Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → TICKER

KRIEG/004: Brandsatz Nahost - bevor nichts mehr geht ... (IPPNW)


IPPNW-Pressemitteilung vom 16. Juli 2016
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Appell an Papst Franziskus: Im Gaza-Krieg vermitteln!


Der Deutsche Koordinationskreis Palästina Israel (KoPI), ein Zusammenschluss von 40 Organisationen darunter pax christi, IPPNW, Versöhnungsbund, Jüdische Stimme, DPG und Palästinensische Gemeinde, appelliert an Papst Franziskus im Gaza-Krieg zu vermitteln. KoPI ist schockiert über die grausame Bombardierung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Allein am Samstag waren 43 Opfer zu verzeichnen. 77% sind nach UN-Angaben Zivilisten. Die Hospitäler sind überfüllt, auch mit verletzten Frauen und Kindern.

Bei einer Bodenoffensive, mit der die israelische Regierung droht, ist noch weit mehr Blutvergießen zu befürchten. Die Solidarität gilt den zivilen Opfern auf beiden Seiten und besonders den Menschen, die ohne Gewalt nach Frieden streben.

Seit Jahren sind die knapp zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens dort eingesperrt. Die israelische Besatzung und Blockade verhindert einen freien Personen- und Warenverkehr. Die Öffnung des Gazastreifens, die die Einheitsregierung zur Bedingung für einen Waffenstillstand macht, ist äußerst dringend für das Überleben der Menschen in Gaza. Sie ist auch notwendig, um die israelische Zivilbevölkerung vor weiteren Raketen aus dem Gazastreifen zu verschonen. Diese Angriffe aus dem Gazastreifen müssen politisch und nicht mit militärischen Mitteln gestoppt werden.

KoPI appelliert an den Heiligen Vater, zusammen mit dem Großmufti und dem Oberrabbiner zu vermitteln, um die Blockade des Gazastreifens zu beenden und so die gegenseitigen Angriffe in diesem asymmetrischen Konflikt zu stoppen. Beim Pfingst-Gebet im Vatikan mit den beiden Präsidenten Abbas und Peres hatte Papst Franziskus betont: "Um Frieden zu schaffen, braucht es Mut, sehr viel mehr, als um Krieg zu führen. Es braucht Mut, um Ja zu sagen zur Begegnung und Nein zur Auseinandersetzung; Ja zum Dialog und Nein zur Gewalt; Ja zur Verhandlung und Nein zu Feindseligkeiten; Ja zur Einhaltung der Abmachungen und Nein zu Provokationen; Ja zur Aufrichtigkeit und Nein zur Doppelzüngigkeit. Für all das braucht es Mut, eine große Seelenstärke."

KoPI unterstützt die Verlautbarung des UN-Sicherheitsrates vom 12. Juli nach Waffenstillstand und Schutz der Zivilbevölkerung und appelliert an beide Konfliktparteien sofort die Waffen ruhen zu lassen.


Deutscher Koordinationskreis Palästina Israel für ein Ende der Besatzung und einen gerechten Frieden in Nahost (KoPI)
KoPI ist ein Zusammenschluss deutscher Friedens-, Menschenrechts- und Solidaritätsorganisationen
www.kopi-online.de
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e.V.
Internationaler Versöhnungsbund IVB, Deutscher Zweig
IPPNW, Deutsche Sektion der internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
Palästinensische Gemeinde Deutschland e.V.
pax christi, Deutsche Sektion e.V.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Juli 2014
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2014


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang