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ATTAC/1700: Attac ruft zu Protesten gegen Braunkohleabbau auf


Attac Deutschland - Presseankündigung
Frankfurt, 10. Mai 2016

Attac ruft zu Protesten gegen Braunkohleabbau auf

Tausende zu "Ende Gelände" in der Lausitz erwartet / Aktionen auf fünf Kontinenten


Tausende Menschen werden am Pfingstwochenende, 13. bis 16. Mai, den Braunkohletagebau Welzow in der Lausitz blockieren. Unter dem Motto "Ende Gelände - Kohle blockieren - Klima schützen!" ruft Attac dazu auf, den dringend notwendigen Kohleausstieg auch mit den Mitteln des Zivilen Ungehorsam durchzusetzen. Gemeinsam mit Umweltverbänden und lokalen Initiativen mobilisiert das globalisierungskritische Netzwerk außerdem zur Demonstration "Keine Zukunft mit der Kohle", die am Samstag von Welzow nach Proschim zieht.

"Wenn wir das 1,5-Grad-Ziel ernst nehmen, müssen wir 80 Prozent der fossilen Ressourcen im Boden lassen", sagt Dorothee Häußermann vom Attac-Koordinierungskreis und aktiv bei Ende Gelände. "Doch in den deutschen Braunkohlerevieren soll der klimaschädliche Energieträger noch bis Mitte des Jahrhunderts abgebaut werden - das können wir nicht tolerieren."

Im April hatte Vattenfall den Verkauf der Lausitzer Braunkohlesparte an den tschechischen Investor EPH bekannt gegeben. EPH steht im Ruf, auf aggressive Weisen Kosten einzusparen. Durch die Panama Leaks wurde bekannt, dass Anteilseigner von EPH Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln besitzen. Dorothee Häußermann: "Dieser dubiose Konzern wird kaum hinreichend Verantwortung für die Zukunft der Angestellten und die Renaturierung der Tagebaue übernehmen. Es ist zu befürchten, dass die massiven ökologischen und sozialen Folgekosten beim Staat und den Steuerzahlenden landen."

Überbewertete Kohlevorräte Risiko für Finanzmärkte

Attac zufolge sind die Investitionen in den Kohleabbau aber nicht nur klimaschädlich, sie stellen auch ein erhebliches ökonomisches Risiko dar. In den Bilanzen der Energiekonzerne gelten die Kohlevorräte angesichts der Entwicklungen auf den Energiemärkten als überbewertet. Sollte es in absehbarer Zeit zu Wertberichtigungen kommen müssen, birgt dies nicht nur für die Konzerne Gefahren, sondern kann angesichts der strukturellen Unsicherheiten auf den Finanzmärkten weitrechende Folgen haben, warnt das Netzwerk.

Globale Aktionswelle "Break Free from Fossil Fuels"

Ende Gelände ist Teil der globalen Aktionswelle "Break Free from Fossil Fuels", bei der auf fünf Kontinenten in zwölf Ländern koordinierte Aktionen gegen fossile Infrastruktur stattfinden. Am Wochenende haben bereits 2.000 Menschen den weltgrößten Kohlehafen in Newport/Australien blockiert. Auch die anstehenden Proteste im Lausitzer Braunkohlerevier erregen international Aufmerksamkeit: Naomi Klein, Noam Chomsky, Vandana Shiva, Alberto Acosta und andere namhafte Persönlichkeiten unterstützen Ende Gelände.

Weitere Informationen:
www.attac-netzwerk.de/ag-eku/globale-klimagerechtigkeit-anti-kohle www.ende-gelaende.org/de
https://de.breakfree2016.org

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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. Mai 2016
Attac Deutschland, Pressestelle
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-31; Fax: 069/900 281-99
E-Mail: presse@attac.de
Internet: www.attac.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Mai 2016

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