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NEWSLETTER/199: Bremer Friedensforum 10 vom 22. Dezember 2019


Newsletter Bremer Friedensforum 10 vom 22. Dezember 2019


Allen Friedensfreund*innen wünschen wir entspannte Festtage. Und für uns alle ein gutes, gesundes, friedvolle(re)s, fröhliches und kämpferisches Jahr 2020!
In 2020: 60 Jahre Ostermarsch in der Bundesrepublik "Kampf dem Atomtod", 75 Jahre Befreiung vom Hitler-Faschismus, 75 Jahre US-Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, 50 Jahre nuklearer Nichtverbreitungsvertrag


Inhalt heute:

01. "Zeit des Schreckens: Die Wehrmacht auf Kreta 1941 - 1945"
02. Aktionsberatung gegen das Manöver "Defender 2020"
03. Zweite Deutsche-Russische Friedenstage in Bremen
04. Neue Runde der Militarisierung angekündigt
05. Und weil das alles Geld kostet ...
06. USA haben Fortschritte in Afghanistan jahrelang beschönigt
07. Für Kooperation und Frieden mit Russland
08. "Strasse" - Schaufenster von Kulturen im Westend/Zahlreiche Beiträge von Bremer Friedensaktivist*innen dabei
09. Friedensprojekt in Bremer Schule zusammen mit dem Bremer Friedensforum
10. Bremer Solidaritätsbasar mit großem Musikprogramm
11. Tausende nahmen in Bremen an der Klima-Demo teil
12. Rüstung sichert keine nachhaltigen Arbeitsplätze - keine neue Erkenntnis!
13. Journalistinnen und Journalisten sprechen sich für Julian Assange aus
14. Neuer Kunst-Wandkalender
15. Verunsicherungen trotzen
16. Ernst Busche gestorben
17. Leserbrief
18. Bremer Friedensforum im Netz
19. Terminkalender
20. In eigener Sache


1. "Zeit des Schreckens: Die Wehrmacht auf Kreta 1941 - 1945" und: "Sagt also der Sonne, dass sie einen neuen Weg finde"

Bremen. "Zeit des Schreckens: Die Wehrmacht auf Kreta 1941 - 1945" und: "Sagt also der Sonne, dass sie einen neuen Weg finde"/Gedenkstätten und Friedensinitiativen auf Kreta / Fotos und Texte von Rena Bayer, diese Ausstellung wird vom 16. Januar bis 22. Februar 2020 in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, gezeigt. Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 16. Januar, um 19.30 Uhr statt. Viele kennen vermutlich aus persönlicher Anschauung die Insel Kreta, die wegen ihres wunderbaren Klimas, der schönen Strände und Landschaften, seiner alten Kultur sowie der Gastfreundschaft ihrer Bewohner zu einer der Lieblingsinseln der Deutschen geworden ist. Es ist aber wenig bekannt, wie schrecklich die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in Griechenland und auf Kreta gewütet hat. Eine Berliner Griechenland-Gruppe hat mit Griechenland-Freunden in Darmstadt eine Ausstellung über diese für die Hellenen furchtbare Zeit unter dem Titel "Zeit des Schreckens. Die deutsche Besatzung auf Kreta 1941-1945" erarbeitet. Sie wird ergänzt durch Fotos und Texte von Rena Bayer (Darmstadt), die die Mahn- und Gedenkmale, die an diesen Krieg auf Kreta erinnern, zeigen und beschreiben.

Die gesamte Ausstellung wird jetzt auch in Bremen zu sehen sein - und zwar vom 16. Januar bis zum 22. Februar in der Villa Ichon. Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung am 16. Januar um 19.30 Uhr in der Villa Ichon ein. Begrüßung: Barbara Heller (Bremer Friedensforum), Einführung: Arn Strohmeyer, Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 11 bis 13 Uhr, Mo. bis Fr. 16 bis 20 Uhr.

