Schattenblick → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → FAKTEN


MUMIA/682: Mumia nach medizinischem Notfall auf Intensivstation verlegt (Netzwerk gegen die Todesstrafe)


Bundesweites Netzwerk gegen die Todesstrafe
Pressemitteilung vom 31. März 2015

Mumia Abu-Jamal nach medizinischem Notfall auf Intensivstation verlegt - Behörden verweigern Informationen


Am Montag, den 30. März 2015 wurde der afroamerikanische Journalist und politische Gefangene Mumia Abu-Jamal um 13 Uhr Ortszeit (EST) in das Schuylkill Medical Center, ein öffentliches Krankenhaus in Pottsville im US Bundestaat Pennsylvania verlegt. Zuvor war er bereits im Gefängniskrankenhaus des SCI Mahanoy in Frackville behandelt worden.

Die Gefängnisbehörde des US Bundesstaates Pennsylvania als auch die Krankenhausleitung von Schuylkill verweigern Angehörigen und Verteidigung von Mumia Abu-Jamal jegliche Auskünfte über den Gesundheitszustand des Gefangenen.

Am gleichen Tag hatten mehrere Anwält*innen im Namen von Abu-Jamal und anderen Gefangenen vor dem U.S. Bezirksrichter Christopher Conner in Harrisburg ihre Einwände gegen ein neues Gesetz dargelegt, welches Gefangenen verbieten soll, öffentlich ihre Meinung zu äußern. Im besonderen Fokus dieses Gesetzes stehen die Veröffentlichungen von Abu-Jamal, der seit langem aus den Todestrakten und der Gefängnisindustrie der USA berichtet und weltweit veröffentlicht und verlegt wird.

Erst im Januar 2015 war Phil Africa, ein weiterer politischer Gefangener unter mysteriösen Umständen im Haftkrankenhaus des SCI Dallas im Bundesstaat Pennsylvania verstorben. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht aufgeklärt worden.

Familienangehörige und die Verteidigung von Abu-Jamal fordern daher, endlich Transparenz herzustellen. Sie verlangen Zugang zu dem Gefangenen, der auf der Intensivstation von der Polizei abgeschirmt wird.

Mumia Abu-Jamal war 1981 festgenommen und unter nie bewiesenen Umständen für einen vermeintlichen Polizistenmord zum Tode verurteilt worden. 2012 musste dieses politisch motivierte Urteil endlich aufgegeben werden. Allerdings ist Abu-Jamal bis heute in Haft.

Das bundesweite Netzwerk gegen die Todesstrafe steht im ständigen Kontakt mit der Verteidigung.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 31.03.2015
Bundesweites Netzwerk gegen die Todesstrafe
Haus der Demokratie · Greifswalder Straße 4 · Berlin
Kontakt: Annette Schiffmann
E-Mail: anna.schiff@t-online.de
Internet: www.freiheit-fuer-mumia.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang