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NEWSLETTER/151: Bremer Friedensforum 4 vom 27. März 2015


Newsletter Bremer Friedensforum 4 vom 27. März 2015



Inhalt heute:

01. Bremer Ostermarsch für Frieden und eine neue Entspannungspolitik
02. Bremer Friedensforum auf weiteren Ostermärschen aktiv
03. Atomwaffenstandort wird blockiert
04. Bremer Friedensforum widerspricht Militärbischof Sigurd Rink und fordert seine Ablösung
05. Anette Klasing ist Bremer Frau des Jahres 2015/Sonderpreis an Margot Konetzka
06. Auf Russland zugehen
07. Bundesregierung heizt den Rüstungswettlauf an
08. Margot Käßmann und Konstantin Wecker: "Entrüstet Euch!"
09. Neue Datenbank zu Rüstungsexporten
10. Rüstungsindustrie und Friedensbewegung in Bremen
11. Armenisches Oratorium zum Gedenken an den Völkermord von 1915
12. Friedenspolitische Fragen zur Wahl in Bremen
13. Bremer Friedensforum im Netz
14. Aus dem Terminkalender
15. In eigener Sache


1. Bremer Ostermarsch für Frieden und eine neue Entspannungspolitik

Bremen. "Im 70. Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Faschismus, der millionenfachen Tod gebracht hat, sehen wir Deutschland in der Verantwortung, sich für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik einzusetzen", heißt es im diesjährigen Aufruf zum Ostermarsch in Bremen. Das Bremer Friedensforum und weitere Organisationen sowie rund 200 Unterzeichner laden am Ostersamstag, 4. April, zur traditionsreichen Veranstaltung der Friedensbewegung gegen Atomwaffen, Kampfdrohnen und Rüstungsexporte ein.

Treffpunkt ist um 11 Uhr am Ziegenmarkt im Steintor (Vor dem Steintor/Friesenstraße). Die anschließende Demonstration verläuft in Richtung Marktplatz über Vor dem Steintor, Ostertorsteinweg, Goetheplatz, Ostertorstraße und Domsheide. Redner bei der Kundgebung auf dem Marktplatz um 12 Uhr ist der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrcke (Die Linke). Die DGB-Vorsitzende Annette Düring hält ebenso ein Grußwort wie Gerhard Baisch von der Juristenvereinigung Ialana. Eva Böller vom Bremer Friedensforum moderiert.

Überblick über die bundesweiten Ostermärsche:
http://ostermarsch.friedenskooperative.de/

Bremer Ostermarsch
http://www.bremerfriedensforum.de/502/aktuelles/bremer-ostermarsch-aufruf/


2. Bremer Friedensforum auf weiteren Ostermärschen aktiv

Bremen. Das Bremer Friedensforum leistet sich in diesem Jahr den "Luxus", neben dem eigenen am 4. April in der Hansestadt auch die Ostermärsche in Oldenburg und in Wedel (Schleswig-Holstein) zu unterstützen. In Oldenburg spricht Barbara Heller, in Wedel Prof. Dr. Sönke Hundt.


3. Atomwaffenstandort wird blockiert

Büchel/Eifel. Seit dem frühen Morgen des 26. März blockieren Atomwaffengegner_innen die drei Hauptzufahrten und ein Fußgängertor zum Fliegerhorst in Büchel. Im Rahmen der Kampagne büchel65 ist dies die Auftaktblockade zu weiteren Blockadeaktionen in den nächsten Wochen. Um 5.30 Uhr zogen 25 Aktivist_innen mit Transparenten vor den Haupteingang des Bundeswehrstandortes in der Südeifel, wo die letzten ca. 20 US-Atomwaffen in Deutschland gelagert sind. Sie blockieren seitdem den morgendlichen Dienstbeginn. Der Betrieb im Fliegerhorst ist stark eingeschränkt, da Soldat_innen nicht an ihren Arbeitsplatz gelangen. Im Ernstfall sollen die in Büchel lagernden Atombomben von deutschen Tornados unter US-amerikanischen Befehl (Nukleare Teilhabe) eingesetzt werden. Dagegen und gegen die Existenz von Atomwaffen weltweit wendet sich die Initiative büchel65.