Es wird zwei zu dieser Ausstellung ergänzende Veranstaltungen geben. Am 23. Januar spricht die Historikerin Marlen von Xylander über "Die deutsche Besatzungszeit auf Kreta 1941 - 1945". Am 11. Februar wird der Film "Andartis - Partisan des Friedens" zu sehen sein. Es geht darin um ein Friedensmonument, das die Berliner Künstlerin Karina Raeck auf der Nida-Ebene im kretischen Ida-Gebirge errichtet hat. Beide Veranstaltungen finden ebenfalls in der Villa Ichon jeweils um 19.30 Uhr statt. Auch dazu sind Sie herzlich eingeladen.


2. Aktionsberatung in Hamburg gegen das Manöver "Defender 2020"

Hamburg/Bremen. Im April und Mai 2020 findet das Groß-Manöver "Defender 2020" unter Führung der US-Army statt. Mannschaften und Material werden zum größten Teil durch Deutschland transportiert. Der "Ernstfall" wird in Polen und im Baltikum geprobt, also vor der Haustüre Russlands. Zehntausende US-Soldaten werden nach Europa verschifft - so viele wie seit dreißig Jahren nicht mehr. Dreh- und Angelpunkt der Kriegsspiele wird Deutschland. Nebenbei bemerkt: Am 8. Mai 2020 jährt sich zum 75. Mal die Befreiung vom Faschismus. Wir wollen gegen die Manöver protestieren und uns für Diplomatie und Frieden gegenüber Russland einsetzen. Zur Planung der Aktivitäten anlässlich des Manövers gibt es am Samstag, 18. Januar 2020, eine Aktionsberatung in Hamburg. Kommt vorbei! Von 13:00 bis 17:00 Uhr im Curio-Haus, Rothenbaumchaussee 15, 20148 Hamburg


3. Zweite Deutsch-Russische Friedenstage in Bremen

Bremen. Nach dem großen Erfolg der ersten Deutsch-Russischen Friedenstage im November geht es im Februar 2020 weiter. Gezeigt wird unter anderem die Ausstellung "Meinst Du, die Russen wollen Krieg?" im DGB-Haus. Der neue Flyer bringt auch bereits eine Vorschau auf Veranstaltungen im Mai.


4. Neue Runde der Militarisierung angekündigt

Bremen. Frau Annegret Kramp-Karrenbauer hat am 7. November an der Bundeswehrhochschule München weitere Aufrüstung und noch mehr Kriegseinsätze angekündigt. Einige Auszüge:"...Ein Land unserer Größe und unserer wirtschaftlichen und technologischen Kraft, ein Land unserer geostrategischen Lage und mit unseren globalen Interessen, das kann nicht einfach nur am Rande stehen und zuschauen. ...."...Es ist an der Zeit, dass wir daraus die Kraft und das Selbstvertrauen schöpfen, gemeinsam mit unseren Partnern und Verbündeten die Welt und unsere Zukunft stärker zu gestalten." ... "Dazu gehört letztendlich auch die Bereitschaft, gemeinsam mit unseren Verbündeten und Partnern das Spektrum militärischer Mittel wenn nötig auszuschöpfen."..."Unsere Partner im Indo-Pazifischen Raum - allen voran ... - fühlen sich von Chinas Machtanspruch zunehmend bedrängt. Sie wünschen sich ein klares Zeichen der Solidarität. ... Es ist an der Zeit, dass Deutschland auch ein solches Zeichen setzt, indem wir ..." ... "Wir haben in der NATO ... auch zugesagt, dass wir bei allen Fähigkeiten der NATO, die die Mitgliedsstaaten zur Verfügung stellen, als Deutsche 10% der Fähigkeiten einbringen. ..."
(Zitiert nach der Veröffentlichung auf der Homepage des Bundesverteidigungsministeriums; www.bmvg.de - siehe auch Leserbrief unten!)


5. Und weil das alles Geld kostet ...

Bremen. Und weil das alles Geld kostet, wird der "Verteidigungshaushalt" um 134 Millionen EURO über die ursprünglichen Planungen hinaus erhöht. Aktueller Planungsstand für 2020: 45,1 Milliarden EURO. Frau Kramp-Karrenbauer legte das am 7. November an der Bundeswehrhochschule wie folgt dar: "... Das fängt an bei einer vernünftigen Entwicklung des Verteidigungshaushalts. Ja, wir haben in den letzten Jahren enorm aufgeholt. Und wir haben für das nächste Jahr zum ersten Mal, bei der Summe, die wir an die NATO melden, die Schallmauer von 50 Milliarden durchbrochen. Das ist eine enorme Leistung. Aber das reicht noch nicht aus, denn wir brauchen die Steigerung auf 1,5 Prozent des BIP bis 2024 2 Prozent bis spätestens 2031." Dazu passt, ... dass ein neuer Rekord bei den bundesdeutschen Rüstungsexporten erwartet wird. Nicht vergessen haben wir ...die nach wie vor vielen Kriege auf der Welt mit ihren Opfern, der Zerstörung von Infrastruktur und Natur.

Nicht vergessen, diese Unterschriftensammlung bleibt aktuell:
https://abruesten.jetzt


6. USA haben Fortschritte in Afghanistan jahrelang beschönigt

Artikel dazu siehe unter: [1]


7. Für Kooperation und Frieden mit Russland

Bremen. Beim Abschluss der Deutsch-Russischen Friedenstage in Bremen mit Andreas Zumach und Andrei Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg, begrüßten im vollbesetzten Wall-Saal der Stadtbibliothek Bremen die Zuhörer*innen mit starkem Beifall drei Vertreter des Hamburger Generalkonsulats der Russischen Föderation. So brachten sie gleich zu Anfang der letzten Veranstaltung der ersten Deutsch-Russischen Friedenstage in Bremen zum Ausdruck, dass sie für eine Verbesserung der Beziehungen zu Russland eintreten. Der Generalkonsul Andrei Sharashkin beteuerte in seinen Begrüßungsworten, dass die Kriege zwischen Deutschland und Russland wohl nicht vergessen seien, aber für Russland kein Hinderungsgrund für eine gedeihliche Zusammenarbeit in Zukunft bildeten. Andreas Zumach, der Referent des Abends, ging in seinen Ausführungen besonders auf die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen nach 1989 ein und hob dabei besonders die von deutschen Politikern initiierte NATO-Osterweiterung hervor. Durch diese wurde die bei den 2+4-Verhandlungen gegebene Zusage gebrochen. Das Vertrauen zwischen Russland und dem Westen ging damit verloren. Zumach ging auch auf die Konflikte in Syrien und der Ukraine ein, deutete auch an, wo möglicherweise Wege zur Lösung zu finden seien.

Andrei Sharashkin meldete sich bei der Diskussion noch einmal zu Wort. Er sagte, dass er weithin mit den Ausführungen des Referenten übereinstimme, aber im Blick auf die Entwicklung in der Ukraine und der Krim eine andere Sicht habe und sie an Fakten darstellte. Eine junge Frau fragte nach der Demokratie in Russland. Darauf reagierte Zumach mit der Bemerkung, dass auch im Blick auf solche Fragen nur das Gespräch zwischen den beiden Staaten zur gegenseitigen Verständigung weiterführen kann. Bei der Diskussion wurde auch der Wunsch nach einer Partnerschaft zwischen Bremen und einer russischen Stadt laut. Die Veranstalter, die mit den ersten Deutsch-Russischen Friedenstagen in der Hansestadt einen unerwartet hohen Zuspruch fanden, hoffen, dass diese positive Resonanz den Weg zu einer Partnerschaft ebnen kann. Barbara Heller, Sprecherin des Bremer Friedensforum, die die Veranstaltung moderierte, hob in ihrem Schlusswort hervor, dass wir Deutsche angesichts der Verbrechen, die von unserem Land aus in der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg verübt worden seien, nur beschämt sein können, mit welcher Freundlichkeit Russen uns begegnen.

Siehe auch: [2]


8. "Strasse" - Schaufenster von Kulturen im Westend/Zahlreiche Beiträge von Bremer Friedensaktivist*innen dabei

Bremen-Walle. Ausstellung des Bremer "Fotoateliers westend" zum Thema "Straße": Unter dem Motto "Straße - Schaufenster der Kulturen" wurde unter großer Beteiligung eine Ausstellung mit Fotos und Texten zu diesem Thema im Kulturzentrum "westend" im Bremer Stadtteil Walle eröffnet. Es ist schon erstaunlich, welch eine umfangreiche und vielfältige Ausstellung unter der Leitung von Ilker Maga in den engen Räumlichkeiten möglich gemacht werden können. Dazu gab es zum gleichen Thema ein vielfältiges Programm mit Musik- und Wortbeiträgen im Saal des Kulturzentrums. Starke Präsenz zeigen Aktive des Bremer Friedensforums mit Fotos von Demonstrationen und Texten zu Straßen und Plätzen. Noch bis Mitte Januar kann die sehenswerte Ausstellung im Westend besucht werden.

Straßen bilden die Lebensadern der Städte. Das gilt auch für Bremer Straßen. Sie sind unverzichtbar für pulsierende Metropolen. Sie stellen aber nicht nur Asphaltbänder und Bürgersteige dar, auf denen Menschen sich bewegen, um von A nach B zu kommen. Straßen sind auch Spiegelbilder, in denen die Vielfalt gesellschaftlicher Bewegungen und Funktionen zum Ausdruck kommt. Auf der Straße sind alle Menschen gleich, unabhängig davon, welcher Klasse oder sozialen Schicht sie angehören. Doch auch auf die individuelle Sozialisation hat die Straße einen prägenden Einfluss, mehr noch: sie hinterlässt im kollektiven Gedächtnis ihrer Benutzer tiefe Spuren. Straßen sind Schaufenster von Kulturen. Ob eine Kultur reich oder arm ist, zeigen nicht die neuesten Automodelle, die sich auf den Boulevards der Metropolen bewegen, es sind die Straßen voller Kultur, lebendige und kommunikative Straßen, die den Reichtum ausdrücken. Wie auf der ganzen Welt, ändern sich auch die Straßen in Bremen. In einigen älteren Stadtteilen verwandeln sich die Straßen besonders in den Sommermonaten in lebendige Orte der Begegnung. Kontakte zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen werden dort schneller geknüpft, Straßenfeste, Umzüge, Demonstrationen finden dort nicht nur statt, sie schaffen au ch die Grundlage für das Begreifen anderer Kulturen. Demgegenüber suchen die Straßen in neuen Wohngebieten nach ihrer eigenen "Identität".

Die TeilnehmerInnen der Fotoschule westend - Das Fotoatelier 2019 haben unter der Leitung von Ilker Maga ein Jahr zum Thema "Straße" gearbeitet, haben sich getroffen, haben diskutiert und fotografiert. In diesem mühsamen, intensiven Jahr endstanden mehrere Tausend Fotoaufnahmen. Die TeilnehmerInnen zeigen ihre besten Arbeiten bis zum 8. Januar 2020 in der Kulturwerkstatt westend. Gezeigt werden die Arbeiten in den westend-Öffnungszeiten: Mo - Do 10 - 18 Uhr; Fr 10 - 13 Uhr. Um das aktuelle Bild der Straßen in Bremen und Bremerhaven in Schriftform darzustellen, wurde neben dem Fotoatelier auch eine Schreibwerkstatt eingerichtet. Die Schreibwerkstatt war offen für alle BürgerInnen. Die Ergebnisse dieser Schreibwerkstatt werden im Rahmen der Fotoausstellung zum gleichen Thema bis zum 8. Januar 2020 in der Kulturwerkstatt westend gezeigt.

Siehe auch: [3]


9. Friedensprojekt in Bremer Schule zusammen mit dem Bremer Friedensforum

Bremen. Kürzlich fand in der Bremer Albert-Einstein-Schule ein dreitägiges Friedensprojekt im siebten Jahrgang statt. Eine Kollegin war durch den Bremer Friedenstunnel zu diesem Projekt angeregt worden. Sie trat an das Bremer Friedensforum mit der Bitte heran, an der Vorbereitung und Durchführung mitzuwirken. Sehr ergiebig war die Zeitzeugen-Befragung, an der fünf ältere Personen aus dem Friedensforum und seinem Umkreis mitwirkten. Zum Abschluss fand eine Information über die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki statt, an der sich eine in Bremen lebende Japanerin beteiligte und dazu Stellwände mitbrachte. Es ging dabei unter anderem auch um das Schicksal eines Mädchens aus Hiroshima, das damals überlebte, aber am Krebs erkrankte und nicht mehr lange zu leben hatte. Dieses Mädchen faltete auf ihrem Sterbelager Papierkraniche, die dadurch in Japan zum Friedenssymbol wurden. Die Schülerinnen und Schüler haben als Abschluss auch Friedenskraniche gefaltet und sie in der Aula an Baumästen aufgehängt. Auch lasen die Schüler*innen die Texte der Stellwände. Ein Kollege der Schule hat vor, auch in Zukunft solche Projekte zu initiieren.

