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NEWSLETTER/101: Bremer Friedensforum 18 vom 17. September 2012


Newsletter Bremer Friedensforum 18 vom 17. September 2012

Inhalt heute:

01. Mahnwache gegen Rüstungshochburg Bremen
02. Afghanistan, der vergessene Krieg
03. Niedersächsisches Innenministerium reagiert auf Offenen Brief
04. Protest gegen Filmpremiere "Auslandseinsatz"
05. US-Kriegsgegnerin droht Abschiebung aus Kanada
06. Gefahr grenzenloser Rüstungsexporte
07. Petition gegen Angriff auf den Iran
08. Hands off Iran - By Kaveh feat
09. Keine U-Boote für Ägypten
10. Widerstand gegen den Militärstaat
11. Bedenkliche Allianz
12. Sparen passé - Mehr Geld für die Armee im Einsatz
13. Neues Friedensjournal
14. Altmannshöhe - ein Ärgernis in den Bremer Wallanlagen
15. Wieder da?
16. Hitlers Fahnenflüchtige
17. Veranstaltung zum Jahrestag des "Münchner Abkommens"
18. Grundlagenband für Politik- und Ökonomiekurse der Oberstufe
19. Rüstung als Entwicklungshindernis? - am Beispiel von Westafrika
20. Gefällt mir: Bremer Friedensforum bei Facebook
21. Terminkalender
22. In eigener Sache



1. Mahnwache gegen Rüstungshochburg Bremen

Bremen. Die Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK-Bremen) und das Bremer Friedensforum laden zu einer Mahnwache am Freitag, 21. September, in der Zeit von 12 bis 13 Uhr an der Domsheide (vor "Kapitel 8") ein, um gegen die Rüstungshochburg Bremen zu protestieren. In Bremen produzieren unter anderem die Firmen Atlas-Elektronik, EADS, Lürssen-Werft, OHB und Rheinmetall Defence Electronics Rüstungsgüter. Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) verschifft in den Häfen von Bremen und Bremerhaven Kriegsmaterialien für den Export. Diese und andere Betriebe verdienen an Rüstung und Krieg. Rüstungsproduktion und -exporte können Kriege in Gang bringen und halten. Deshalb gehören Herstellung und Verbreitung von Kriegsmaterialien sofort verboten.


2. Afghanistan, der vergessene Krieg

Bremen-Nord. Die 533. Freitags- Friedenskundgebung der "Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg" findet am Freitag, 21. September, um 17 Uhr, Ecke Breite Straße/ Gerhard-Rohlfs-Straße, statt. Das Thema: "Afghanistan, der vergessene Krieg". Vortragen wird Walter Metag. Während des folgenden offenen Mikrofons wird wieder gesammelt für die Elektrifizierung von Gesundheitsstationen mit Solarenergie auf Cuba.


3. Niedersächsisches Innenministerium reagiert auf Offenen Brief

Bremen/Hannover. Das Bremer Friedensforum hatte im Juli einen Offenen Brief an den Minister für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen, Uwe Schünemann, gerichtet. Darin kritisierte das Friedensforum die niedersächsischen Anti-Islamismus-Initiativen, Menschen aus dem Bereich Wirtschaft, Schule und Justiz aufzufordern, den Bevölkerungsteil in Deutschland, der zum Islam gehört oder aus dessen Kultur er kommt, kritisch zu beobachten. Auf den Offenen Brief gibt es jetzt eine Antwort aus Hannover.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/20/1139/Pressemitteilungen-September-2012/?monat=9&tag=14&jahr=2012&


4. Protest gegen Filmpremiere "Auslandseinsatz"

Hamburg. Anlässlich der Filmpremiere von "Auslandseinsatz" am 27. August im Hamburger Abaton, hat die Gruppe Gutzeit eine kleine Protestveranstaltung durchgeführt. Der Film hatte in der Vorankündigung das Wohlwollen einiger Bundeswehroffiziere, von denen mindestens einer einem alten militaristischen Adelsgeschlecht angehört. Das Ergebnis des Films, in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Filmemacher, Smotfog, ist nun als Film auf der Homepage der Gruppe Gutzeit zu sehen:

http://www.gruppegutzeit.de/index.php/videos


5. US-Kriegsgegnerin droht Abschiebung aus Kanada

Offenbach/M. Am 20. September soll die Irakkriegsverweigerin Kimberly Rivera aus Kanada in die USA abgeschoben werden. Dort droht ihr ein Militärgerichtsverfahren wegen Desertion und damit eine Haftstrafe zwischen zwei und fünf Jahren. "Meine größte Angst ist", so Kimberly Rivera, "dass ich wegen meiner Ablehnung des Irakkrieges im Gefängnis sitze und von meinen Kindern getrennt bin." Die Abschiebung wurde von den kanadischen Behörden angeordnet, obwohl eine Entscheidung zu Riveras Antrag, ihr aus humanitären und Härtefallgründen im Interesse ihrer vier Kinder einen Aufschub zu gewähren, noch aussteht. Kimberly Rivera wird von verschiedenen Organisationen unterstützt, so Courage to Resist (USA), War Resisters Support Campaign (Kanada) und Amnesty International, die Kimberly Rivera im Falle einer Inhaftierung als gewaltlose politische Gefangene ansehen würde.

Connection e.V. bittet um Protestschreiben an die kanadische Regierung. Eine Protest-eMail kann über http://www.Connection-eV.de/kimberly-form versandt werden.


6. Gefahr grenzenloser Rüstungsexporte in Krisen- und Kriegsgebiete

Stuttgart. Vehement spricht sich die Kampagne "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!" gegen die drohende Fusion von EADS mit BAE Systems aus. "Die Risiken dieses Zusammenschlusses sind für EADS weitaus höher einzuschätzen als die Chancen", sagt Jürgen Grässlin, Sprecher der Aufschrei-Kampagne und der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK). Theoretisch bestünde die Chance, dass der deutsch-französische Luft- und Raumfahrtkonzern zukünftig auch das britische Know-how nutzt, um eine ökologischere Triebwerksflotte zur Serienreife zu bringen. Die Aufschrei-Kampagne sieht die gegenteilige Entwicklung als viel wahrscheinlicher an. "Mit BAE Systems holt sich die EADS Europas führenden Rüstungskonzern an Bord, öffnet neue Exportzugänge auf den US-Rüstungsmarkt und wird zur Nummer 1 der Weltwaffenexporteure", warnt Grässlin nachdrücklich vor dem Zusammenschluss.

Mehr: http://www.aufschrei-waffenhandel.de


7. Petition gegen Angriff auf den Iran

Washington. Eine Petition mit einem Text gegen einen Angriff gegen den Iran von Daniel Ellsberg haben bereits rund 20.000 Menschen unterschrieben.

Mehr: http://act.rootsaction.org/p/dia/action/public/?action_KEY=6573


8. Hands off Iran - By Kaveh feat. Pyranja, B-Lash, Holger Burner, Chefket & DJ Werd

Berlin. Die Drohungen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran werden in den letzten Monaten immer schärfer. So genannte Präventivkriege in Afghanistan und Irak haben gezeigt wie schnell der Westen eingreift, wenn er seine Interessen für gefährdet hält. KAVEH - der Berliner Rapper mit iranischen Wurzeln - hat sich daher entschieden mithilfe von Untergrundgrößen der deutschen Rap-Szene einen 'Präventivsong' gegen einen möglichen Präventivschlag von Israel und den USA zu veröffentlichen. In erster Linie beabsichtigen die beteiligten Künstler dadurch Aufmerksamkeit auf die Gefahren einer vielleicht schon bald bevorstehenden militärischen Intervention zu lenken, unter der vor allem die iranische Zivilbevölkerung zu leiden hätte und auch fatale globale Konsequenzen nach sich ziehen würde. Unterstützt wurde KAVEH dabei von B-LASH, der auch den Song produziert hat, PYRANJA, CHEFKET, HOLGER BURNER und DJ WERD.

YouTube-Link:
http://www.youtube.com/watch?v=RxQvU8ZYiek&list=HL1345662219

Zum kostenlosen Download hier:
http://soundcloud.com/pyranja/h-nde-weg-vom-iran-2012


9. Keine U-Boote für Ägypten

Berlin. Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Waffen, mit denen Jahr für Jahr Menschen getötet werden. Jetzt will die Bundesregierung laut Zeitungsberichten hochmoderne U-Boote an Ägypten liefern - an ein Regime, das sich im Umbruch befindet und deren Militärs sich immer noch an die Macht klammern, in einer Region, die so konfliktgeladen ist wie sonst kaum eine andere. Die Bundesregierung hüllt sich in Schweigen. Jan van Aken, außenpolitischer Sprecher der Fraktion, ist empört.

Mehr:
http://linksfraktion.de/pressemitteilungen/keine-u-boote-aegypten/


10. Widerstand gegen den Militärstaat

Bremen. Das Bundesverfassungsgericht erlaubt künftig Kriegswaffeneinsätze im Inneren. Gewisse "Freifahrtscheine" für die Bundeswehr gibt es schon seit einiger Zeit, und auch diese stellen einen weiteren Meilenstein zu Deutschlands Marsch in den Militärstaat dar. Doch die Friedensbewegung hält mit zahlreichen Aktionen des zivilen Widerstandes dagegen.
Bundeswehr-Oberst Klein erhielt nicht nur Absolution für sein Kriegsverbrechen, sondern auch noch einen Freifahrtschein in eine bestens dotierte Karriere als General. Und hier gleich ein weiterer Freifahrtschein für das deutsche Militär: Das Bundesverfassungsgericht (BverfG) setzt mit seinem Beschluss das Grundgesetz in einigen Punkten außer Kraft und räumt der Bundeswehr weitreichende Inlandsbefugnisse ein. Dazu gehören Einsätze "mit militärischen Kampfmitteln" zur Abwehr "katastrophischer Gefahren" (was immer das heißen mag). Damit können die Streitkräfte durchaus auch große Streiks oder andere Widerstandsbewegungen und Demonstrationen ins Visier nehmen. Schon die Massenproteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 lieferten ein anschauliches Beispiel für die erschreckend effektive Zusammenarbeit von Polizei und Militär.

Wieland von Hodenberg hat einen Beitrag gepostet:
http://de.indymedia.org/2012/09/334416.shtml


11. Bedenkliche Allianz

Berlin. "Die Präsenz der Bundeswehr auf der ILA Berlin Air Show setzt ein falsches Signal", kommentierte Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke, die Beteiligung der Bundeswehr an der ILA Berlin Air Show: "Auf der ILA wurde eine bedenkliche Allianz zwischen Bundeswehr und Rüstungslobby weiter gepflegt: Es geht um Rüstungsexporte und Nachwuchswerbung. Als größter Einzelaussteller und mit der Beteiligung an verschiedenen rüstungsbezogenen Konferenzen im Rahmenprogramm trägt die Bundeswehr maßgeblich zur Attraktivität einer der größten Rüstungsmessen Europas bei. Dass sie auf diesem Weg ihrerseits die Technikfaszination Jugendlicher zur Anwerbung neuer Soldaten nutzt, macht die Sache nicht besser.

Diese Pressemitteilung online:
http://www.paulschaefer.info/detail_main/zurueck/lcmsschaefer/artikel/bedenkliche-allianz-zwischen-bundeswehr-und-ruestungslobby-auf-der-ila/


12. Sparen passé - Mehr Geld für die Armee im Einsatz

Kassel. Zum Verteidigungsetat 2013 der Bundesregierung, der im Bundestag in erster Lesung behandelt wurde, erklärten die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in einer Stellungnahme: "Noch vor zwei Jahren versprach das Verteidigungsministerium sich mit 8,3 Mrd. Euro an den Sparmaßnahmen der Bundesregierung beteiligen zu wollen; 8,3 Mrd. sollten bis 2015 eingespart werden. Doch schon bald löste sich dieses Versprechen in Luft auf - genauso wie der Minister, der das Versprechen abgegeben hatte: Karl-Theodor zu Guttenberg.

