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MELDUNG/689: Weltkongress vereinbart mehr Aktionen weltweit (IPB)


IPB World Congress 2016 "Disarm! For a Climate of Peace"
Pressemitteilung vom 2. Oktober 2016

Weltkongress vereinbart mehr Aktionen weltweit


Der IPB Kongress ist das größte Friedenstreffen des Jahres 2016. Über 1000 Gäste aus 80 verschiedenen Ländern nahmen daran teil. Dies ist ein eindrucksvolles Zeichen, welches vor allem das Streben nach weltweitem Frieden widerspiegelt. Die Hörsäle der Technischen Universität Berlin sind voll, die Stimmung hervorragend.

Der gestrige Tag fing an mit einer Plenarrunde, für die unsere Rederinnen und Redner ergreifende Worte vorbereitet hatten. Unter anderem sprach ver.di Vorsitzende Frank Bsirske über Frieden durch Arbeit und soziale Entwicklung, der Außenminister von Kasachstan Erlan Idrisov und Jayantha Dhanapala von Pugwash mahnten die Dringlichkeit der Atomwaffenabschaffung an. Aude Fleurant, Direktorin von SIPRI in Schweden, machte auf die weltweiten Militärausgaben aufmerksam; allein im Jahr 2015 wurden weltweit rund 1,8 Billionen Dollar dafür ausgegeben. Und Federico Mayor-Zaragoza, ehemaliger Generaldirektor der UNESCO, sprach über die Notwendigkeit der Abrüstung für Entwicklung und wie wir die Welt transferieren können - von einer Kultur des Krieges und der Gewalt zu einer Kultur des Friedens. Wie schaffen wir es, unsere vollkommen überrüsteten Staaten - und das sind insbesondere die Staaten der westlichen Welt - abzurüsten und endlich Frieden zu schaffen in der Welt? Dies wird auch in den Panels und in den vielzähligen Workshops erarbeitet. Die Diskussionen der Teilnehmenden sind intensiv und erfolgversprechend. Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Youth Gatherings sind begeistert mit dabei. Und besonders während des ergreifenden Living Peace Sign auf dem Vorplatz des TU Hauptgebäudes gestern Abend, organisiert von unserem Medienpartner Pressenza, wurde deutlich, warum alle hier sind: Die Teilnehmenden des IPB Kongresses wollen die Welt abrüsten für ein Klima des Friedens.

Die langfristige Vision der Teilnehmenden ist eine Welt ohne Krieg. Dazu gehört ein Ende der krassen Ungleichheit und Ungerechtigkeit auf der Welt und dazu gehört die Einhaltung des Versprechens, welches alle Staaten in der Allgemeinen Menschenrechtserklärung gegeben haben. Vor allem träumen sie von einer Weltgemeinschaft, die mit ihren Ressourcen verantwortlich umgeht, sodass auch die nächsten Generationen noch etwas davon haben. All das zusammen ist die Vision der Teilnehmenden von einem Klima des Friedens; und um diese Vision zu realisieren, erfordert es harte Arbeit. Bei den bevorstehenden Herausforderungen müssen wir für unsere Werte stehen und effektive Strategien entwickeln, wie wir diesen Herausforderungen begegnen. Heute veröffentlicht das Internationale Friedensbüro eine Action Agenda. Diese soll als Leitfaden gelten, welcher die IPB Gemeinschaft in den folgenden Jahren leiten wird. Die IPB Action Agenda zeigt die Herausforderungen auf und gibt Vorschläge für Ansätze und Strategien sowie für Maßnahmen und Forderungen, insbesondere zu Militärausgaben und zur Abrüstung. Das alles kann nicht ohne eine starke Zivilgesellschaft erreicht werden, ganz besonders nicht ohne eine wieder auferlebte, kooperierende und effektive Friedensbewegung. Über das letzte Jahrhundert hat die Zivilgesellschaft außergewöhnliche Veränderungen zu Stande gebracht. Wir haben Kriege beendet, Waffen abgeschafft, neue Institutionen gegründet, Mentalitäten transformiert. Das können und müssen wir wieder schaffen. In den nächsten Jahren wird das Internationale Friedensbüro die Maßnahmen ergreifen, die für diese Veränderungen notwendig sind.


Die Action Agenda des Internationalen Friedensbüro (auf Englisch) ist zu finden unter:
https://www.ipb2016.berlin/action-agenda-of-the-international-peace-bureau-october-2016/

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Quelle:
IPB World Congress Office
c/o INES
Marienstrasse 19/20, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 20 65 48 57, Fax: +49 (0)30 20 65 48 58
Internet: www.ipb2016.berlin


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Oktober 2016

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