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NEWSLETTER/168: Bremer Friedensforum 6 vom 16. Juli 2016


Newsletter Bremer Friedensforum 6 vom 16. Juli 2016


Inhalt heute:
  1. Militärputschversuch in der Türkei mit deutschen Waffen
  2. Strafanzeige gegen Erdogan
  3. Weißbuch: ein Dokument der Aufrüstung
  4. Ein Rückblick auf die perfekte Propaganda im Umfeld des NATO-Gipfels
  5. Lürssen-Kriegsschiffe an saudisches Regime durchgewunken
  6. Rüstungsausgaben im Jahr 2015
  7. Erhard Eppler zum 75. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion
  8. Ukraine: Ruslan Kotsaba frei
  9. Freude über die Freilassung von Tair Kaminer
  10. Berufungsinstanz spricht Atomwaffengegner frei
  11. Taten statt leerer Worte: Abzug statt Aufrüstung der Atomwaffen!
  12. Friedensforum begrüßt Beteiligung Bremens am Flaggentag
  13. Bundesregierung mitverantwortlich für BLB-Probleme
  14. Neues Buch: "Wege aus der Kriegslogik"
  15. Mahnwache zum 71. Jahrestag - Hiroshima und Nagasaki mahnen: Unsere Zukunft atomwaffenfrei!
  16. Bremer Friedensforum unterstützt bundesweite Friedensdemo am 8. Oktober in Berlin
  17. Leserbrief zu: Rebecca Harms "Solange geschossen wird, verbietet sich ein Ende der Sanktionen"
  18. Bremer Friedensforum im Netz
  19. Aus dem Terminkalender
  20. In eigener Sache

AKTUELL
1. Militärputschversuch in der Türkei mit deutschen Waffen

Stuttgart. "Der Einsatz deutscher Waffen bei dem Putschversuch zeigt, wie unberechenbar Waffenexporte sind", so DFG-VK-Bundessprecher Ralf Buchterkirchen zu den jüngsten Entwicklungen in der Türkei. Deutsche Waffen - u.a. Militärfahrzeuge von "Mercedes-Benz" und "Leopard"-Panzer - sind beim Putschversuch des türkischen Militärs gegen die AKP-Regierung von Staatspräsident Erdogan zu sehen gewesen. Ein Video aus der Putschnacht zeigte einen "Leopard 1"-Panzer der türkischen Armee bei der Fahrt auf einer Straße vor dem "Marnas Hotel Bayrampaa" im europäischen Teil Istanbuls. Auf mehreren Fotos waren auch der in Deutschland gebaute "Leopard 1" vor dem Atatürk-Flughafen zu erkennen. Zwischen September 1982 und Dezember 1983 wurden insgesamt 77 "Leopard 1 A3" an die Türkei geliefert. Von 1990 bis 1992 gab es weitere Lieferungen, womit die türkische Armee heute über 397 "Leopard 1" verfügen - davon 320 aus den Beständen der Bundeswehr. Auch "Leopard 2"-Panzer hat die türkische Armee beim Putschversuch zum Einsatz gebracht, wie Fernsehbilder des Senders "euronews" aus der letzten Nacht belegen. Bis 2013 wurden 354 "Leopard 2"-Kampfpanzer des deutschen Herstellers "Krauss-Maffei Wegmann" an das Land verkauft.

Mehr:
https://www.dfg-vk.de/stoppt-den-waffenhandel/militaerputsch-in-der-tuerkei-mit-deutschen-waffen


2. Strafanzeige gegen Erdogan

Berlin. Politiker, Intellektuelle und Künstler unterstützen die Strafanzeige gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und andere Regierungsfunktionäre wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Seit August 2015 belagern und bombardieren Ankaras Sicherheitskräfte kurdische Städte im Südosten der Türkei. Der von der AKP-Regierung geführte Feldzug gegen die kurdische Befreiungsbewegung forderte Hunderte zivile Opfer, Hunderttausende Menschen befinden sich auf der Flucht, Tausende Wohnhäuser wurden in Schutt und Asche gelegt. Im Westen, vor allem in Deutschland, verloren die Vertreter der Regierungsparteien zu den Greueltaten ihres Bündnispartners Recep Tayyip Erdogan kein Wort. Um dieses Schweigen zu brechen, forderten Anwälte, Künstler und Intellektuelle Ende Juni mit einer umfassenden Anklageschrift zu Massakern in der kurdischen Stadt Cizre die Bundesanwaltschaft auf, ein Verfahren gegen den türkischen Staatspräsidenten und weitere Funktionäre des türkischen Staatsapparats zu eröffnen.

Siehe auch:
http://www.mafdad.org/de/strafanzeige-gegen-recep-tayip-erdogan-u-a-nach-dem-volkerstrafgesetzbuch-wegen-kriegsverbrechen-und-verbrechen-gegen-die-menschlichkeit/

https://www.jungewelt.de/2016/07-14/012.php


3. Weißbuch: ein Dokument der Aufrüstung

Berlin. "Verteidigungs"ministerin Ursula von der Leyen hat das Weißbuch 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die "Kooperation für den Frieden", der das Bremer Friedensforum angehört, gab am selben Tag mit einer Pressekonferenz und einer Pressemitteilung eine Antwort aus der Friedensbewegung:

"Unsere Antwort auf das 'Weißbuch zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr'"
http://www.koop-frieden.de/fileadmin/Pressemitteilungen/Erklaerungen_2016/Weissbuch_Final.pdf


4. Ein Rückblick auf die perfekte Propaganda im Umfeld des NATO-Gipfels

Bremen. "Was beim NATO-Gipfel in Warschau geschehen ist und was dort gesagt worden ist, wird von vielen Menschen, die an einer friedlichen Entwicklung in Europa interessiert sind, mit Sorge und Empörung wahrgenommen. Andere sind der Propaganda wehrlos ausgeliefert, oft mehr und schutzloser, als man es für möglich hält. Im Folgenden wird gezeigt, welche Methoden der Manipulation in diesem Zusammenhang angewendet wurden und werden. Vielleicht hilft dieser Blick hinter die Kulissen dabei, Ihren Gesprächspartnern und Partnerinnen ein bisschen die Augen zu öffnen", sagt Albrecht Müller auf den "NachDenkSeiten":
http://www.nachdenkseiten.de/?p=34175

Siehe auch:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59407


5. Lürssen-Kriegsschiffe an saudisches Regime durchgewunken

Bremen. SPD-Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat den Rüstungsexportbericht 2015 vorgestellt. Im vergangenen Jahr wurden Exportgenehmigungen im Wert von 12,86 Milliarden Euro erteilt. Gabriel erklärte in diesem Zusammenhang außerdem, dass der Bundessicherheitsrat vor kurzem den hoch umstrittenen Export von 48 Patrouillenbooten der Firma Lürssen an Saudi-Arabien beschlossen und das Bundeswirtschaftsministerium die Ausfuhrgenehmigung erteilt hat. Sofia Leonidakis, Mitglied der Bürgerschaftsfraktion Die Linke im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, internationale Kontakte und Entwicklungszusammenarbeit, erklärte: "Saudi-Arabien führt aktuell einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Schiiten im Jemen, die saudische Armee bombardiert Städte und tötet hauptsächlich Zivilisten. Über 2,5 Millionen Menschen haben als 'Binnenflüchtlinge' ihre Heimat verloren. Im Jemen kommen nachweislich auch deutsche Waffen zum Einsatz, u.a. Tornados und Eurofighter. In einer solchen Situation noch neue Exporte zu genehmigen, ist inakzeptabel und in der Konsequenz menschenverachtend." Gerne wird öffentlich behauptet, die dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegenden Patrouillenboote seien eher mit Polizeibooten zu vergleichen und deshalb weniger problematisch. Dieser These widerspricht Leonidakis: "Wofür Lürssens Boote u.a. verwendet werden können, zeigt aktuell die Seeblockade der jemenitischen Küste durch die saudische Marine. Im Nahen und Mittleren Osten sind keine offenen Seeschlachten zwischen großen Flotten zu erwarten. Umso besser geeignet sind auch wendige und mit militärischem Hightech ausgerüstete Patrouillenboote für militärische Zwecke."

Leonidakis weiter: "Saudi-Arabien unterstützt offen salafistische Terrorgruppen im syrischen Bürgerkrieg - aus geostrategischen Gründen und aus ideologischer Nähe zwischen wahhabitischem Herrscher-Clan und jihadistischen Gruppierungen. Die Rüstungsfirma Lürssen bekam bei ihrem Deal auch Unterstützung aus der Bremer Politik, wie 2013 in der Bürgerschaftsdebatte anlässlich eines Dringlichkeitsantrags der LINKEN zum Thema (vgl. hier: http://www.bremische-buergerschaft.de/drs_abo/Drs-18-772_56e.pdf) ersichtlich wurde. Die Befürworter von Bremer Handelsbeziehungen mit Waffenkäufern aus Saudi-Arabien müssen sich die Frage gefallen lassen, warum Kriegswaffen für eine fundamentalistische Diktatur genehmigungsfähig sind - man aber andererseits keinen Moscheeverein am Breitenweg haben will, der 'finanziell aus Saudi-Arabien unterstützt' werde (Verfassungsschutzbericht 2015, S. 69). Wer Saudi-Arabien als angeblichen Stabilitätsfaktor und Partner hofiert, braucht sich jedenfalls nicht über ein Erstarken des Salafismus zu wundern."


6. Rüstungsausgaben im Jahr 2015

[Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Der Beitrag wurde nicht in den Schattenblick übernommen.]


7. Erhard Eppler zum 75. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion

Berlin. Erhard Eppler (90), Bundesminister a.D und Kriegsteilnehmer, appellierte am 22. Juni in Berlin in seiner Gedenkrede zum "75. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion" für Völkerverständigung. Seine Rede liest Das Manifest für Völkerverständigung gegen Krieg und Kriegsursachen, gegen Nationalismus, Hass und Geschichtsklitterung für Abrüstung und Entmilitarisierung.

Text der Rede
http://www.oberndorfgedenken.de/Rede%20E.Eppler%2022.06.16%20Berlin.pdf


8. Ukraine: Ruslan Kotsaba frei

Offenbach. "Es ist ein großer Erfolg der internationalen Kampagne, dass Ruslan Kotsaba endlich vom Berufungsgericht aus der Haft entlassen wurde", erklärte Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungs-Netzwerk Connection e.V. "Wir freuen uns mit ihm und seiner Familie." Bei der Verhandlung hat das Berufungsgericht das Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt und den 49-jährigen Ruslan Kotsaba aus der Haft entlassen. Er war am 12. Mai 2016 vom Gericht der 1. Instanz in Iwano-Frankiwsk wegen "Behinderung der rechtmäßigen Aktivitäten der Streitkräfte der Ukraine" zu 3,5 Jahren Haft verurteilt worden.

Ruslan Kotsaba hatte sich am 23. Januar 2015 in einer Videobotschaft an den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko gewandt und erklärt, er werde die Einberufung verweigern. Er hatte seine Landsleute aufgerufen, ebenfalls den Kriegsdienst zu verweigern und sich der Einberufung zur Armee zu widersetzen. Ruslan Kotsaba wurde nun nach mehr als 17 Monaten Untersuchungshaft freigelassen. Das Verfahren in der 1. Instanz hatte sich mehr als ein Jahr hingezogen, da viele der Zeugen der Staatsanwaltschaft nicht zu den Verhandlungen erschienen. So musste Ruslan Kotsaba über Monate hinweg unter menschenunwürdigen Haftbedingungen in der Untersuchungshaft verbleiben.

Weitere Infos:
http://www.Connection-eV.org/article-2304


9. Freude über die Freilassung von Tair Kaminer

Bremen. Die israelische Kriegsdienstverweigerin Tair Kaminer (war auch schon unser Gast in Bremen) ist von der Ableistung des Kriegsdiensts ausgenommen worden. Die 19-Jährige war am 19. Juni zum sechsten Mal für ihre Weigerung, in der Armee zu dienen, inhaftiert worden, diesmal zu 45 Tagen Haft. Die 18-jährige Omri Baranes, die am 16. Juni zum dritten Mal - diesmal für 30 Tage - ins Gefängnis kam, wartet auf eine Entscheidung. Tair Kaminer hatte im November 2015 auf Einladung von Connection e.V. und dem Bildungswerk der DFG-VK Hessen bei zehn Veranstaltungen über den israelisch-palästinensischen Konflikt und die Situation der KriegsdienstverweigerInnen in Israel informiert. Zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung 2016 hatten vom 13. bis 16. Mai Solidaritätsaktionen in Jerusalem und in 14 Städten in Deutschland für die israelischen Kriegsdienstverweigerinnen Tair Kaminer und Omri Baranes stattgefunden. Wir danken allen, die die Forderung nach Freilassung von Tair Kaminer und Omri Baranes unterstützt haben und freuen uns über die Entlassung von Tair Kaminer.

Mehr:
www.dfg-vk-hessen.de/bildungswerk/israel-kdv/tair-kaminer


10. Berufungsinstanz spricht Atomwaffengegner frei

Koblenz (epd). Im Streit um die Verteilung atomwaffenkritischer Flugblätter hat das Landgericht Koblenz am Dienstag eine Geldstrafe für den Heidelberger Friedensaktivisten Hermann Theisen aufgehoben. In dem Berufungsverfahren wurde der Atomwaffengegner vom Vorwurf freigesprochen, er habe mit seinen Schriften zum Verrat von Dienstgeheimnissen aufgerufen. Das Berufungsgericht hielt die Formulierungen im politischen Meinungskampf für zulässig. (AZ: 5 Ns 2010 JS, 13035/15)

Verhandelt wurden mehrere Aktionen, bei denen Theisen Flugblätter gegen die US-amerikanische Atomwaffen verteilt und verschickt hatte, die mutmaßlich auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel lagern. Die Schriften enthielten den Aufruf an Bundeswehrangehörige, die Öffentlichkeit über Pläne zur Modernisierung der Bomben zu informieren. Die Staatsanwaltschaft hatte Theisen daraufhin angeklagt. In erster Instanz war der Heidelberger zu einer Geldstrafe in Höhe von insgesamt 3.600 Euro verurteilt worden.

Mehr:
http://www.evangelische-friedensarbeit.de/artikel/2016/berufungsinstanz-spricht-atomwaffengegner-frei


11. Taten statt leerer Worte: Abzug statt Aufrüstung der Atomwaffen!

Stuttgart/Bremen. "Taten statt leerer Worte: Abzug statt Aufrüstung der Atomwaffen!" so lautet der Aufruf, der am 6. August in mehreren Tageszeitungen erscheinen wird.

Weitere Informationen: http://pace-makers.de/html/marathon16_aufruf_formular.html


12. Friedensforum begrüßt Beteiligung Bremens am Flaggentag

Hannover/Bremen. Zum fünften Mal haben die "Bürgermeister für den Frieden" in Deutschland am 8. Juli gemeinsam Flagge gezeigt und sich für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen eingesetzt. An der deutschlandweiten Aktion nahmen insgesamt 200 Städte teil. Zum ersten Mal beteiligte sich Bremens Bürgermeister Carsten Sieling. Das Bremer Friedensforum begrüßte ausdrücklich die Beteiligung Bremens.

Mehr:
http://www.myheimat.de/bremen/politik/bremen-beteiligt-sich-zum-ersten-mal-am-flaggentag-d2767372.html

http://www.bremerfriedensforum.de/690/press/Friedensforum-begruesst-Beteiligung-Bremens-am-Flaggentag/


13. Bundesregierung mitverantwortlich für BLB-Probleme

Bremen. Mit verantwortlich für die Probleme der Bremer Landesbank (BLB) ist nach Ansicht des Bremer Friedensforums die Bundesregierung unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Sanktionspolitik gegen Russland. "Wer den Handel mit Russland mutwillig einschränkt, der macht Schiffstonnage überflüssig, was zum Sinken der Frachtraten führt. Damit bekommen die Reeder Probleme, ihre Kredite zurückzuzahlen", so Walter Ruffler vom Bremer Friedensforum. Der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, hatte sich von Anfang an gegen die Wirtschaftssanktionen gewandt, auch weil dadurch Investitionen von mittelständischen Unternehmen in Russland ausbleiben, die von der BLB hätten finanziert werden können. Hellmeyer sprach im Februar zusammen mit Professor Rudolf Hickel auf einer Veranstaltung des Friedensforums zum Thema "Finanzmärkte-Geopolitik-Kriege".

Das Bremer Friedensforum hat sich unterdessen mit einem umfangreichen Fragenkatalog zur Auswirkung der Wirtschaftssanktionen an Wirtschaftssenator Martin Günthner gewandt (eine Antwort ist angekündigt).

- Siehe auch:
https://weserreport.de/2016/06/weserreporter/kommentar-bund-mitverantwortlich-fuer-blb-probleme/


14. Neues Buch: "Wege aus der Kriegslogik"

Kassel. Das neue Buch des Kasseler Friedensratschlags "Wege aus der Kriegslogik" ist da und kann im Buchhandel oder direkt beim Verlag bestellt werden. Im 22. Band der Kasseler Schriften zur Friedenspolitik kommen Stimmen aus der Friedensforschung, Friedensbewegung und Politik zu Wort, die Wege aus der Kriegslogik und Schritte für eine neue Friedenspolitik erarbeiten wollen. Kritische Friedensforschung findet nicht im Elfenbeinturm statt und wird nicht um ihrer selbst willen betrieben. Vielmehr entwickelt sie ihre Thesen und Projekte aus den Diskussionen und Anforderungen der deutschen und internationalen Friedensbewegung. Mit ihren Ergebnissen will sie die Friedensbewegung in ihrem wertvollen Ringen um Abrüstung und Gewaltfreiheit unterstützen. Zu den Autoren gehören: Matin Baraki * Christine Buchholz * Murat Cakir * Erhard Crome * Günter Giesenfeld * Joachim Guilliard * Lühr Henken * Matthias Jochheim * Jorge Jurado * Cornelia Kerth * Karin Leukefeld * Birgit Malzahn * Manfred Mohr * Leonore Schröder * Alexander Neu * John P. Neelsen * Willi van Ooyen * Norman Paech * Anne Rieger * Werner Ruf * Jerry Sommer * Wolfgang Sréter * Jürgen Wagner * Peter Wahl *Roman Zitzelsberger

Verlag und Antiquariat Jenior, Marienstraße 5, 34117 Kassel, Tel.: 0561-7391621, Fax: 0561-774148, Mail: info@jenior.de, "Wege aus der Kriegslogik - Für eine neue Friedenspolitik" Lühr Henken (Hrsg.), Kasseler Schriften zur Friedenspolitik, Verlag Winfried Jenior, 260 Seiten, kartoniert, Preis 15,00 Euro, ISBN 978-3-95978-045-2


BEVORSTEHENDE VERANSTALTUNGEN
15. Mahnwache zum 71. Jahrestag - Hiroshima und Nagasaki mahnen: Unsere Zukunft atomwaffenfrei!

Bremen. Am 6. und 9. August jähren sich die Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki zum 71. Mal. Mit der traditionellen Mahnwache erinnert das Bremer Friedensforum gemeinsam mit weiteren Organisationen (IPPNW, Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigung der Kriegsdienstgegner (DFG-VK), Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen, für gewaltfreie Friedensgestaltung (IALANA), Messstelle für Arbeits- und Umweltschutz (MAUS) e.V., Nordbremer Bürger gegen den Krieg) an den Jahrestag. Die Mahnwache in Bremen findet am Samstag, 6. August, in der Zeit von 12 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, Blumen mitzubringen, um das Friedenszeichen auszulegen. Mitglieder der Delegation zum Atomwaffenstandort Büchel werden berichten.


16. Bremer Friedensforum unterstützt bundesweite Friedensdemo am 8. Oktober in Berlin

Berlin/Bremen. Die militärischen Aktivitäten und die Pläne der NATO bedeuten eine steigende Kriegsgefahr. Verschiedene Gruppen und Organisationen der Friedensbewegung, darunter auch das Bremer Friedensforum, haben deshalb beschlossen, gemeinsam zu einer Demonstration am 8. Oktober 2016 in Berlin unter dem Motto aufzurufen: "Die Waffen nieder - Kooperation statt NATO-Konfrontation - Abrüstung statt Sozialabbau".

Hier die ersten Eckdaten für die Demonstration: Auftakt 12:00 Uhr Alexanderplatz/Otto-Braun-Straße, Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor, Platz des 18. März (Westseite) gegen 15:00 Uhr, Ende gegen 17:00 Uhr. Von Bremen werden Busse nach Berlin fahren. Weitere Informationen beim Bremer Friedensforum.

Siehe auch:
http://www.bremerfriedensforum.de/692/event/Bremer-Friedensforum-unterstuetzt-bundesweite-Friedensdemo-am-8-Oktober-in-Berlin/


LESERBRIEF

17. Leserbrief zum Kommentar von Rebecca Harms "Solange geschossen wird, verbietet sich ein Ende der Sanktionen" (Weser Kurier, 23.06.2016)

