Connection e.V. - Pressemitteilung vom 20. März 2025
Mehr als 20 Organisationen rufen auf:
Aktionswoche zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung (15.
Mai)
Kriege verhindern statt "Kriegstüchtigkeit"
Am 15. Mai ist der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung. Wir rufen Gruppen und Organisationen auf, sich mit Aktionen und Veranstaltungen vor Ort daran zu beteiligen.
Aktuell werden in den verschiedensten Ländern Kriege geführt - sei es in der Ukraine, in Israel/Palästina, Türkei, Syrien, Myanmar oder in der Demokratischen Republik Kongo.
Weltweite Waffenexporte, auch in bewaffnete Konflikte, nehmen zu. Die Rüstungsproduktion wird angekurbelt. Der Etat für Militär und Rüstung soll deutlich erhöht werden und mit zusätzlichen Krediten finanziert werden. Statt Kriege zu verhindern, wird darauf gesetzt, Kriege führen zu können - und sie auch zu führen. Forderungen werden erhoben zur Einführung einer "neuen Wehrpflicht" oder einer "allgemeinen Dienstpflicht".
Kriege führen zu Zigtausenden von Toten, unzähligen Schwerverletzten, massiven Zerstörungen. Auch wenn über die Kriege kaum berichtet wird, so gibt es doch auf allen Seiten zahllose Opfer und Grausamkeiten. Über die Militärdienstpflicht werden Menschen zu Kanonenfutter gemacht. All diese Kriege treiben ungezählte Menschen in die Flucht, einen Teil auch nach Europa und Deutschland.
Die Festung Europa wird militärisch gesichert. Asylsuchende werden auf Lager außerhalb der Europäischen Union verwiesen und der Zugang zu Asylverfahren faktisch gestoppt. Das Asylrecht soll außer Kraft gesetzt werden. Widerrechtlich werden an vielen EU-Außengrenzen Geflüchtete über Pushbacks zurückgewiesen. Grenzkontrollen werden auch innerhalb der EU wieder eingeführt.
In all den Ländern, die sich im Krieg befinden, gibt es aber auch Menschen, die sich dem Krieg verweigern, die sich aktiv für Frieden einsetzen, die dort Widerstand gegen Militarisierung und Krieg leisten. Soldat*innen an der Front wollen angesichts des Grauens ihre Waffen niederlegen. Andere entziehen sich den Zwangsrekrutierungen. Sie wollen keine anderen Menschen töten und auch nicht in einem Krieg sterben. Ihnen allen drohen dafür Repression und Gefängnisstrafen.
Wir sehen die Kriegsdienstverweigerung als einen wichtigen Baustein, um Krieg und damit Tod und Zerstörung im Krieg zu überwinden. Wir fordern die uneingeschränkte Einhaltung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung, auch und gerade in einem Krieg. Wir fordern Schutz und Asyl für alle Kriegsflüchtlinge, verfolgte Kriegsdienstverweiger*innen und Kriegsgegner*innen. Ihnen gilt unsere Unterstützung!
Die Pläne der vermutlich neuen Regierungsparteien CDU/CSU und SPD in Deutschland sehen eine umfassende Erfassung und eine verstärkte Rekrutierung neuer Soldat*innen vor. Perspektivisch sollen Zwangsverpflichtungen möglich sein, wenn die gewünschten Zahlen für die Bundeswehr nicht erreicht werden. Die Union fordert gar eine allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen.
Wir wenden uns entschieden gegen jegliche Form der Wehrpflicht und die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht. Das würde einer Militarisierung Vorschub leisten. Stattdessen brauchen wir eine Stärkung des vorhandenen sozialen Engagements und eine breite Unterstützung von Ansätzen und Maßnahmen aus der Friedensarbeit und Konfliktforschung, die sich gegen Spaltung und Ausgrenzung in der Gesellschaft wenden. Aufruf zu Aktionen zum 15. Mai 2025
Am 15. Mai ist der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung. Wir rufen Gruppen und Organisationen dazu auf, sich mit Aktionen und Veranstaltungen vor Ort daran zu beteiligen. An vielen Orten wollen wir die Stimmen von Kriegsdienstverweiger*innen mit eigenen Erklärungen an die Öffentlichkeit bringen. In einer gemeinsamen öffentlichkeitswirksamen Aktion sollen diese schließlich in Berlin präsentiert werden.
- Sammelt Stimmen und Erklärungen von Kriegsdienstverweiger*innen;
- Organisiert Aktionen und Veranstaltungen.
Vorschläge finden sich unter:
https://objectwarcampaign.org/mitmachen/
Weitere Infos unter:
https://de.Connection-eV.org/article-4395
Die Aktionswoche ist initiiert von: Aktionsgemeinschaft Dienst für
den Frieden (AGDF); Bund für Soziale Verteidigung (BSV); Bundesvereinigung
Opfer der NS-Militärjustiz e.V.; Connection e.V.; Deutsche
Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
Bundesverband, Gruppe Stuttgart; Evangelische Arbeitsgemeinschaft für
Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK); Forum Friedensethik in der
Evangelischen Landeskirche in Baden (FFE); Forum gewerkschaftliche Linke
Berlin; Frauennetzwerk für Frieden e. V.; Friedensbüro Salzburg;
Friedensinitiative Nottuln; Greifswalder Initiative Frieden Jetzt;
GrüneAlternative; Internationale der Kriegsdienstgegner*innen (IDK);
Internationaler Versöhnungsbund - österreichischer Zweig; KURVE Wustrow -
Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V.; Lebenshaus
Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und
Ökologie e.V.; NaturFreunde Deutschland; Netzwerk Friedenskooperative; pax
christi Deutsche Sektion; pax christi Rottenburg-Stuttgart; Redaktion und
Verlag Graswurzelrevolution;
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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. März 2025
Connection e.V. - Internationale Arbeit für Kriegsdienstverweigerer und
Deserteure
Von-Behring-Str. 110, 63075 Offenbach
Telefon: 069-82375534, Fax 069-82375535
E-Mail: office@Connection-eV.org
Internet: www.Connection-eV.org
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 11. April 2025
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