg gegen den Terror eingeführt wurde, womit die Bürger*innen durch die Department of Homeland Security (Ministerium für Innere Sicherheit) über den Grad der jeweiligen Terror-Gefahr im Land und das nötige Verhalten informiert werden sollte.

Die außergewöhnliche Friedensgruppe hat schon mehrere Auszeichnungen verliehen bekommen, darunter den Aachener Friedenspreis im Jahr 2014. Bei dem Besuch 2016 in Deutschland wird die Gruppe noch eine Ehrung bekommen. Der Stadtrat Bayreuth hat am 24. Februar 2016 den Toleranz-Preis nochmals bestätigt. Die feierliche Preisverleihung der Stadt Bayreuth findet am 15. April 2016 statt.


CODEPINK-Vortragsreihe über die deutsche Beteiligung an den tödlichen US-amerikanischen Drohnenangriffen

Wann: 7. - 19. April 2016

Wer:

  • Toby Blom, CODEPINK-Organisatorin in San Francisco
  • Barbara Briggs-Letson, friedensaktivistische Großmutter, pensionierte Krankenschwester und Hebamme
  • Leslie Harris, CODEPINK-Koordinatorin Großraum Dallas und Veteranen für den Frieden Kreisverband 106
  • Martha Hubert, CODEPINK-Aktivistin in San Francisco
  • Josie Lenwell, Antikriegs-Aktivistin
  • Elsa Rassbach, Mitbegründerin der deutschen Anti-Drohnen-Kampagne
  • Col. Ann Wright, pensionierte US-Diplomatin und Colonel der Armee

Wo: Köln, Büchel an der Eifel, Leipzig, Berlin, Bayreuth, Kaiserslautern, Stuttgart, München.


Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Biografien der Teilnehmerinnen sind hier zu lesen (Englisch, Deutsch):
www.codepink-in-germany.org

Weitere Informationen über CODEPINK:
http://www.codepink.org


Die englischsprachige Originalfassung der Pressemitteilung ist hier zu lesen:
http://www.codepink.org/codepink_german_tour_will_spotlight_german_role_in_u_s_drone_killings

*

Quelle:
CODEPINK - Pressemitteilung vom 5. April 2016
E-Mail: codepink.in.germany@gmail.com
http://codepink-in-germany.org, http://www.codepink.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. April 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang