Pro Peace - Pressemitteilung vom 10. März 2025
Pro Peace fordert: Friedensstandort Deutschland stärken
Nächste Regierungskoalition muss in Infrastruktur für Friedensförderung und Demokratie investieren
Köln, 13. März 2025. Die Friedensorganisation Pro Peace wendet sich zu den bevorstehenden Koalitionsverhandlungen mit einer klaren Botschaft an die Spitzen von Union und SPD: Stärken Sie den Friedensstandort Deutschland.
"Deutschland konnte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der reichsten und sichersten Länder der Welt entwickeln. Das verdanken wir dem Frieden in Europa und der wachsenden Demokratie in unserem Land, ebenso wie dem Aufbau einer auf Kooperation und Frieden ausgerichteten Weltordnung mit den Vereinten Nationen. All diese Errungenschaften stehen heute so stark unter Druck wie noch nie in den letzten 80 Jahren. Das Sondierungspapier von Union und SPD macht zu all dem noch keine Aussagen. In den Koalitionsverhandlungen müssen Antworten formuliert werden. Die nächste Bundesregierung muss die Förderung von Demokratie und Frieden zur Priorität ihres Regierungsprogramms machen", fordert Christoph Bongard, Leiter Kommunikation und Politik bei Pro Peace.
Friedensbildung stärken
Die sich verändernde Weltlage und die aktuellen Bedrohungen für den
Frieden beschäftigten viele Menschen in Deutschland. Wer Deutschlands
Rolle in einer sich verändernden Welt stärken wolle, müsse auch die
Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, begründet die Organisation ihre
Forderung nach einem Ausbau von Programmen der Friedensbildung und des
globalen Lernens.
Konfliktbearbeitung vor Ort stärken
Konkret fordert die Organisation, mehr für Frieden, Zusammenhalt und
Demokratie im eigenen Land zu tun. Dafür schlägt Sie vor,
Konfliktbearbeitung vor Ort zu stärken. Allen voran die Kommunen seien
gefordert, Veränderungen zu gestalten, die unweigerlich mit Konflikten
verbunden sind. Darum brauche es mehr Förderung des Bundes für
innovative Ansätze und professionelle Strukturen für demokratische
Konfliktbearbeitung mit dem Ziel, allen Kommunen entsprechende
Unterstützungsangebote im Umgang mit Konflikten machen zu können.
Internationales Engagement erhöhen
Pro Peace fordert von der nächsten Bundesregierung Deutschlands
Engagement für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Frieden gerade
jetzt zu verstärken - mit mindestens 1 % der Wirtschaftsleistung für
internationale, öffentliche Entwicklungsleistungen. Die international
anerkannte Infrastruktur für zivile Krisenprävention und
Friedensförderung, die Deutschland während der letzten 25 Jahre
aufgebaut hat, müsse in der veränderten Welt mit neuen Konfliktlagen
substantiell weiterentwickelt und gestärkt werden.
Weiterhin fordert Pro Peace von der Bundesregierung ein klares
Bekenntnis zur Zivilgesellschaft und insbesondere Friedens- und
Menschenrechtsorganisationen zu unterstützen und vor Repression zu
schützen. Freie und lebendige Zivilgesellschaften spielten weltweit eine
wichtige Rolle bei der Verteidigung der Demokratie und der Förderung von
Frieden. Zivilgesellschaft sei gerade dort, wo Beziehungen zu
autoritären Regierungen schwierig sind, eine wichtige Partnerin für
Deutschland.
Pro Peace fordert von der nächsten Bundesregierung mehr Einsatz für einen nachhaltigen Frieden in Nahost. Union und SPD haben sich vor der Wahl zum Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung bekannt. Nun müssten die Koalitionäre konkrete Schritte und Prinzipien benennen, wie sie diese Perspektive aktiv unterstützen wollen. Unter anderen erwartet Pro Peace, dass die nächste Bundesregierung jene Akteure der palästinensischen und israelischen Zivilgesellschaft, die sich für einen gerechten Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte engagieren, aktiv unterstützt und fördert.
Die nächste Bundesregierung solle einen EU-Beitritt der Staaten des westlichen Balkans, der Ukraine und der Republik Moldau aktiv unterstützen, fordert Pro Peace. Auf dem Weg in die EU dürfe es jedoch keine Abstriche bei Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit geben. Im westlichen Balkan sieht die Organisation dringend mehr Engagement der EU und Deutschlands gefordert für die Beilegung der regionalen Konflikte, die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Förderung einer freien und aktiven Zivilgesellschaft.
Pro Peace stärkt Menschen weltweit in ihrem Einsatz für Frieden. Als
internationale gemeinnützige Organisation fördern wir den gewaltfreien
Umgang mit Konflikten und öffnen Wege, um eine gerechtere und
friedlichere Zukunft aktiv zu gestalten.
Seit der Gründung 1996 leistet Pro Peace Friedensarbeit - aktuell in 13 Ländern. Im Mittelpunkt unseres Wirkens stehen Akteur*innen der Zivilgesellschaft, die sich in Konflikten für Frieden und Gewaltfreiheit einsetzen. Wir beraten und fördern sie in ihrem Engagement, setzen gemeinsame Projekte um und machen uns zusammen stark für eine nachhaltige Friedenspolitik.
Pro Peace ist eine staatlich anerkannte Trägerorganisation des Zivilen Friedensdienstes und Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.
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Quelle:
Pro Peace
Am Kölner Brett 8, 50825 Köln
Telefon: +49 (0)221 91 27 32 0
E-Mail: info@propeace.de
Internet: https://www.propeace.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 14. März 2025
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