Weitere Informationen:
http://www.atomwaffenfrei.de/


4. Bremer Friedensforum widerspricht Militärbischof Sigurd Rink und fordert seine Ablösung

Bremen. Das Bremer Friedensforum findet es empörend, dass sich der 2014 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ernannte Militärbischof Sigurd Rink, offen für die von Juncker, Merkel und Steinmeier angestrebte Militarisierung Europas einsetzt und sich für die Bildung einer "europäischen Armee" ausspricht.
Damit hat er den alten Vorwurf der Friedensbewegung bestätigt, dass die Militärseelsorge letztendlich der Förderung der Militärpolitik dient. Das Argument, dass eine europäische Armee die "Nationalismen in Europa untergraben" könne, übersieht, dass ein europäischer Patriotismus, der dazu noch militärisch ausgerichtet ist, weitaus gefährlicher ist. Außerdem ist erschreckend, dass Rink im Blick auf den Konflikt in der Ukraine fordert, dass über die deutsche Ostpolitik nachgedacht werden müsse. Das ist wohl nicht anders zu verstehen, als dass von der sogenannten Ost-Denkschrift der EKD von 1965 Abschied zu nehmen ist. Sie trat für Aussöhnung und Verständigung ein. Der Rat der EKD sollte sich dazu entschließen, Rink wegen solcher Äußerungen, die christlicher Seelsorge widersprechen, abzulösen.


5. Anette Klasing ist Bremer Frau des Jahres 2015/Ehrenpreis für Margot Konetzka

Der Bremer Frauenausschuss hat am 8. März im Rahmen eines Festakts zum Internationalen Frauentag in der Oberen Rathaushalle die Bremer Frau des Jahres 2015 bekanntgegeben. Das Motto des diesjährigen Frauentages in Bremen lautete "Frieden - Freiheit - Frechheit". Es bezieht sich auf die Kriege der Gegenwart und Vergangenheit und die besondere Situation von Frauen in Krisen- und Kriegsgebieten. Entsprechend ehrte der Bremer Frauenausschuss eine Frau, die sich aktiv für Frieden und Freiheit einsetzt: Anette Klasing ist die Bremer Frau des Jahres 2015. Erstmals vergab der Bremer Frauenausschuss in diesem Jahr eine weitere Auszeichnung: Den Ehrenpreis für lebenslanges Friedensengagement erhielt die 86-jährige Margot Konetzka, die seit vielen Jahren aktiv im Bremer Friedensforum mitarbeitet.

Mehr:
http://www.weserreporter.de/artikelid5345_frauen-des-jahres.html


6. Auf Russland zugehen

München. Horst Teltschik, früher Berater von Helmut Kohl und ehemals Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, hält das Wort von einem neuen Kalten Krieg für übertrieben. [...]

Weiter:
http://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-konflikt-auf-russland-zugehen-1.2404569


7. Bundesregierung heizt den Rüstungswettlauf an

Berlin. Die Bundesregierung plant den Militärhaushalt um 1,2 Milliarden im nächsten Jahr aufzustocken. Die geplante Anhebung des Militärhaushalts von knapp 13 Prozent bis 2019 hat zum Ziel, die Bundeswehr massiv aufzurüsten. Das Geld soll außerdem die Zusatzkosten abdecken, die durch die industriefreundlichen Beschaffungsverträge entstanden sind. Allein die 15 größten laufenden Rüstungsprojekte werden 12,9 Milliarden Euro teurer als ursprünglich geplant. Christine Buchholz, verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, kritisiert: "Die Bundesregierung will damit die Voraussetzung schaffen, ihren Führungsanspruch in Europa auch militärisch zu untermauern. Der Kabinettsbeschluss ist Deutschlands Beitrag zu der in der Nato verabredeten Aufrüstungsrunde. Es kann nicht angehen, dass Steuermilliarden für neue Rüstungsprojekte bereitgestellt werden, während gleichzeitig an Sozialem gekürzt wird. Die Linke fordert eine Ausgabenbremse für den Militärhaushalt." Christine Buchholz ist am Dienstag, 31. März, in Bremen zu Gast bei der Veranstaltung "Kapitalismus bedeutet Krieg/Neue Verantwortung - oder alte Interessen?" , 19 Uhr, Kulturkneipe "Kuss Rosa" Buntentorsteinweg 143, Bremen-Neustadt (siehe auch Terminkalender).


