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MELDUNG/1030: #WannWennNichtJetzt geht weiter in Thüringen (#WannWennNichtJetzt)


#WannWennNichtJetzt - Pressemmitteilung vom 9. September 2019

#WannWennNichtJetzt - Tour in Sachsen und Brandenburg beendet in Thüringen steht ein vielfältiges Programm mit #WannWennNichtJetzt an


Am vergangenen Wochenende hat in Grimma der letzte Tourstopp der #WannWennNichtJetzt-Tour in Sachsen mit vielen Besucher*innen stattgefunden. Über das Wochenende verteilt fanden sich viele hundert Menschen beim Crossover-Festival im Dorf der Jugend in Grimma zusammen, um sich für eine lebendige Jugend- und Gegenkultur auf dem Land einzusetzen. Nachdem am Wahlsonntag die rechtskonservativen und völkisch-nationalistischen Kräfte mit vielen Sitzen in die Landtage in Sachsen und Brandenburg einziehen konnten, zeigen offene und solidarische Menschen, Gruppen und Initiativen jetzt auch in Thüringen, dass es sich weiterhin lohnt gegen die Normalisierung rechter Hetze zu kämpfen.

Till Facius aus Thüringen dazu: "Die Wahlergebnisse aus Sachsen und Brandeburg sind erschreckend. In beiden Bundesländern konnte die AfD mit deutlich über 20 % in die Landtage einziehen. Doch wir werden nicht resignieren sondern weiter Nationalisten, Faschisten und alle anderen rechten und konservativen Kräfte auf allen Ebenen bekämpfen. Statt Ausbeutung, Hetze und Krieg stehen wir für grenzenlose Solidarität, Freiheit und gleiche Rechte für alle ein. Denn was wir den ganzen Sommer der Solidarität über auf den Marktplätzen in Sachsen und Brandenburg sehen konnten hat uns Mut gemacht. Deswegen schauen wir vorfreudig und zuversichtlich auf die #WannWennNichtJetzt-Stopps in Thüringen. In Saalfeld, Eisenberg, Bad Blankenburg, Mühlhausen, Rudolstadt, Erfurt und Suhl werden wir zusammen kommen um bei Konzerten, Lesungen, Vorträgen und Filmvorführungen zu zeigen, dass es hier überall Menschen gibt die selbstbewusst für eine emanzipatorische Gesellschaft einstehen."

Am 12.09. findet die erste Veranstaltung von #WannWennNichtJetzt in Eisenberg statt. Konstantin Behrends, Organisator der Veranstaltung in Eisenberg: "Es wird ja heute viel über die Wende erzählt: Der Staat sagt, das war toll, dass die Bürger die Wiedervereinigung herbeidemonstriert haben und nun leben wir in der Demokratie und sollen zufrieden sein; die Rechten sagen, das war toll, dass die Bürger Deutschland wieder groß gemacht haben und wir machen es noch größer; manche Linke dagegen trauern einfach dem Sozialismus hinterher. Ich kenne aber Leute, die damals dagegen waren und sich engagiert haben und die aber heute weiter ihre Ideale leben und sich von unten einbringen und die haben eben ihre eigene Erzählung. Mit zwei von ihnen mache ich die Veranstaltung in Eisenberg und hoffe, so ein Gespräch mit den Menschen darüber anzustoßen, was damals unsere Ideale waren, wie es dann gekommen ist und was wir jetzt daraus machen. Ich glaube, das kann einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen in Ostdeutschland den Mut fassen, sich wieder einzubringen."

Vom 15.-21.09. hat #WannWennNichtJetzt in Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg mehrere Veranstaltungen organisiert. Ovidio Almonacid, einer der Aktiven aus Saalfeld: "Ich sehe die Veranstaltung von WannWennNichtJetzt als ein wichtiges Zeichen in unserem Landkreis, damit gerade im ländlichen Raum Strukturen und Akteure für Demokratie und Zivilgesellschaft, die die ganze Breite an sozialen und politischen Machern wie Vereine, Gewerkschaften, Personen des öffentlichen Lebens und viele mehr umfasst, der Rücken gestärkt wird und wir am 21.09. zusammen ein klares und eindeutiges Zeichen gegen Demokratiefeindlichkeit, Menschenverachtung und Faschismus setzen."

In Thüringen findet ein vielfältiges #WannWennNichtJetzt-Programm statt: Am 12.09. startet das Programm mit einem Gespräch mit zwei DDR-Oppositionellen in der Stadtbibiliothek in Eisenberg. Vom 15.-20.09. finden zahlreiche Vorträge, Workshops und Filmvorführungen in Rudolstadt, Saalfeld und Bad Blankenburg statt und am 21.09. kommt #WannWennNichtJetzt gleichzeitig in Suhl und in Saalfeld auf den Marktplätzen bei Konzerten und Infoständen zusammen. Am 27.09. und am 20.10. wird es Veranstaltungen von #WannWennNichtJetzt in Mühlhausen und Erfurt geben.

Weitere Informationen sind auf der Website zu finden:
wannwennnichtjetzt.org/mitmachen.

Getragen wird das Projekt durch zahlreiche lokale Vereine in den jeweiligen Orten, wie z.B. Dorf der Jugend Grimma, Roter Baum Zwickau, Cottbus Nazifrei, Klubhaus Saalfeld e.V., Initiative Nie Wieder Plauen. Unterstützt werden die lokalen Gruppen durch Aktivist*innen aus Leipzig, Berlin, Jena, Hamburg und anderen bundesdeutschen Städten, sowie zahlreichen Vereinen und Initiativen wie Unteilbar, Landstreicher Booking, We'll Come United, der Interventionistischen Linken, Audiolith, Pekari - linke Basisgruppe Jena und Roter Baum Leipzig.

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Quelle:
#WannWennNichtJetzt
E-Mail: presse@wannwennnichtjetzt.org
Internet: www.wannwennnichtjetzt.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2019

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