Siehe auch: [4]


10. Bremer Solidaritätsbasar mit großem Musikprogramm

Bremen. Kürzlich fand im Gemeindezentrum Zion der 54. Bremer Solidaritätsbasar statt. Er wurde während der schweren Bombenangriffe der US-Air Force auf Vietnam ins Leben gerufen. Es werden Sachen verkauft, es wird Geld gespendet, es wird gegessen und getrunken, Musik gehört und man trifft viele Menschen wieder, die man seit Jahrzehnten aus der Friedens- und Solidaritätsbewegung kennt. Eine Stunde lang gab die Bremer Gruppe "Das rote Krokodil" ein Konzert mit bekannten Arbeiter-, Friedens- und Solidaritätsliedern. Anschließend begrüßte der Hausherr Pastor Thomas Lieberum die Gäste im vollbesetzten Saal, Ingeborg Kramer vom Team des Basars leitete die Vortragsveranstaltung ein, und es sprachen Joachim Barloschky, ehemaliger Quartiermanager in Bremen-Osterholz und jetzt Sprecher des Bremer Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen, sowie zwei in Bremen lebende chilenische Frauen von der jetzigen Protestbewegung in ihrer Heimat.

Siehe auch: [5]


11. Tausende nahmen in Bremen an der Klima-Demo teil

Bremen. Erste konkrete Initiativen bilden sich heraus. Der internationale Tag von "Fridays for Future" am 29. November anlässlich der Klimakonferenz in Madrid mobilisierte in Bremen Tausende. Sie sammelten sich auf der Bürgerweide und zogen von dort in die Innenstadt. Inzwischen bilden sich aus der Bewegung Initiativen mit konkretem Programm heraus. Sie halten die allgemeinen Hinweise "No Future", "Kein Planet B" und ähnliche Parolen für zu wenig weiterführend. Eine Initiative wirbt für einen verstärkten Nahverkehr unter dem Motto "einfach einsteigen", um so den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren. Dazu gehört auch die Forderung, den Nahverkehr kostenlos zu machen. Die Initiative verteilte einen Flyer in Zeitungsformat. Eine zweite Initiative hat sich bundesweit unter der Parole "Stop Wars. Save the Planet" gebildet. Sie weist darauf hin, dass Kriege und Militär zu den größten Umweltverschmutzern gehören. Das Bremer Friedensforum beteiligt sich an ihr, verteilte dazu ein eigenes Flugblatt und sieht einen konkreten Weg in internationaler Verständigung zwecks Abrüstung. Der in Kürze in Kassel stattfindende Friedensratschlag wird sich mit dieser Thematik besonders befassen.

Siehe auch: [6]


12. Rüstung sichert keine nachhaltigen Arbeitsplätze - keine neue Erkenntnis!

Bremen. In Bremen arbeiten rund 1.000 Menschen in diesem Bereich - jetzt hat die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus einen harten Sparkurs angekündigt.

Mehr: [7]


13. Journalistinnen und Journalisten sprechen sich für Julian Assange aus

Bremen. Die Doppelmoral, Heuchelei und Verlogenheit im Fall Assange ist groß. Die großen Parteien und Medien sind äußerst zurückhaltend. Und das, obwohl man versucht, am Journalisten Assange ein Exempel zu statuieren. Kein Journalist oder Medium könnte Regierungsverbrechen mehr aufdecken oder kritisch darüber berichten, ohne dafür gejagt und weggesperrt zu werden. Nun erheben auch internationale Journalisten ihre Stimme. Wie soll Snowden doch gesagt haben: » Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein Verbrechen behandelt wird, werden wir von Verbrechern regiert.«