8. Margot Käßmann und Konstantin Wecker: "Entrüstet Euch!"

München. Ein ungleiches Paar: Konstantin Wecker, Liedermacher, und Margot Käßmann, Ex-EKD-Ratsvorsitzende und "Lutherbotschafterin" der Evangelischen Kirche. Ihre Friedenssehnsucht vereint sie. In "Theo.Logik" trafen sie zum ersten Mal aufeinander. In einer Zeit, in der Pazifismus belächelt und verspottet wird, ist es wichtig, dass Menschen verschiedenster Herkunft und Motivation sich wieder zusammentun. Frieden ist keine Illusion, Frieden ist machbar. Wir können uns entrüsten! In dem neuen Buch "Entrüstet euch - Warum Pazifismus für uns das Gebot der Stunde bleibt" haben Margot Käßmann und Konstantin Wecker neben eigenen Beiträgen Texte zum Frieden von Konfuzius über Kästner, Borchert und Else Lasker-Schüler, Bertha von Suttner, Heike Hänsel und Schorlemmer bis zu Arno Gruen und Eugen Drewermann und vielen anderen gesammelt. Dr. Matthias Morgenroth hat das Gespräch mit Margot Käßmann und Konstantin Wecker für den Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet.

Die Sendung bleibt als Podcast noch einige Wochen im Netz:
http://www.br.de/radio/bayern2/gesellschaft/theologik/kaessmann-wecker-entruestet-euch-100.html


9. Neue Datenbank zu Rüstungsexporten

Berlin. Auf einem neuen Internetportal werden die geplanten, laufenden und abgeschlossenen deutschen Rüstungsexportgeschäfte der letzten beiden Jahrzehnte erfasst und öffentlich frei zugänglich gemacht. Die Datenbank basiert auf einer kontinuierlichen Auswertung von Informationen aus dem Bundestag, der Rüstungsindustrie sowie den Fachzeitschriften und -portalen:

http://www.ruestungsexport-info.de

In der Regel bleibt ungewiss, was genau aus Deutschland exportiert wird - einmal abgesehen von großem Kriegsgerät wie Kampfpanzern und U-Booten. Dabei sind es gerade die (High-Tech-)Rüstungskomponenten und der Technologietransfer, die einen Großteil des deutschen Rüstungshandels ausmachen, aber selten thematisiert werden. Die Datenbank leistet einen Beitrag, Licht in dieses Dunkel zu bringen. Ergänzt wird die Datenbank um weiterführende Hintergrundinformationen und Dokumentationen zu Aspekten deutscher Rüstungsexportpolitik, z.B. rechtliche Grundlagen, Exportstatistiken sowie Positionen verschiedener gesellschaftlicher Akteure.Quelle: Christopher Steinmetz, Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS)


10. Rüstungsindustrie und Friedensbewegung in Bremen

Bremen. Zwar schon einen 'Tick' älter, dennoch weiter aktuell: ein Artikel aus dem freien Uni-Magazin "ScheinWerfer".

http://www.bremerfriedensforum.de/512/aktuelles/ruestungsindustrie-und-friedensbewegung-in-bremen/