Mehr:
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Bundeswehr/haushalt2013-baf.html


13. Neues Friedensjournal

Frankfurt/M. Das neue Friedensjournal, das in den nächsten Tagen als Druckausgabe erscheint, ist bereits als PDF-Ausgabe verfügbar unter:

http://www.frieden-und-zukunft.de/pdf/FJ_2012-5.pdf

Wir denken, dass wir auch diesmal wieder eine Auswahl von Beiträgen zusammen gestellt haben, die der aktuellen friedenspolitischen Diskussion gerecht wird und können damit eine interessante Lektüre versprechen. Gruß Karl-Heinz Peil, Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V.


14. Zum Tag des offenen Denkmals:
Das Kriegerdenkmal auf der Altmannshöhe - ein Ärgernis in den Bremer Wallanlagen

Bremen. Es ist überdimensional, es ist monströs und es wirkt deplatziert auf dem sanften Hügel hinter der Bremer Kunsthalle: Das Kriegerdenkmal auf der Altmannshöhe. 1935 wurde der gemauerte Ring zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges eingeweiht, ein großes Spektakel damals im Beisein des Bremer NS-Bürgermeisters Heider, des braunen Landesbischofs Weidemann und des skandalumwitterten Weltkriegs-General von Fritsch. Auf 10.000 Steinen sind die Namen der Gefallenen eingraviert, bis heute ist es eines der größten jemals in Deutschland errichteten Kriegsdenkmäler.

Das Bremer Friedensforum kämpft seit Jahren für die Aufstellung eines Deserteurdenkmals als Gegengewicht, bisher allerdings vergebens. Anlässlich des Tages des offenen Denkmals am 9. September sollten die Verantwortlichen in der Bremer Kulturbehörde einmal darüber nachdenken, ob es nicht endlich an der Zeit wäre, das steinerne Rund zu einem Antikriegsdenkmal umzuwidmen.

Mehr:
http://www.myheimat.de/bremen/politik/zum-tag-des-offenen-denkmals-das-kriegerdenkmal-auf-der-altmannshoehe-ein-aergernis-in-den-bremer-wallanlagen-d2443427.html


15. Wieder da?

Bremen. Einen spannenden Vortrag bot Otto Köhler anlässlich des Antikriegstags im Bremer Gewerkschaftshaus. Auf Einladung des Bremer Friedensforums, unterstützt von DGB, DFG/VK, Nordbremer gegen Krieg, VVN-BdA, erläuterte er anhand aktueller Aussagen führender Wirtschaftskreise und Militärs die 120 Jahre alte Verflechtung von Finanzkapital, Rüstungsindustrie, Militärspitze und ihrer politischen Boten. Dabei kommt den Plänen des Alldeutschen Verbands weit vor dem 1. Weltkrieg eine für die heutige Situation wahrhaft prophetische Rolle zu. Das Bismarckreich sahen die Herren von Kohle und Stahl lediglich als Ausgangspunkt. Das Startkapital hatte der geplünderte französische Staatsschatz geliefert. Erst einmal waren viele wirtschaftliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Bereits 1894/95 begannen sie die deutschen Interessengebiete zu beschreiben und die Voraussetzungen, sie in geduldiger Vorarbeit zu erreichen. Das geistige Rüstzeug lieferte Friedrich Naumann, dessen Nachfahren heute kräftig ein überarbeitetes Europakonzept pflegen... Vieles von dem, was Otto Köhler zusammengetragen und ausgebreitet hat, lässt sich in fünf Ausgaben der "Jungen Welt" vom Dezember letzten Jahres nachlesen, erhältlich über das Bremer Friedensforum. Auf weitere Fortsetzungen dürfen wir gespannt sein. (Raimund Gaebelein, Vorabdruck aus "Der Bremer Antifaschist, Oktober 2012)