Siehe auch: [8]


14. Neuer Kunst-Wandkalender

Bremen. Klaus Schiesewitz hat einen neuen Kunst-Wandkalender für 2020 fertiggestellt. Titel des Jahreskalenders "EXPERIMENTELLE LINOLDRUCKE mit dem Namen 'Frieden in Sechs Sprachen'". Er kann ab sofort bestellt werden unter: E-Mail: kschiese@uni-bremen.de. Der Kunstkalender ist eine kleine Auswahl seiner neuesten aussagekräftigsten Bilder in Hochglanzoptik. Das Format des Kalenders ist in der Größe DIN A 4 gehalten, aufgehängt hat er eine Größe von DIN A 3 (entspricht zweimal DIN A 4). Im oberen Bereich ist das Linoldruck-Bild zu sehen, im unteren Bereich die Monatsübersicht, wo man bequem eigene Eintragungen vornehmen kann. Jeder Monat hat ein anderes Motiv, lädt zum Nachdenken und Handeln ein und bietet einen Querschnitt der gesellschaftlichen Kritik, die Thema von Klaus Schiesewitz ist. Er hat nur eine kleine Auflage für Freunde und Kunstinteressierte drucken lassen. "Meine Kunst soll für jeden erschwinglich sein, daher biete ich ihn für Euro 24,00 an. Bei Versand kommen noch Kosten für Verpackung und Porto dazu. Der Kalender eignet sich auch zum Verschenken, falls du ein individuelles Geschenk suchst", so Klaus Schiesewitz.


15. "Verunsicherungen trotzen"

Kassel. Das neue Buch zum Friedensratschlag Kassel ist da und kann ab sofort im Buchhandel gekauft oder direkt beim Verlag bestellt werden. Unter dem Titel "Verunsicherungen trotzen" kommen Autorinnen und Autoren aus Friedensforschung, Politik, Gewerkschaft und Friedensbewegung zu Wort, die sich auf dem 25. bundesweiten Friedensratschlag im Jahr 2018 in der Universität Kassel trafen, um Analysen und Lösungsansätze dafür zu präsentieren, wie eine friedensfähige Politik entwickelt und durchgesetzt, wie Spannungen ab- und Vertrauen aufgebaut werden kann. Ihre Texte basieren auf Beiträgen, die sie dort gehalten haben.

Die Autor*innen sind: Ralf Becker * Reiner Braun * Erhard Crome * Andreas Fisahn * Yavuz Fersoglu * Rolf Gössner * Jürgen Grässlin * Lühr Henken * Kristine Karch * Claus-Dieter König * Marion Küpker * Reinhard Lauterbach * Walter Listl * Ramazan Mendalioglu * Klaus Moegling * Michael Müller * Norman Paech * Marius Pletsch * Alain Rouy * Werner Ruf * Ulrich Schneider * Ingar Solty * Hans-Christof Graf von Sponeck * Marlis Tepe * Achim Wahl - Das Buch kostet im Handel 15,- Euro. ISBN 978-3-95978-059-9
Bestellungen von Privatpersonen beim Verlag (Antiquariat & Verlag Winfried Jenior, Marienstr. 5, 34117 Kassel, Tel: 0561 - 7391621, Fax: 0561 - 774148, E-Mail: info@jenior.de, www.jenior.de) sind innerhalb Deutschlands versandkostenfrei. Für Gruppen bietet der Verlag Sonderkonditionen: Die Bücher können in Kommission beim Verlag geordert werden. Bei der Abrechnung wird ein Rabatt von 30 % gewährt (= 4,50 Euro pro Buch). Helft bitte aktiv mit bei der Verbreitung des Buches!


16. Ernst Busche gestorben

Bremen. Das Bremer Friedensforum trauert um einen seiner Mitbegründer: Dr. Ernst Busche starb am Freitag, 29. November, nach langer Krankheit im Alter von 87 Jahren in der Hansestadt. Ernst Busche wurde in den 1970er Jahren bekannt als Sprecher der Bürgeraktion Garlstedter Heide, die sich gegen die Stationierung der US-Panzerbrigade "Hell on Wheels" nördlich Bremens wehrte. Bundesweit legendär ist sein Einsatz für den Krefelder Appell gegen die Stationierung neuer Atomraketen in Europa, er sammelte allein circa 16.000 Unterschriften. Das Bremer Friedensforum verliert mit Ernst Busche einen sehr guten, treuen Freund und solidarischen Mitstreiter. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, seiner Tochter und seiner Familie.

