Attac Deutschland - Pressemitteilung
Frankfurt am Main, 21. November 2019
Verdienste um Autoindustrie: Goldener Auspuff für Scheuer
Attac fordert bei Mobilitätskonferenz im Verkehrsministerium Umverteilung zugunsten des öffentlichen Verkehrs
Mit einer überraschenden Aktion im Bundesverkehrsministerium hat Attac am heutigen Donnerstag auf seine Forderung nach einer sozial-ökologischen Verkehrswende aufmerksam gemacht. Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerkes überreichten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bei der Jahreskonferenz des Nationalen Kompetenznetzwerks für nachhaltige urbane Mobilität (NaKoMo) in Berlin einen goldenen Auspuff. Der Preis werde ihm für seine besonderen Verdienste um die deutsche Autoindustrie verliehen, begründeten sie die satirische Auszeichnung.
"Die Autoindustrie bedankt sich herzlich bei Andi Scheuer und der ganzen Bundesregierung für die jahrelange gute Zusammenarbeit und die vielen Subventionen. Danke für Diesel- und Dienstwagenprivileg! Danke, dass Sie dafür sorgen, dass Autofahren attraktiver bleibt als ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß gehen. Danke für die Verkaufsförderung von E-Autos. Sie sorgen dafür, dass wir nicht untergehen, obwohl wir die Mobilitätswende verschlafen haben", sagte ein Attac-Aktivist mit VW-Logo auf dem Hemd. Zugleich hielten Aktive im Saal Banner hoch mit der Aufschrift "Geld für Öffis statt für Autos!". Auch vor dem Eingang des Ministeriums protestierten Attac gegen die Verkehrspolitik der Bundesregierung.
Das Netzwerk wirft der Bundesregierung und insbesondere Verkehrsminister Scheuer vor, trotz gegenteiliger Erfordernisse am Autoland Deutschland festzuhalten und Autos stärker zu fördern als umweltfreundliche Verkehrsmittel:
Attac fordert, Steuergeschenke für Klimakiller zu stoppen, das Diesel- und Dienstwagenprivileg zu beenden sowie den öffentlichen Verkehr schnell und dauerhaft auszubauen statt allein auf individuelle E-Mobilität zu setzen. Mit der Kampagne "einfach.umsteigen - Klimagerechte Mobilität für alle!" setzt sich das Netzwerk für eine radikale Verkehrswende ein. Attac fordert unter anderem den schnellen Ausbau eines klimaneutralen öffentlichen Verkehrs mit Bus und Bahn. Dafür müssen die Investitionen im Verkehrssektor konsequent umverteilt und die Subventionen des Autoverkehrs beendet werden.
Die Mobilitätskampagne von Attac:
www.attac.de/einfach-umsteigen
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Quelle:
Attac Deutschland, Pressestelle
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Tel.: 069/900 281-31; Fax: 069/900 281-99
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Internet: www.attac.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2019
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