Der Artikel komplett:
http://www.dielinke-bremen.de/nc/politik/aktuell/detail/browse/1/zurueck/bremennews/artikel/wieder-da/


16. Hitlers Fahnenflüchtige

Bremen. Im britischen Verlag für geistige Gesundheit (mental health publisher) ist im Sommer 2012 ein Buch in deutscher Sprache erschienen, das in Deutschland besondere Aufmerksamkeit verdient. Der schwedische Autor, Lars G. Petersson, hat sein Buch "Deserters" in dänischer und englischer Sprache bereits 2005 vorgelegt. Seitdem ist es u.a. beim Museum des dänischen Widerstands gegen die NS-Besatzung in Kopenhagen erhältlich. Dass das Buch nun auch in deutscher Sprache vorliegt und damit den Einblick in das Denken europäischer Nachbarn über den Umgang Deutschlands mit "Hitlers Fahnenflüchtigen" erleichtert, ist das Verdienst von Annette Bygott, die in London lebt. Als 1936 in Deutschland geborene Tochter "eines Soldaten, der 1941 zu Beginn des Russlandfeldzugs den 'Heldentod fürs Vaterland' starb", war sie schon durch ihre Mutter "hellhörig gemacht worden für die großen Verbrechen und das Leiden am Krieg". Das prägte sie lebenslang, machte sie friedensbewegt und - fast zufällig - zur Übersetzerin dieser eindrücklichen Publikation. Diese wäre nicht zustande gekommen ohne die Zusammenarbeit des Autors mit den drei Zeitzeugen, deren Lebensgeschichten exemplarisch im Zentrum der Abhandlung stehen: Ludwig Baumann, Helmut Kober und Peter Schilling.

Günter Knebel hat das Buch rezensiert:
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Kriegsgeschichte/deserteur3.html


17. Veranstaltung zum Jahrestag des "Münchner Abkommens"

München/Bremen. Mit dem "Münchner Abkommen" von 1938 wurde der Marsch in den 2. Weltkrieg eingeleitet. Dem faschistischen Deutschland wurde ein Teil der Tschechoslowakei zugesprochen. Ein Jahr später folgte der deutsche Einmarsch nach Polen. Da ist es bedeutend, wenn heute fortschrittliche Organisationen aus eben diesen Ländern zu einer Antikriegsveranstaltung einladen, um vor einem 3. Weltkrieg zu warnen. Und zwar an eben diesem Datum, dem 29. September, an dem das Abkommen geschlossen wurde und auch an genau jenem Ort, dem damaligen "Führerbau", heute eine Hochschule für Musik und Theater. Dort werden nicht nur Repräsentanten aus der Tschechischen Republik und der Republik Polen sprechen, sondern ein Film gezeigt, der auch über den Aktionszug "Klassenkampf statt Weltkrieg" erzählt, der 2011 durch diese Länder führte. Es werden Bertolt Brecht und Hans Eisler zu hören und theatralische Einlagen zu erleben sein. So richtet sich die Waffe der Kunst gegen den Krieg und ist Hoffnung und Warnung zugleich, so wie es die Erklärung der internationalen Aktionseinheit zum Ausdruck bringt: "Es ist noch nicht zu spät". In Anbetracht der andauernden Weltwirtschaftskrise, der zunehmenden Verwerfungen in Europa, der Aufrüstung, also dem Wind, der aus dem gleichen Stoff ist, wie ihre Kriege (frei nach Brecht), braucht es Hoffnung und den internationalen Zusammenschluss und unsere Tat. In diesem Sinne sind alle eingeladen nach München zu fahren. Ein Bus fährt auch ab Bremen, am 29.09.12, um 6 Uhr vom ZOB. Anmeldung unter: Telefon: 0162-4376911 oder Mail: ingfran@web.de. Kosten für Fahrt und Übernachtung: 50 Euro (ermäßigt), 75 Euro (normal), 100 Euro+X (soli). Wem es nicht möglich ist mitzufahren, aber das Anliegen unterstützen möchte, kann dies auch finanziell tun. Spendenkonto: C. Waldenberger, Frankfurter Sparkasse, Konto 1253733021, BLZ 50050200, Kennwort: Himmlische Vier. Julia Nanninga