Siehe auch: [9]


17. Leserbrief

Ministerin Kramp-Karrenbauer fordert mit Vehemenz die Erhöhung der Militärausgaben auf das Zwei-Prozent-Ziel der NATO. Was rechtfertigt diese Forderung? Glaubt jemand allen Ernstes, dass irgendein Land das mächtigste und aggressivste Militärbündnis der Welt angreifen wird? Geht es bei der "Mitgestaltung der Welt" wirklich um Sicherheitsfragen und nicht eher um die Interessen der USA, der NATO und der Rüstungsindustrie? Militärische Auseinandersetzungen haben noch nie einen Konflikt gelöst. Hinzu kommen zwei weitere Aspekte, die es zu beachten gilt. In der diesjährigen Haushaltsdebatte stellt Gerd Müller als Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fest, dass die Mittel für sein Ressort um 128 Millionen Euro steigen sollen, die Mittel für das Verteidigungsministerium dagegen um 1,7 Milliarden Euro. Nach Müller wird weltweit für die Rüstung zehn mal mehr ausgegeben als für Entwicklung, Frieden und Prävention.

Der gesamte Rüstungsbereich gehört darüber hinaus zu den größten Umweltsündern der Welt. Die Schäden der militärischen Produktion, Manöver, Aufwendungen für die Infrastruktur und Kriege werden weitestgehend verschwiegen. Nicht umsonst wurde dieser Komplex auf Betreiben der USA und der NATO-Staaten aus dem Kyoto-Protokoll und den anderen UN-Klimadokumenten herausgenommen. Das Militär ist nicht nur ein gewaltiger Ressourcenverschwender (Rohstoffe, Energie, Landverbrauch, Arbeitskraft), sondern es vergiftet die Luft, die Böden und das Wasser. Das Militär der USA verbraucht täglich 48 Millionen Liter Öl. Die Armeen der NATO gehören zu den größten CO2- Produzenten weltweit. Viel Zeit bleibt uns nicht, durch Vernunft und Solidarität die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aufzuhalten. Das Anliegen von Fridays for Future beinhaltet auch den Bereich von Rüstung und Militär. (A. B-A.)


18. Bremer Friedensforum im Netz

Mehr Informationen bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar. Friedenspolitische News aus Bremen gibt es auch auf Twitter!

http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum
https://twitter.com/ekkehardlentz1


19. Terminkalender

• 16. Januar bis 22. Februar 2020, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4, "Zeit des Schreckens: Die Wehrmacht auf Kreta 1941 - 1945" und: "Sagt also der Sonne, dass sie einen neuen Weg finde", Gedenkstätten und Friedensinitiativen auf Kreta / Fotos und Texte von Rena Bayer, • Ausstellungseröffnung: 16. Januar 2020, 19.30 Uhr, Begrüßung: Barbara Heller (Bremer Friedensforum), Einführung: Arn Strohmeyer, Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 11 bis 13 Uhr, Mo. bis Fr. 16 bis 20 Uhr
www.villa-ichon.de

• Samstag, 18. Januar 2020, 13 Uhr, Hamburg, Curio-Haus, Norddeutsche Aktionsberatung zu "Defender 2020"

• Donnerstag, 23. Januar 2020, 19:30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen, Dr. Marlen von Xylander, Norderstedt, "Zeit des Schreckens. Die deutsche Besatzung auf Kreta 1941 - 1945"

• 31. Januar bis 28. Februar 2020, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28, Ausstellung "Meinst Du, die Russen wollen Krieg?", Deutsch-Russische Friedenstage e.V. gemeinsam mit dem DGB Bremen

• Sonntag, 2. Februar 2020, 11 Uhr, Bremen, Waller Friedhof, Gedenkgang zum Vermächtnis der Bremer Räterepublik, es spricht Klaus Gietinger (Frankfurt/M.) am Mahnmal, musikalisch unterstützt vom Buchtstraßenchor. Im Anschluss in der Kulturwerkstatt Westend musikalische Einstimmung durch das Rote Krokodil, Gespräch zwischen Klaus Gietinger und Karl-Heinz Roth über neuere Forschungserkenntnisse und Folgerungen aus dem Scheitern der Bremer Räterepublik. Moderiert von Ingo Schumann.

• 15. Februar 2020 in München, Proteste gegen die NATO-"Sicherheits"konferenz
https://sicherheitskonferenz.de/de/Liste-SIKO-Aufruf-2020

• Montag, 24. Februar 2020, 19 Uhr, Tivoli-Saal, Gewerkschaftshaus, Bahnhofsplatz 22-28, Bremen, Vortrag Claudia Haydt: "Warum wir Frieden und gute Nachbarschaft mit Russland brauchen", Deutsch-Russische Friedenstage e.V. in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum

• 13. bis 15. März 2020, International Days of Action Against Sanctions and Economic War, Aufruf zu Internationalen Aktionstagen gegen Sanktionen und Wirtschaftskrieg: Sanktionen Töten! Sanktionen sind Krieg! Sanktionen sind unverzüglich zu beenden!
https://sanctionskill.org/

• Dienstag, 17. März 2020, 18 Uhr, Nachbarschaftshaus "Helene Kaisen"), Beim Ohlenhof 10, Bremen-Gröpelingen, Andreas Grünwald (Hamburg): "Klimakrise, Ökologische Wende, Frieden und soziale Gerechtigkeit", Veranstalter: #aufstehen Bremen in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum
www.aufstehen-bremen.org

• 10. bis 13. April, bundesweit Ostermärsche der Friedensbewegung

• Termine für die Aktionswoche "Stopp Air Base Ramstein 2020
- Aktionskonferenz am 15. Dezember 2019 in Frankfurt am Main
- Aktionswoche 2020 vom 5. bis 12. Juli 2020
- Abendveranstaltung am 10. Juli 2020
- Demonstration am 11. Juli 2020
https://www.ramstein-kampagne.eu


Regelmäßige Termine:

• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz, in den Wintermonaten: Unser Lieben Frauenkirchhof

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

Weitere Termine aus der Friedensbewegung:
http://www.friedenskooperative.de/termine.htm

Weitere Informationen aus der Friedensbewegung:
www.friedensratschlag.de


Allen Friedensfreund*innen wünschen wir entspannte Festtage! Und auf uns alle möge ein gutes, gesundes, friedvolles, fröhliches und kämpferisches Jahr 2020 warten.


Anmerkungen:
[1] https://web.de/magazine/politik/bericht-usa-fortschritte-afghanistan-jahrelang-beschoenigt-34254778
[2] https://www.bremerfriedensforum.de/1201/deutsch-russische-beziehungen/Fuer-Kooperation-und-Frieden-mit-Russland
[3] https://www.bremerfriedensforum.de/1200/aktuelles/Ausstellung-des-Bremer-Fotoateliers-westend-zum-Thema-Strasse
[4] https://www.bremerfriedensforum.de/1199/aktuelles/Friedensprojekt-in-Bremer-Schule-zusammen-mit-dem-Bremer-Friedensforum
[5] https://www.bremerfriedensforum0.de/1205/aktuelles/54-Bremer-Solidaritaetsbasar-mit-grossem-Musikprogramm
[6] https://www.bremerfriedensforum.de/1202/aktuelles/Tausende-nahmen-in-Bremen-an-der-Klima-Demo-teil
[7] https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/airbus-sparkurs-bremen-100.html
[8] https://www.pressenza.com/de/2019/12/ein-globales-statement-von-journalistinnen-zur-verteidigung-von-julian-assange/
[9] https://www.bremerfriedensforum.de/1206/aktuelles/Eine-wuerdige-Abschiedsfeier-mit-Reden-fuer-Ernst-Busche-geboren-2021932-gestorben-29112019-am-13-Dezember-2019-in-Bremen-mit-250-Trauergaesten/

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 10 vom 22. Dezember 2019
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049 - (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Dezember 2019

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