Lebenslaute - Presseinformation
Truppenübungsplatz Collbitz-Letzlinger Heide, 3. Oktober 2017, 23:00 Uhr
"Keine Wiedervereinigung mit dem Krieg - Friedensmusik in der Kriegs- Übungsstadt"
Von 2-15 Uhr war die Rheinmetall Kriegs-Übungs- und Aufstandbekämpfungsstadt für die NATO-Truppen durch 17 Musikerinnen und Musiker von Lebenslaute sowie Aktivistinnen und Aktivisten der Bürgerinitiative Offene Heide besetzt. Von 11-15 Uhr führte Lebenslaute vor dem "Regierungsgebäude" von Schnöggersburg Chor- und Instrumentalmusik auf - von Johann Sebastian Bach bis Kurt Weill. Es erklangen Lieder gegen den Krieg aus verschiedenen Epochen und Ländern. Hiermit wollen die Gruppen am Tag der Deutschen Einheit auf die direkte Kriegsvorbereitung aufmerksam machen, die, so Malte Fröhlich von der Offenen Heide "eine ganz neue Dimension hier erreicht und sich zunehmend einer demokratischen Kontrolle entzieht". Die Schwarz-Rot-Grüne Regierung in Sachsen-Anhalt bebaut etwa 6,5 qkm in Schnöggersburg im Auftrag eines Konsortiums von Bund, Bundeswehr und Rheinmetall.
Nach Fertigstellung in 3 Jahren soll Rheinmetall die Stadt an die NATO-Truppen (und andere Kampfverbände) vermieten, die dort Aufstandbekämpfung und Krieg in Städten üben können sollen.
Die Konzertaktion stand im Gegensatz zum Volksfest der Bundeswehr, auf dem die Übungen und Einsätze als Abenteuerspiele verharmlost wurden. Die Gruppe wurde von der Polizei von der Baustelle begleitet.
Seit 1986 kommen MusikerInnen und UnterstützerInnen aus ganz Deutschland
einmal im Jahr zusammen und führen klassische Musik als Aktionen zivilen
Ungehorsams auf. Konzertaktionen führten das Netzwerk Lebenslaute zur US
Kommandozentrale AFRICOM in Stuttgart, wo aus u.a. Drohnenziele definiert
werden, in den Braunkohletagebau Hambach (2015), auf die Baustelle des
Atommüll-Endlagers bei Gorleben (2009) oder zum Bundesinnenministerium
(2012), um für die Rechte von Geflüchteten einzutreten.
Bereits in 2010 hat Lebenslaute nicht unweit der Baustelle Schnöggersburg
ein Aktionskonzert mit 80 MusikerInnen aufgeführt. Die Intensivierung der
Vorbereitung von Kriegseinsätzen durch die Bundeswehr hat uns motiviert
erneut aktiv zu werden. Die diesjährige Aktion findet ebenfalls mit
Unterstützung der BI Offene Heide statt. Die BI setzt sich bereits
langjährig für die Schließung des GÜZ Altmark ein.
Für sein Engagement für Frieden und Menschenrechte erhielt Lebenslaute 2014
den Aachener Friedenspreis.
Weitere Informationen:
www.lebenslaute.net, www.offeneheide.de
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Quelle:
Lebenslaute
E-Mail: presse@lebenslaute.net
Internet: www.lebenslaute.net
veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2017
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