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MELDUNG/686: Internationaler Weltkongress "Disarm! For a Climate of Peace" mit 800 TeilnehmerInnen (IPB)


International Peace Bureau - Pressemitteilung vom 1. Oktober 2016

Internationaler Weltkongress "Disarm! For a Climate of Peace" mit 800 TeilnehmerInnen

Abrüstung und Umverteilung statt Krieg

Logo des Kongresses: Die Weltkugel (Aufnahme aus dem All) wird von den Händen eines schwarzen Erwachsenen und eines weißen Kindes gehalten - © IPB

© IPB

Berlin, 1. Oktober 2016 "Abrüsten - für ein Klima des Friedens" - unter diesem Motto diskutierten an diesem Wochenende über 800 TeilnehmerInnen und 200 ReferentInnen aus 80 Ländern auf dem größten internationalen Friedenskongress dieses Jahres. Das Internationale Friedensbüro (IPB) lud Prominente aus der ganzen Welt nach Berlin, darunter die jemenitische Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman, den Außenminister von Kasachstan, den ehemaligen UNESCO Generalsekretär Frederico de Mayor, die Ökonomen Samir Amin und James Galbraith und aus Deutschland u. a. Ernst Ulrich von Weizäcker, Co-Präsident des Club of Rome, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und ver.di-Chef Frank Bzirske.

In einer Zeit weltweiter Aufrüstung, Modernisierung von Waffen, Krieg und Konfrontation setzte der Friedenskongress ein Aufbruchssignal für globale Abrüstung und Umverteilung der finanziellen Ressourcen zugunsten der globalen Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht. "Jährlich werden 1,7 Milliarden Dollar für Rüstung ausgegeben während fast eine Milliarde Menschen hungern; trotz weltweiter Armut, dramatischen Konsequenzen von Klimaveränderungen und fehlenden Zugängen zu Wasser und sanitären Einrichtungen", kritisierten die Präsidenten des Internationalen Friedensbüros Reiner Braun und Ingeborg Breines.

Die KongressteilnehmerInnen thematisierten das Versagen der politischen Eliten, die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Es ging aber auch um Alternativen und die Transformation hin zu einer Welt des Friedens und der Gerechtigkeit. Die Themen reichten von zivilem Widerstand über zivile Konfliktbewältigung bis hin zu einer Sprache des Friedens und einem Friedensjournalismus. ReferentInnen aus Nordirland und Kolumbien erzählten von den Friedensverhandlungen in ihren Ländern.

"Wir müssen die Parlamente überzeugen, sich für Abrüstung einzusetzen. Dafür ist öffentlicher Druck nötig. Wir als engagierte Politiker müssen den Menschen erklären, vor welcher Wahl sie stehen. Denn es ist ihr Geld, das für Waffen ausgegeben wird. Und wir müssen die Debatte anstoßen, ob uns nukleare Waffen tatsächlich mehr Sicherheit bringen - oder nicht doch weniger", erklärte Saber Chowdhury, Präsident der Interparlamentarischen Union, bei der Kongresseröffnung.

"Wir müssen uns stärker bewusst machen, dass wir eine einzige Menschheitsfamilie sind. Es gibt keine politischen und sozialen Grenzen und Barrieren, die uns erlauben, uns zu isolieren, und aus ebendiesem Grund auch keinen Raum für die Globalisierung der Gleichgültigkeit", zitierte Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius, Papst Franziskus in seinem Grußwort.

Zur Eröffnung der internationalen Abrüstungskonferenz enthüllten Künstler eine dreidimensionale Street Art vor dem deutschen Bundestag: Sie zeigt eine Atomrakete beim Abschuss. Die Aktion machte auf die weiterhin vorherrschende Bedrohung durch 15.000 Atomwaffen aufmerksam, von denen 1.800 in Minuten einsatzbereit sind.

Weitere Informationen über den Kongress sowie eine Dokumentation der Vorträge finden Sie unter:
www.ipb2016.berlin.

Der Kongress wird am Sonntag mit der Veröffentlichung eines "Action Plans" des internationalen Friedensbüros enden.

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Quelle:
IPB World Congress Office
c/o INES
Marienstrasse 19/20, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 20 65 48 57, Fax: +49 (0)30 20 65 48 58
Internet: www.ipb2016.berlin


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Oktober 2016

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