Weitere Informationen unter: http://www.himmlischevier.de


18. Rüstungsstandort an der Weser
Grundlagenband für Politik- und Ökonomiekurse der Oberstufe

Bremen. Der Krieg ist gegenwärtig, die Nachrichtensendungen sind voll mit Meldungen über kriegerische Auseinandersetzungen überall in der Welt. Und Deutschland verdient gut daran, immerhin ist die Bundesrepublik inzwischen der drittgrößte Waffenexporteur auf unserem Erdball. Die Kanzlerin wirkt kräftig an dem kommerziellen Erfolg der Rüstungsindustrie mit. Die Diskussionen über Panzerlieferungen in Krisengebiete beherrschen die Schlagzeilen unserer Tageszeitungen. Griechenland ist Hauptabnehmer deutscher Rüstungsgüter, keiner unserer Politiker hat bis heute eine Senkung der griechischen Rüstungsausgaben zur Beseitigung des hellenischen Staatsdefizits gefordert. Diese wenigen Schlaglichter verdeutlichen die Aktualität der Diskussion über den Stellenwert der Rüstungsproduktion in Deutschland. In den Bremer Hochschulen wehren sich viele Wissenschaftler und Studenten gegen die schleichende Militarisierung der Forschung, indem sie die strikte Einhaltung der von der Universität beschlossenen Zivilklausel einfordern. Sie lehnen eine Verknüpfung von Umweltforschung und militärischer Nutzung und Grenzüberwachung ab.

Es ist kein Zufall, dass diese Diskussion in Bremen besonders heftig geführt wird. Auf der einen Seite hat es hier immer eine starke Friedenbewegung gegeben und auf der anderen Seite gibt es kein anderes Bundesland mit einer so hohen Dichte von Produzenten des Rüstungssektors. Im Umgang mit diesem Widerspruch spielt die Frage der Möglichkeiten des Ausstiegs aus der Rüstungsproduktion eine große Rolle. Das Bremer Friedensforum hat gemeinsam mit anderen ein Buch herausgegeben, in dem sehr unterschiedliche bekannte Autoren sich mit dem Rüstungsstandort an der Weser auseinandersetzen. Dabei werden einzelne Prozesse wie die Entwicklung der Drohnentechnologie und deren Anwendung genauso beleuchtet wie die Struktur der bremischen Rüstungsproduktion. Die Wechselbeziehung Lobbyarbeit der Konzerne mit der bremischen Politik wird ebenso thematisiert wie das Auftreten der Jugendoffiziere in den Schulen. Schließlich wird auch sehr kritisch mit den Ansatz der Rüstungskonversion umgegangen, denn warum sollen betriebswirtschaftlich denkende und handelnde Unternehmen eine Produktion aufgeben, die ihnen so viel Gewinn einbringt?

Das Buch "Rüstungsstandort an der Weser" enthält eine Vielzahl von Aspekten in Hinblick auf politische Beeinflussungen, demokratische Auseinandersetzungen aber auch ökonomische Prozesse, so dass es für Wirtschafts- und Politikkurse der Oberstufen ein sehr lukratives und geeignetes Grundlagenwerk zur Reflexion möglicher Folgen politischen und wirtschaftlichen Handelns ist. Das Bremer Friedensforum bietet Lehrkräften deswegen an, ihnen jeweils Klassensätze kostenlos zur Verfügung zu stellen. Interessenten wenden sich per Mail an info@bremerfriedensforum.de. Helmut Zachau


19. Rüstung als Entwicklungshindernis? - am Beispiel von Westafrika

Bremen. Der Haushalt des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umfasst 6,383 Milliarden Euro (2012). Gut 50 Prozent davon (3,332 Mrd) fließen in die bilaterale Zusammenarbeit. Zahlreiche westafrikanische Staaten erhalten zweistellige Millionenbeträge aus Mitteln der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit für unterschiedlichste Vorhaben z.B. zur Armutsbekämpfung, Ernährungssicherung, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Good Governance (gute Regierungsführung). Andererseits ist Deutschland nach den USA und Russland der drittgrößte Waffenexporteur (Wert der Exporte 2010: 2,119 Mrd Euro). Ein nicht unerheblicher Teil der Exporte geht in Staaten, die nicht der NATO bzw. der EU angehören. Nichtregierungsorganisationen und die Medien berichten immer wieder von gewaltsamen Konflikten, politischer Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen, bei denen Waffen deutscher Herkunft auftauchen. Es drängt sich die Frage auf, in wie weit Rüstungsexporte die Bemühungen der Entwicklungszusammenarbeit gefährden oder gar konterkarieren. In der Veranstaltung am Dienstag, 23. Oktober, um 20 Uhr im Überseemuseum Bremen, "Rüstungsgeschäfte - ein Hindernis für die Entwicklung im westlichen Afrika" soll dieser Frage am Beispiel westafrikanischer Staaten nachgegangen werden. Veranstalter: BIZ, FreundInnen Afrikas und Bremer Friedensforum


20. Gefällt mir: Bremer Friedensforum bei Facebook

http://www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


21. Terminkalender

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Dienstag, 18. September, um 19 Uhr im Überseemuseum, Bremen, Auftaktveranstaltung zur Veranstaltungsreihe zum Thema 'Landraub': "Wenn das Land knapp wird, wächst der Hunger? Ursachen und Auswirkungen von Landraub" mit Carolin Callenius, Brot für die Welt. Weitere Veranstaltungen und Informationen: Angela Hesse, Ökumenische Diakonie und Migration, Telefon 16 38 4-14, E-Mail: Hesse@diakonie-bremen.de, http://www.brot-fuer-die-welt.de/bremen

• Sonntag, 23. September, 12.33 vom Bremer Hauptbahnhof mit Bus 670 nach Worpswede: "Genosse Vogeler: Künstler, Realist, Kommunist". Klaus Hildebrandt führt durch die Ausstellungen.

• Freitag, 28. September, 19 Uhr, Stadtbibliothek Bremen Am Wall, Karl Heinz Roth, "Griechenland war erst der Anfang - die Eurokrise und die deutsche Europapolitik"

• 13. und 14. Oktober, Bonn, Friedenskongress "Stoppt den Krieg - Wege zum Frieden in Afghanistan", LVR-LandesMuseum, weitere Informationen: http://www.afghanistanprotest.de/friedenskongress-2012.html

• Dienstag, 23. Oktober, 20 Uhr Überseemuseum Bremen, "Rüstungsgeschäfte - ein Hindernis für die Entwicklung im westlichen Afrika", Veranstalter: BIZ, FreundInnen Afrikas und Bremer Friedensforum

• 17. und 18. November, Tübingen, IMI-Kongress "Entdemokratisierung und Krieg - Kriegerische Demokratie", Mehr: http://www.imi-online.de/2012/08/24/imi-kongress-2012-17-18-november-entdemokratisierung-und-krieg-kriegerische-demokratie/

• 1. und 2. Dezember, Kassel, 19. Friedenspolitischer Ratschlag, Uni Kassel, Ing.-Schule, Wilhelmshöher Allee 73, VA: Bundesausschus Friedensratschlag, AG Friedensforschung an der Uni Kassel Kontakt: Bundesausschuß Friedensratschlag, Germaniastr. 14, 34119 Kassel, Tel.: 0561/93717974, http://www.ag-friedensforschung.de/

Vorankündigungen für 2013:

Lis9 - 5. Februar 2013, Werner Ruf: "Feindbild Islam" - 7. Mai 2013, Sevim Dagdelen: "Deutsche Interessen und Politik im Nahen Osten" (Veranstalter MASCH und Bremer Friedensforum)


18. In eigener Sache:

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.

Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 18 vom 17. September 2012
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2012