Rebecca Harms, Europaabgeordnete der Grünen, möchte die Sanktionen gegen Russland aufrecht erhalten, obwohl sie politisch gescheitert sind: Putin wird die Krim nicht wieder hergeben, und er wird die Separatisten im Osten der Ukraine so lange unterstützen, wie die Regierung in Kiew ihre "Anti-Terror-Operation" fortführt und auf das eigene Volk schießen lässt. Vielleicht würde eine Aufhebung der Sanktionen als Zeichen des guten Willens der EU auch Bewegung in die russische Politik bringen. Dabei ist Frau Harms mitverantwortlich für die gefährliche Situation in der Ukraine. Als Demonstrationstouristin hat sie zusammen mit dem Europaabgeordneten Elmar Brok (CDU) und dem früheren Außenminister Guido Westerwelle (FDP) an Kundgebungen auf dem Maidan in Kiew teilgenommen: "Ich, die ich sehr zurückhaltend bin, was Hymnen und Flaggen angeht, habe Ruhm der Ukraine gerufen und geweint, wenn immer zur vollen Stunde die Hymne angestimmt wurde" (in: Maidan! Ukraine, Europa, S. 63f). Westliche Politiker haben auf dem Maidan "europäische Werte" im Munde geführt und den Eindruck vermittelt, als würden Korruption und Oligarchenherrschaft verschwinden, wenn nur das Assoziierungsabkommen mit der EU erst unterzeichnet würde. Die EU und die USA hinter sich wissend, wagten rechte Kräfte auf dem Maidan den Staatsstreich gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Janukowitsch, was zur Sezession der Krim und zum Anschluss an Russland führte und zu den Revolten im Donbas. Diese Zusammenhänge spart Frau Harms in ihrem Artikel aus.

Übrigens: Selbst Mitglieder eingefleischter transatlantischer Think Tanks ("Denk"fabriken) räumen ein, dass die Sanktionen eine Steilvorlage für die innerrussische Propaganda sind, um von hausgemachten ökonomischen Schwierigkeiten abzulenken und die Verantwortung gänzlich dem Westen zuzuschieben. (W. R.)


18. BREMER FRIEDENSFORUM IM NETZ

Bremen. Mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


19. AUS DEM TERMINKALENDER

• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

Weitere Termine aus der Friedensbewegung:
http://www.friedenskooperative.de/termine.htm


• 24. bis 26. Juli, Delegation aus Bremen demonstriert vor Atomwaffenstandort Büchel - Info über Mitfahrgelegenheiten aus Bremen: Barbara Heller (0421)4341852

• Samstag, 6. August, Bremen, 12 bis 13 Uhr, Marktplatz, Mahnwache zum 71. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima (Bitte Blumen mitzubringen, um ein Friedenszeichen zu gestalten)

• Donnerstag, 1. September, 17 Uhr, Bahnhofsvorplatz, Kundgebung zum Antikriegstag mit Anne Rieger u.a.

• Samstag, 17. September, erneut auf die Straße gegen CETA & TTIP! Jetzt geht es in die entscheidende Phase. Der Trägerkreis aus 30 Organisationen ruft zu bundesweiten Großdemonstrationen gegen CETA und TTIP auf - am 17. September zeitgleich in sieben Städten: Hamburg, Berlin, Frankfurt/M., Köln, Leipzig, München, Stuttgart. Gemeinsam ein klares Signal für einen gerechten Welthandel setzen!

• Samstag, 17. September, 20 Uhr, Bremen, Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31, Aufführung der Berliner Compagnie mit ihrem neuen Stück "Das Bild vom Feind"

• 30. September bis zum 2. Oktober, Technische Universität Berlin, Weltkongress "Abrüstung - für und in einer Atmosphäre des Friedens" (Disarm for a Climate of Peace) "Die Welt ist überrüstet und der Frieden unterfinanziert" (UN-Generalsekretär Ban Ki-moon). In einer Atmosphäre der internationalen politischen Konfrontation und der weltweiten Hochrüstung veranstaltet das Internationale Friedensbüro (International Peace Bureau, IPB) den Kongress, zu dem ca. 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 40 Ländern erwartet werden.
Das vorläufige, bereits sehr umfassende Programm ist zu finden unter:
https://www.ipb2016.berlin/program/program-structure/

• Samstag, 8. Oktober, Berlin, bundesweite Demonstration der Friedensbewegung

• Dienstag, 8. November, 19.30 Uhr, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4Veranstaltung mit Conrad Schuhler zu "Fluchtursachen"

• Freitag/Samstag, 11./12. November, Bremen, Cyberpeace-Forum


20. IN EIGENER SACHE

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 6 vom 16. Juli 2016
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049 - (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2016

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