11. Armenisches Oratorium zum Gedenken an den Völkermord von 1915

Bremen. Mit der Verhaftung von 254 armenischen Intellektuellen begann am 24. April 1915 in Istanbul die planmäßige Vertreibung und Vernichtung der Armenier im Ostmanischen Reich. Ihr fielen in den nachfolgenden Jahren mehr als 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Am 100. nationalen Gedenktag der Armenier, am Freitag, 24. April 2015, findet in der Bremer Liebfrauenkirche ein großes Chorkonzert statt: Die Bremer Chorwerkstatt und der Kammerchor "Caucasica" aus Groningen präsentieren zusammen mit internationalen Solisten und einem orientalischen Orchester das "Armenische Oratorium zum Gedenken an die Opfer des Völkermordes von 1915" sowie armenische Volkslieder und Werke von Komitas, Jekmajan und anderen armenischen Komponisten. Das Armenische Oratorium wurde von Chatschatur Awetisjan (Musik) und Ludwig Durjan (Text) geschrieben und vor 25 Jahren in Jerevan uraufgeführt. Die Bremer Chorwerkstatt realisierte es zuletzt 2005 in der Bremer Liebfrauenkirche und 2007 in der Berliner Luisenkirche, als bisher einziger deutscher Chor.

Das Konzert beginnt am Freitag, 24. April, um 20 Uhr, Einlass ist ab 19:30. Der Eintritt beträgt 10 Euro (Vollpreis) bzw. 6 Euro (ermäßigt). Karten gibt es im Vorverkauf bei www.nordwest-ticket.de (Tel. 0421 363636) oder an der Abendkasse.

Weitere Informationen:
http://www.bremerchorwerkstatt.de


12. Friedenspolitische Fragen zur Wahl in Bremen

Bremen. Vor dem Hintergrund der nahenden Bürgerschaftswahl in Bremen hat die Pusdorfer Friedensgruppe allen in der Bürgerschaft vertretenen Parteien (SPD, Bündnis 90 / Die Grünen, CDU, Die Linke, Bürger in Wut) sowie der FDP und der Alternative für Deutschland einen friedenspolitischen Fragenkatalog geschickt mit der Bitte um Stellungnahme.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/508/ruestung-in-bremen/friedenspolitische-fragen-zur-wahl-in-bremen/


13. Bremer Friedensforum im Netz

Bremen. Viel mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


14. Aus dem Terminkalender:

• Treffen des Bremer Friedensforums: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums Unser Liebenfrauenkirchhof/Ecke Sögestraße (in den "dunklen" Monaten, sonst Marktplatz)

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Dienstag, 31. März, 19 Uhr, Bremen-Neustadt, Kulturkneipe "Kuss Rosa" Buntentorsteinweg 143, "Kapitalismus bedeutet Krieg/Neue Verantwortung - oder alte Interessen?" Diskussionsveranstaltung mit: Christine Buchholz (MdB) und Peter Erlanson (MdBB), weitere Informationen:
http://www.dielinke-bremen-linksderweser.de/politik/aktuelles/detail/zurueck/aktuelles-4/artikel/kapitalismus-bedeutet-krieg-neue-verantwortung-oder-alte-interessen/

• seit 26. März bis 29. Mai, 65 Tage gewaltfreie Blockaden am Atomwaffenstandort Büchel (in der Südeifel zwischen Koblenz und Trier), Infotelefon: 05841/961270, info.buechel65@buechel-atomwaffenfrei.de,
http://www.buechel-atomwaffenfrei.de/buechel65/

Ostern 2015: Ostermärsche der Friedensbewegung, weitere Informationen:
http://www.friedenskooperative.de/termdat.htm

• Montag, 4. Mai, 19 Uhr, Wall-Saal, Zentralbibliothek Bremen, Rolf Becker, Schauspieler Hamburg: Lesung "8. Mai 1945: Sieg über den Faschismus"

• Sonntag, 10. Mai, Bürgerschaftswahl in Bremen

• Donnerstag, 6. August, 12 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagsaki

• Samstag, 5. September, 11 Uhr, Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31, Bremen-Neustadt, Regionale Antikriegskonferenz Bremen 2015, weitere Informationen:
http://antikriegskonferenz.de/?page_id=347


15. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 4 vom 27. März 2015
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049- (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2015

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